Archiv 2009

Kreisheimatkundetag feierte 15. Geburtstag (Elbe-Elster-Rundschau, 25.11.2009)
Cottbus schaut neidisch in den Elbe-Elster-Kreis, lobte Siegfried Kohlschmidt aus Cottbus zu Beginn seines Vortrages die Bemühungen im Elbe-Elster-Kreis um eine kontinuierliche heimatgeschichtliche Arbeit. Schon die fünfzehnte Folge eines Kreisheimatkundetages - das sei einmalig im Land Brandenburg.
Stolz erinnerte Kulturamtsleiter Andreas Pöschl während der Eröffnung auf Schloss Grochwitz an die Ergebnisse fünfzehnjähriger Tätigkeit. Zu den knapp 100 Teilnehmern am 15. Kreisheimatkundetag gehörten auch die Landtagsabgeordneten Anja Heinrich und Rainer Genilke (CDU) sowie Kreistagsabgeordnete, Amtsleiter und Bürgermeister. Diesmal führte die Fachtagung ohne großes Rahmenthema durch verschiedene Gebiete der Heimatforschung. Mit Schloss Grochwitz war ein geschichtsträchtiger Ort gefunden worden. ,,Kulturtouristik" wolle man vor allem anbieten, betonte der engagierte Besitzer Dr. Günther Unterkofler, der das ,,Brühlsche Schloss" der Öffentlichkeit mit Gastronomie, Führungen und für Veranstaltungen und Tagungen zugänglich machen will. Schon in einem sehr guten restaurierten Zustand erlebten die Teilnehmer des Kreisheimatkundetages das zuletzt 1991 abgebrannt Gebäude. Im nächsten Jahr will Unterkofler die Geschichte des Schlosses in einer Publikation vorstellen.
Besonders gut ins Grochwitzer Schloss passte der Vortrag des Cottbuser Historikers Siegfried Kohlschmidt über ,,Brühlsche Schlösser in der Niederlausitz". Er führte von Oberlichtenau bis Martinskirchen und Altdöbern. Zuvor hatte Ulf Lehmann vom Herzberger Heimatverein mit alten Ansichten und Stichen der Stadt Herzberg einen Schlusspunkt unter "825 Jahre Herzberg" in diesem Jahr gelegt. Seine Begeisterung für die Numismatik übertrug der Herzberger Münzforscher Horst Gutsche auf das Publikum, indem er Geschichte lebendig werden ließ am Beispiel des Hortfundes von 900 Einzelstücken in der Herzberger Stadtkirche 2002. Für den Gesamtwert von "16 und ein halb Talern" hätte sich der Besitzer 32 Gänse leisten können.
Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Henzel aus Würzburg stellte den Zuhörern den aus Wahrenbrück stammenden Carl Heinrich Graun als einen Komponisten des 18. Jahrhunderts vor, der den europäischen Gedanken der Aufklärung mit seiner Musik angestoßen und ,,Musik für fühlende Herzen" komponiert habe. Einem bedrückenden, aber notwendig aufzuarbeitenden Thema für die Elbe-Elster-Regionalgeschichte haben sich Uwe Dannhauer aus Schlieben, Uwe Schwarz aus Cottbus und Dr. Sybille Gramlich vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalschutz zugewandt. Sie informierten ausführlich das lange vergessene KZ Schlieben/Berga und die Panzerfaustfabrik Hasag. Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge kamen unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu Tode, belegt ihre erschütternde historische Arbeit.
Die RUNDSCHAU wird demnächst einzelne Vorträge in ihrer Bedeutung für die Region in einer Serie vorstellen.
Von Jürgen Weser


Kreisheimatkundetag morgen in Grochwitz (Elbe-Elster-Rundschau, 20.11.2009)
Herzberg Im Schloss Grochwitz wird am morgigen Samstag der 15. Heimatkundetag des Landkreises Elbe-Elster veranstaltet.
Er beginnt um 9.30 Uhr und wartet bis zum Nachmittag mit verschiedenen interessanten Fachvorträgen auf.
Außerdem wird der Kreisheimatkundetag zum Anlass genommen, die diesjährigen Kunst- und Kulturpreise zu vergeben. Auch intensive heimatgeschichtliche Forschung ist in den Vorjahren dabei schon mit Auszeichnungen bedacht worden. red/sk


Geschichte(n) erlebbar gemacht (Elbe-Elster-Rundschau, 20.11.2009)
Nur wenn Geschichte lebendig und greifbar gemacht wird, bleibt sie dauerhaft in Erinnerung. Das gilt für die großen Zeitgeschehnisse ebenso wie für die kleinen, regionalen. Einen wesentlichen Beitrag hierfür leisten Bücher wie der Herzberger Heimatkalender. Dessen neueste Ausgabe wurde am Mittwochabend in Frauenhorst vorgestellt.

Christian Poser, Mitarbeiter der BücherKammer, traf in Frauenhorst auf viele Interessierte, die nach der Veranstaltung einen Herzberger Heimatkalender 2010 mit nach Hause nahmen. Foto: gü

Das Ambiente hätte besser kaum gewählt sein können. Die charmante Atmosphäre des Landgasthofes bot das perfekte Umfeld, um über alte Geschichten zu sinnieren. Ein Kachelofen sorgte für wohlige Wärme, Bier und Sekt brachten Erfrischung. Es hätte ein perfekter Abend werden können. Hätte. Denn zu ihrem großen Bedauern musste Gastgeberin Stephanie Kammer den etwa 80 Gästen gleich zu Beginn mitteilen, dass der geplante Vortrag von Frank Träger zum Thema "Wendeerlebnisse" ersatzlos gestrichen werden musste. Ein Verkehrsunfall hinderte den Herzberger daran, nach Frauenhorst zu kommen. Dass er die Kollision mit einem Lkw nahezu unverletzt überstanden hatte, glich für Stephanie Kammer ebenso einem Wunder, wie die Geschehnisse des Wendeherbstes 1989.
Von denen profitiert das Buch aus der BücherKammer ebenso wie von den Feierlichkeiten zur 825-Jahrfeier Herzbergs oder dem 60. Geburtstag des Grundgesetzes. Letzteres spiegelt sich unter anderem in einem Brief wieder, den der gebürtige Herzberger Karl-Heinz Hauser an seine Mutter schrieb. In ihm schildert Hauser, der ein Leben lang im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik arbeitete, dass "ich zwar die herrlichsten Stellen dieser Erde gesehen habe, Herzberg aber immer meine Heimat bleibt". Bedingt durch seinen Beruf und die Teilung Deutschlands war es ihm allerdings unmöglich, dieser einen Besuch abzustatten.
Dass die Spaltung des deutschen Bodens eine Folge geschichtlicher Ereignisse ist, die zu den dunkelsten Kapiteln des Landes gehört, auch daran erinnert das 190 Seiten umfassende Buch seine Leser. Unter anderem mit Porträts einstiger NS-Größen, die im Herzberger Raum aufgewachsen sind oder hier wirkten. Spezielles Augenmerk richteten die Autoren Dr. Olaf Meier und Ulf Lehmann dabei auf Dr. Heinz Hummitzsch und Ludwig Freiwald, zwei, die aus dem braunen Sumpf besonders herausragten. "Wenn man Namen wie diese totschweigt, überlässt man die Geschichte den Ewiggestrigen", betonte BücherKammer-Mitarbeiter Christian Poser in seiner Buchvorstellung.
Geschichten zu verschwundenen Baudenkmälern, Dorferlebnisse aus Züllsdorf oder Berichte über noch aktive Vereine bestimmen den Inhalt des aktuellen Kalenders ebenso wie humorvolle Seiten.
Den wohl am nachdenklich stimmendsten Moment des Abends bestimmten zwei Berichte über Wendeerlebnisse. Aufgeschrieben wurden sie von einem dem Staat treuen Funktionär und einem, der den Widerstand in Herzberg mit organisierte. "Was beide eint, war das Gefühl der Unsicherheit in jenen Tagen", schlussfolgerte Stephanie Kammer. Zugleich wies sie in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ein Buch zu diesem Thema im kommenden Jahr ihren Verlag verlassen soll. All diejenigen, die sich hierzu mit einbringen möchten, können ihre Beiträge oder Fotos in der BücherKammer abgeben. Gleiches gilt auch für den Heimatkalender 2011, dessen Motto "Kinder, Kindheit, Kindereien" lauten soll.
Von Sven Gückel


Aus der Not gemeinsam eine Tugend gemacht (Elbe-Elster-Rundschau, 19.11.2009)
Auch bei den Herzberger Münzfreunden neigt sich das Vereinsjahr dem Ende zu, doch bevor im Dezember und Januar intern Bilanz gezogen und Neues in Angriff genommen wird, gilt es, beim Vereinsabend am morgigen Freitag neben anderem auch die letzten diesjährigen Vorhaben von öffentlichem Interesse zu besprechen.
Der Inhalt des numismatischen Kurzvortrages beim Kreisheimatkundetag am kommenden Samstag in Grochwitz ist den Mitgliedern schon geläufig, so dass ein Schwerpunkt der Beratung auf die Beteiligung des Vereins am Gemeinschaftsstand auf dem Herzberger Weihnachtsmarkt gelegt werden kann.
Wie bekannt, steht für die traditionelle Ausstellung des Kultur- und Heimatvereins das Turmzimmer des Rathauses in diesem Jahr nicht zur Verfügung, sodass sich auch die BücherKammer für den Verkauf des Heimatkalenders nach einer anderen Stelle auf dem Weihnachtsmarkt umsehen musste. Da aber auch die Herzberger Münzfreunde Weihnachtsgeschenke vor allem in Form des heimatkundlichen Buches "Numismatisches rund um Herzberg (Elster)" neben restlichen Medaillen zu präsentieren haben, wurde aus der Not eine Tugend gemacht. In einem Gemeinschaftsstand wollen die drei Beteiligten Weihnachtsgeschenke der besonderen Art anbieten, zu denen auch der Herzberger Quader gehört, den der Heimatverein als seinen speziellen Beitrag zum Stadtjubiläum neu aufgelegt hatte. Dass zu den Angeboten an diesem Stand auch die neue Festschrift "Geschichte der Stadt Herzberg in Bildern" gehören wird, versteht sich von selbst. Auswärtige Besucher werden das Gebotene nicht nur als Geschenk erwerben, sondern auch als typische Herzberg-Souvenirs der Extra-Klasse.
Horst Gutsche


Herzberger Heimatkalender 2010 präsentiert sich bunter und inhaltlich frischer
(Elbe-Elster-Rundschau, 14.11.2009)
Herzberg In wenigen Tagen erscheint der Herzberger Heimatkalender für das bevorstehende Jahr. Er ist der alte Bekannte, der uns jedes Jahr zur Adventszeit einlädt, mal im Plauderton, mal ernst von der Vergangenheit zu erzählen. Er hat keine historischen Sensationen zu bieten, aber dafür allerhand Unbekanntes aus der Geschichte unserer Dörfer und Städte. Auch in diesem Jahr darf man auf ihn gespannt sein. Am Mittwoch, den 18. November, wird er in der Frauenhorster Gaststätte "Zur Erholung" erstmals präsentiert.


Irmgard Wendt erinnert sich gern an ihren Bruder Karl-Heinz Hausner, dessen Brief sie sorgsam aufbewahrt hat. Fotos: Sven Gückel (1), privat (2)

Die Heimatkalender ist in diesem Jahr ein wenig bunter und frischer geworden. Das betrifft sowohl sein Äußeres wie auch seinen Inhalt. Wer ihn durchblättert, trifft gleich auf den ersten Kalendariumsseiten die vielen fröhlichen Gesichter vom Festumzug der 825-Jahr-Feier Herzbergs. Weiter geht es auf jeder Doppelseite mit mindestens zwei Abbildungen, manchmal kunterbunte Schnappschüsse aus dem Hier und Jetzt oder aber dokumentarisches Bildmaterial, das die Geschichten lebendig werden lässt. Dies sind Neuerungen - die Vollfarbigkeit zum einen und die noch aufwändigere Gestaltung zum anderen. Hier trug man den viel geäußerten Wünschen der Leserschaft Rechnung.

Erich Honecker 1953 beim "Fest der Jugend" in Uebigau

Auch inhaltlich hat sich in diesem Jahr einiges verändert. Wie im vergangenen Jahr angekündigt, sollen nun verstärkt auch die brisanteren Themen der Heimatgeschichte behandelt werden. So erzählt der Cottbuser Autor Uwe Schwarz über die Geschichte des Schliebener KZ-Außenlagers in vielen aussagestarken Details. Nicht ohne Erschütterung liest man vom 500 Hektar umfassenden Betriebsgelände (der damals größte industrielle Arbeitgeber im Bereich Schlieben), dem Ausbau des Werkes zur Produktion von 1,5 Millionen (!) Panzerfäusten pro Monat, von gewaltigen Explosionen und auch von Massengräbern in Wäldern und neben der Schießbahn. Alles vor unserer Haustür, alles Jahre lang totgeschwiegen. Wie erfreulich, dass Uwe Schwarz auch auf die Arbeit des neu gegründeten Vereins Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga e.V. hinweist. Man hat das Gefühl, hier tut sich was. Vor schwierigen Kapiteln der Heimatgeschichte verschließt man die Augen nun nicht mehr.
Ganz ähnlich verhält es sich mit einem weiteren Beitrag. Dr. Olaf Meier zeichnete in mühevoller Archivarbeit die Lebensgeschichte des Arztes Heinz Hummitzsch nach. Der in Herzberg geborene Mediziner stieg ab 1938 in die oberste Führungsriege der SS auf. Er hielt leitende Funktionen im Reichssicherheitshauptamt inne und galt als Fachmann für Fragen der Minderheiten. Ohne Zweifel gehörte er zu den hoch gebildeten, weltanschaulichen Überzeugungstätern, die an einer Vielzahl schrecklicher Taten beteiligt war, obwohl ihm als Befehlshaber eine unmittelbare Tatbeteiligung nie nachgewiesen werden konnte. Trotz des Strafprozesses konnte er im hessischen Bruchköbel bis zu seinem Lebensende relativ unbehelligt seiner Tätigkeit als Arzt nachgehen.

Ein Teil des Stolzenhainer Altarbildes diente der Titelgestaltung des neuen Heimatkalenders.

Dass die Rechtsprechung in der alten Bundesrepublik auf dem rechten Auge blind war, ist heute allgemein bekannt und findet im Fall Hummitzsch eine weitere traurige Bestätigung. Die Rekonstruktion seines Lebensweges hilft dabei, uns ein präziseres Bild von einer Zeit zu machen, deren Umgang bis heute schwierig ist.
Ein wenig unbeschwerter lässt es sich da über Erich Honecker in Uebigau plaudern. Dieser von Wolfgang Hauß verfasste Beitrag besticht durch wunderbares Fotomaterial und beeindruckende Fakten. So nahmen am so genannten "Fest der Jugend" 1953, das Jahr in dem Honecker dort eine Ansprache hielt, sage uns schreibe 9000 Jugendliche teil. Wer das kleine Uebigau kennt, hat genau vor Augen, wie quirlig es zugegangen sein mag. Kaum vorstellbar, dass man es schaffte, diese Massen in einer Zeit nicht unbeträchtlicher Engpässe gut zu versorgen.
Zum Anekdotenhaften gesellt sich in diesem Kalender auch viel Dokumentarisches. So zum Beispiel der im Originalwortlaut angedruckte Brief eines weit gereisten Herzbergers. Karl-Heinz Hausner, Konsul der Bundesrepublik, schreibt an seine in Herzberg lebende Mutter und erinnert sich seiner Kindertage. Nichts allzu Besonderes soweit, doch wer die Zeilen des in Seoul verfassten Schriftstückes liest, muss von den zärtlichen Beteuerungen, seine Heimatstadt nie vergessen zu haben, ergriffen werden. "Ich bin von Herzberg mit 18 Jahren weggegangen. fliege heute zwischen Hongkong, Singapur, Tokio und, weiß der Himmel wohin, hin und her, habe Tausende von Menschen kennen gelernt, die sich meine Freunde nennen., habe die herrlichsten Stellen dieser Erde gesehen, viel Schönes in der Welt erlebt, und trotzdem, immer, wenn man mich fragt ,Wo ist deine Heimat?', dann ist es eben Herzberg, da wo ich geboren bin und meine Kindheit verbrachte, obwohl es an anderen Orten unvergleichlich schöner ist."
Egal ob man nun Herzberg, Schlieben, Uebigau, Schönewalde, Dubro oder Züllsdorf, Brandis oder Falkenberg seine Heimat nennt, im neuen Kalender 2010 findet ein jeder Heimatfreund allerhand Lesens- und Wissenswertes. Zur Präsentationsveranstaltung des Jahrbuchs sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Neben dem althergebrachten Neugierigmachen wird auch die Wende in der Region Herzberg Thema sein. 19 Uhr ist Beginn der Veranstaltung.
Stefanie Kammer


Historiker nehmen Regionalgeschichte in den Fokus (Elbe-Elster-Rundschau, 09.11.2009)
Grochwitz. Seit 15 Jahren greifen die Kreisheimatkundetage Elbe-Elster regionalhistorische Themen auf. Auch in diesem Jahr ist ein Treffen der Geschichtsforscher geplant.


Schloss Grochwitz ist Austragungsort. Archivfoto: Gückel

Das Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster lädt am Samstag, 21. November, ins Schloss Grochwitz (Herzberg) ein. Aspekte der Geschichte sollen dort in den Vordergrund gehoben werden und Heimathistoriker und Fachwissenschaftler zum intensiven Diskurs angeregt werden.
So wird Horst Gutsche aus Herzberg über jüngere Münzfunde im Landkreis berichten. Siegfried Kohlschmidt stellt Brühlsche Schlösser in der Niederlausitz vor. Prof. Dr. Christoph Henzel hält einen Vortrag über "Europäisches im Schaffen von Carl Heinrich Graun zum 250. Todestag des Komponisten". Ulf Lehmann wird über das Jubiläum "825 Jahre Herzberg" referieren.
Beim Kreisheimatkundetag werden auch die diesjährigen Kunst- und Kulturpreise vergeben. Mit der Auszeichnung werden jedes Jahr herausragende Leistungen oder Lebenswerke geehrt - ob von Einzelpersonen oder Gruppen. Wer künstlerische Werke geschaffen, Talente gefördert oder sich in der Breitenförderung hervorgetan hat, kommt in die Auswahl für den Kunstpreis des Landkreises. Auch intensive heimatgeschichtliche Forschung, besondere Aktivitäten auf heimatkundlichem Gebiet oder Engagement im Bereich der Denkmalpflege sind preiswürdig. Über die Preise entscheidet eine Fachjury.
Die Tagung beginnt am 21. November um 9.30 Uhr. Die Kulturpreisverleihung mit kleinem Konzertprogramm ist für 14 Uhr geplant. Im Anschluss an die etwa bis 16 Uhr dauernde Veranstaltung sind Führungen durch Schloss Grochwitz geplant, das in diesem Jahr den historischen Rahmen für die Tagung bieten soll. red/bob


In Kürze (Elbe-Elster-Rundschau, 31.10.2009)
Zur Grundsteinlegung für das neue Bürgerhaus in Herzberg am Donnerstag, den 5. November, um 15 Uhr in der Uferstraße hat die Fraktionsvorsitzende der CDU im Brandenburgischen Landtag und Landeschefin der CDU, Prof. Johanna Wanka, ihr Kommen zugesagt.
Der Heimatkalender 2010 für die Region Herzberg wird in diesem Jahr am Mittwoch, den 18. November, um 19 Uhr im Gasthof "Zur Erholung" in Frauenhorst vorgestellt. Für manche Überraschung ist gesorgt. red/ru


Der Ortsname Herzberg überall? (Elbe-Elster-Rundschau, 24.10.2009)
Die Feststellung, dass der Ortsname Herzberg einst weit verbreitet war, trifft zunächst nur für den geschichtlichen Zeitabschnitt vor dem 1. Weltkrieg zu und beschränkt sich fast ausnahmslos auf die östlichen Gebiete des damaligen deutschen Kaiserreiches. In einem Ortsverzeichnis des Jahres 1909, verfasst von O. Bruncken unter dem Namen "Die Wohnplätze des Deutschen Reiches", sind allein zwölf Wohnplätze unterschiedlicher Art (Dörfer, Städte, Schlösser, Burgen, Güter, Mühlen und Höfe) genannt, die damals den schönen deutschen Ortsnamen Herzberg trugen, der sich von den Begriffen "Hirsch" und "Herz" herleitet.
Die damals üblichen Ortswappen und Wappen der Adelsfamilien, die in früheren Jahrhunderten die Herrschaft in neu gegründeten Orten des Ostens ausübten, enthielten deshalb auch oft verschiedene Hirschvariationen und Herzformen.
Die Häufung des Ortsnamens "Herzberg" im damaligen östlichen Bereich des Deutschen Reiches (hauptsächlich östlich der Elbe, Havel und Saale) beweist uns, dass die Häufung der "Herzberg-Wohnplätze" im engen Zusammenhang mit der von deutschen Fürsten und Bischöfen betriebenen Ostkolonisation der zeitweiligen Slavengebiete und der damit verbundenen Neugründung von Wohnplätzen aller Art steht. Ausgangspunkte der Ostkolonisation waren oft Gebiete, die im grenznahen Bereich der Slavengebiete lagen, so z. B. im Bereich der Orte Herzberg und Osterode im Harzgebiet.
Name oft vertreten
Um 1909 gab es in Deutschland insgesamt zwölf Wohnplätze und Orte, die den Namen Herzberg trugen. Dazu gehörten: das Dorf Herzberg im Regierungsbezirk Breslau (Kreis Namslau, 306 Einwohner); das Dorf Herzberg im Regierungsbezirk Danzig (Kreis Danziger-Niederung, 341 Einwohner); das Dorf Herzberg im Regierungsbezirk Köslin/Pommern, (Kreis Dramburg, 256Einwohner).
Die beiden letztgenannten Dörfer besaßen wie unserer Heimatstadt Herzberg einen Kleinbahnanschluss. Alle drei Herzberg-Dörfer gehören seit Ende des 2. Weltkrieges zur Republik Polen. Sie wurden im Jahre 1909 noch von zwei anderen Dörfern im Regierungsbezirk Potsdam flächenmäßig und durch ihre Einwohnerzahl übertroffen. Das Dorf Herzberg im Landkreis Beeskow (damals mit Gut und Mühle) hatte 432 Einwohner, das Dorf Herzberg bei Neuruppin und Lindow (Kreis Ruppin) sogar 775 Einwohner. Die Ziegelei dieses Ortes lieferte damals einen Großteil seiner produzierten Baumaterialien zum weiteren Ausbau der Großstadt Berlin. Der Reiseatlas weist außerdem noch ein kleines Dorf Herzberg auf, das in Mecklenburg-Vorpommern in der Nähe von Parchim liegt.
Neben diesen fünf größeren Herzberg-Dörfern trugen auch zwei Kleinstädte den Namen Herzberg, so unsere Heimatstadt Herzberg im Regierungsbezirk Merseburg (Landkreis Schweinitz, damals 4 406 Einwohner) und die Stadt Herzberg im Harzgebiet (Regierungsbezirk Hildesheim, Kreis Osterode) mit 3 896 Einwohnern.
Sender als "Markenzeichen"
Interessant ist, dass im "Volks-Brockhaus 1941" (eine nazistische Produktion) nicht die größere niedersächsische Stadt Herzberg im Harzgebiet mit ihrer vielseitigen Industrie erwähnt wird, sondern nur die kleinere Stadt Herzberg der preußischen Provinz Sachsen mit dem stolzen und knappen Satz "Standort des Deutschlandsenders".
Neben den bereits genannten fünf Dörfern und den zwei Städten erwähnt das Ortsverzeichnis aus den Jahre 1909 noch fünf kleinere Wohnplätze. Es waren dies: die Försterei Herzberg (bei Linichen, sechs Einwohner), der Herzberger Hof bei Dilos (zehn Einwohner), das Schloss Herzberg (bei Hahnstadt, zehn Einwohner), die Erziehungsanstalt Herzberge (Kreis Niederbarnim) und die Herzberger-Mühle (bei Wiesbaden). Auffällig sind auch die zahlreichen Zusammensetzungen bei Ortsnamen mit dem Wortteil "Herz-", so zum Beispiel Herzfeld, Herzdorf, Herzsprung usw.
Jetzt nur noch zwei Städte
Nach dem 2. Weltkrieg ist die Zahl der Träger des Ortsnamens Herzberg spürbar geschrumpft. Große Teile der östlichen deutschen Gebiete gehören nun zur Republik Polen, in der, wie in anderen europäischen Staaten auch nach wirtschaftlichen und verwaltungsmäßigen Neugliederungen viele kleinere Wohnplätze in größere Ortseinheiten aufgenommen wurden.
In der Bundesrepublik Deutschland sind nur noch drei Dörfer, zwei Städte und wenige Wohnplätze Träger des Namens Herzberg.
Von Helmut Knuppe


Heimatkalender wird in Frauenhorst präsentiert (Elbe-Elster-Rundschau, 03.10.2009)
Der Herzberger Heimatkalender 2010 wird am 18. November in der Gaststätte im Herzberger Stadtteil Frauenhorst präsentiert. Für die 19 Uhr beginnende Veranstaltung wird wieder eine musikalische Umrahmung versprochen. Darüber hinaus steht natürlich der neue Kalender im Mittelpunkt. Zu diesem gibt es einige Einführungen, die zum Weiterlesen und darin blättern Wollen beitragen werden. sk


Prof. Diere hält einen Vortrag (Elbe-Elster-Rundschau, 30.09.2009)
Herzberg Der Kultur- und Heimatverein der Kreisstadt plant den nächsten Vortragsabend. Am 6. Oktober um 19 Uhr wird Prof. Diere dazu in der Gaststätte "Wolfsschlucht" begrüßt.
Thema seiner Erörterungen ist: "Herzberg im Banne des Calvinismus". Er möchte damit auf den 500. Geburtstag des Reformators Calvin aufmerksam machen. red/sk


Schloss und Garten des Rittergutes Grochwitz des Herrn Grafen von Brühl - Ein Kleinod des sächsischen Rokoko
Die Mitgliederversammlung September des Kultur- und Heimatvereins Herzberg e. V. findet am 12.09.2009 im Rahmen der Schlössernacht statt (Eintritt 3,- Euro).
Herr Miltschus hält einen Vortarg zum obigen Thema und schreibt auch ein Buch über das Schloss Grochwitz, welches etwa im Januar 2010 erscheint.
Beginn: 19.30 Uhr, Schloss Grochwitz


Ehemalige Abiturienten halten Vorträge (Elbe-Elster-Rundschau, 04.09.2009)
Herzberg Im Vorfeld des Festwochenendes "60 Jahre Abitur in Herzberg" vom 11. bis 13.September halten zwei Absolventen des Herzberger Gymnasiums Vorträge über ihre Tätigkeit.
Am Mittwoch, den 9. September, spricht Sabrina Hinrich (Abiturjahrgang 2003) über ihre Arbeit im Forikolo e.V. in Sierra Leone. Der Verein hilft, die Not der Kinder in Sierra Leone zu lindern. Fortgesetzt wird die Vortragsreihe am Donnerstag, den 10. September, mit einem Beitrag von Christopher Lichtenstein (ebenfalls Abiturjahrgang 2003) zum Thema "Johann Sebastian Bach im 21. Jahrhundert - das größte Forschungsgebiet der Musikwissenschaft". Christopher Lichtenstein ist Organist und studiert in Leipzig Kirchenmusik. Beide Vorträge beginnen um 19 Uhr in der Aula des Melanchthon-Gymnasiums. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. ru


Mitglieder des Heimatvereins Herzberg besuchten die Partnerstadt Soest (Elbe-Elster-Rundschau, 03.09.2009)


Die Mitglieder des Herzberger Heimatvereins haben in Soest viele geschichtliche Fakten erfahren. Foto: privat

Herzberg. Auf Einladung des Vereins für Geschichte und Heimatpflege Soest e.V.
besuchten Mitglieder des Herzberger Heimatvereins kürzlich die Partnerstadt. Für ihren Besuch wählten sie das Wochenende, an dem die Höhepunkte der Veranstaltungen zur "Soester Fehde" stattfanden. Bürgermeister Michael Oecknigk hatte für die Fahrt den neuen Stadtbus zur Verfügung gestellt.
"Schon an unserem Hotel wurden wir herzlich von Herrn Kükenshöner, einem Mitglied des Geschichtsvereins, in Empfang genommen", berichtet Martina Heidrich, die Vorsitzende der Herzberger Heimatfreunde. Sie erzählt weiter: "Die gesamte Stadt Soest befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im ,Mittelalterfieber'. Entlang der Stadtmauer war ein Mittelalterlager aufgebaut. Hier wurde das Leben in der Zeit der ,Soester Fehde' 1444 bis 1449 dargestellt. Ein Teil der Befestigungsanlage war gesperrt, weil dort der große Sturm auf die Stadt von 1447 nachgestellt wurde. Wir waren von diesem Spektakel begeistert."
Am Abend folgten die Herzberger einer Einladung der Vorsitzenden des Geschichtsvereins zu einem Abendessen in ihrem Haus. Dort trafen sie weitere Mitglieder des Vereins, und es gab rege Gespräche über unsere Festwoche und die Vereinsarbeit.
Am nächsten Morgen starteten alle den Tag mit der Besichtigung einer Ausstellung unter dem Motto "Leonardo da Vinci", und am Nachmittag verfolgten die Herzberger Heimatfreunde den Einzug des Johann von Kleve. Danach konnten die Gäste aus der Stadt an der Elster Soest individuell erkunden. Am Abend verfolgten sie das Theaterstück ,Festspiel Soester Fehde'. Darin wurde die Geschichte der ,Soester Fehde' nahegebracht
Am Sonntag fuhren die Herzberger gemeinsam mit Soester Freunden nach Münster, erlebten eine Stadtführung und traten danach die Heimreise an.
"Es war ein tolles Wochenende, welches uns die Freunde aus Soest bereiteten. Die gegenseitigen Besuche unserer Vereine finden aller zwei Jahre statt und sind zu einer schönen Tradition geworden. Die Soester Geschichtsfreunde werden uns 2011 zum Tierparkfest besuchen", beendet Martina Heidrich ihren Bericht.
red/sk


Es bleiben Stolz und Freude (Elbe-Elster-Rundschau, 27.08.2009)
Martina Heidrich, Vorsitzende des Kultur- und Heimatverein Herzberg, zieht ein positives Resümee zur 825. Jahrfeier der Stadt Herzberg.
Nun ist schon einige Zeit verstrichen, und ich konnte die Ereignisse in der Jubiläumswoche Revue passieren lassen. Alle Aufregung und Anstrengung ist vorbei. Was bleibt ist Stolz und Freude über das Erreichte und Erlebte. Ich bin sicher, dass es den vielen fleißigen Helfern und Organisatoren der Jubiläumsfeier genauso geht. Ich konnte die Vorbereitung mit meiner Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft "Festumzug" unterstützen. Ich war erstaunt wie viel Arbeit in der Organisation eines Festumzuges steckt und wie glücklich man ist, wenn der Festumzug vorbei ist, alles geklappt hat und es den Leuten gefallen hat.
Die Ausstellung in der Festwoche, welche von den Münzfreunden gemeinsam mit dem Heimatverein, mit Unterstützung durch das Kreismuseum Bad Liebenwerda organisiert wurde, war ein voller Erfolg. Wir konnten etwa 2000 Besucher begrüßen. Wir baten Herrn Uschner vom Kreismuseum Bad Liebenwerda, einen Vortrag zum Jubiläum zu halten.
Am 14. Juli war unsere Veranstaltung in der Festwoche. Die Schüler der 5. Klasse der Johannes-Clajus-Schule gestalteten den Abend mit ihrem Theaterstück über Andreas Bolde. Die Kochgruppe der Schule bewirtete uns mit einem tollen Buffet. An dieser Stelle nochmals Danke an die Schüler und ihre Lehrerin Frau Jacobi. Es war eine tolle Darbietung.
Im Anschluss hielt Herr Uschner dann seinen Vortrag über das Stadtjubiläum. Dass dieser Vortrag Unruhe bei den Bürgern der Stadt hervorruft, hätte ich so nicht erwartet. Aber im Nachhinein finde ich es gut, dass sich viele Gedanken über ihre Stadt und deren Geschichte machen.
Bedingt durch meine Tätigkeit während der Festwoche konnte ich nur wenige Veranstaltungen besuchen, aber das Geschehen auf dem Markt konnte ich genau beobachten. Ob es der Salzmarkt war oder der Familiennachmittag - es war viel los.
Einen bleibenden Eindruck hat die festliche Stadtverordnetensitzung in der Elsterlandhalle auf mich gemacht. Ich habe mich wirklich als Ehrengast, wie auf der Einladung geschrieben, gefühlt. Es war eine sehr festliche und gelungene Veranstaltung.
Mein Dank gilt dem Bürgermeister Herrn Oecknigk, allen Mitarbeitern der Stadtverwaltung, allen Vereinen und allen Bürgern die an der Gestaltung dieser unvergesslichen Festwoche mitgewirkt haben.
Ich freue mich schon auf die 850. Jahrfeier im Jahre 2034.

Jubiläum anzupassen wäre Quatsch (Elbe-Elster-Rundschau, 25.07.2009)
Der Vortrag von Ralf Uschner vom Kreismuseum Bad Liebenwerda in der Festwoche zum Herzberger Stadtjubiläum und der RUNDSCHAU-Artikel zu Uschners Ausführungen haben in Herzberg eingeschlagen wie eine Bombe. In der Redaktion empörten sich Herzberger, wie man während der Jubiläumsfeierlichkeiten ein solches Jubiläum öffentlich infrage stellen könne. Mitglieder des Heimatvereins wurden auf der Straße daraufhin angesprochen. Die RUNDSCHAU unterhielt sich dazu mit der Vorsitzenden des Herzberger Heimatvereins, Martina Heidrich.


Martina Heidrich. Foto: gü

Frau Heidrich, Ralf Uschner hat behauptet, dass das Jahr 1184 als Geburtsstunde Herzbergs nicht zu halten, sondern eher 1215/16 anzunehmen sei. Archäologische Funde würden das belegen. Waren Sie und der Heimatverein von dieser Aussage überrascht?
Nein, überhaupt nicht. Das konnte nur jene überraschen, die sich wenig mit der Geschichte unserer Stadt befassen. Schon zur 800-Jahrfeier war bekannt, dass das Jahr 1184 nicht stimmt. Ulf Lehmann hat es ja auch in seiner "Herzberger Chronik in Bildern" geschrieben. Dass der Vortrag von Ralf Uschner aber dennoch so viel Aufsehen erregt hat, hat dem Fest noch mal eine besondere Note gegeben. Ehrlich gesagt, haben wir als Heimatverein auf eine solche Reaktion gewartet und hoffen, dass sich viele Herzberger jetzt noch mehr mit der Heimatgeschichte auseinandersetzen.
Sie haben also provoziert?
Das nun nicht gerade. Aber wahr ist, dass der Heimatverein Ralf Uschner gebeten hat, zum Herzberger Stadtjubiläum einen Vortrag zu halten. Und als er uns sein Thema mitteilte, waren wir alles andere als dagegen. Man lernt ja schließlich auch dazu. Meinem Mann und mir war die Sache mit den Wappen zum Beispiel neu. Wir werden jetzt intensiv forschen, ob sich Uschners Theorien und Vermutungen belegen lassen.
Aber ist es nicht blöd, ein Jubiläum zu feiern, wenn man genau weiß, dass es gar nicht korrekt ist?
Nein, unserer Meinung nach nicht. Der Heimatverein ist auch geschlossen dafür, in 25 Jahren das 850. Stadtjubiläum zu feiern. Geschichte schreibt sich durch neue Erkennntisse nun einmal fort. Deswegen die Tradition über den Haufen zu werfen und das Jubiläum anzupassen, wäre unserer Meinung nach Quatsch. Und wir sind ja bei Weitem nicht die einzige Stadt mit diesem Problem, nehmen Sie Berlin, Sallgast oder Schönewalde. Die Möglichkeiten der Zeitbestimmung für Funde zum Beispiel sind heute nun mal besser als vor 100 Jahren. Die neuen Erkenntnisse werden selbstverständlich in die Geschichtsschreibung der Stadt Herzberg einfließen. Wir wollen ja die Tatsachen nicht verschweigen.
Wenn wir jetzt 1215 als Geburtsjahr der Stadt Herzberg annehmen, diskutieren wir über 31 Jahre. Die sind im Zuge der Geschichtsschreibung nun wirklich keine Katastrophe.
Seit wann wird in Herzberg eigentlich das Stadtjubiläum in dieser Zeitschiene gefeiert, die uns jetzt die 825-Jahr-Feier bescherte?
Die erste Jubiläumsfeier, die uns bekannt und die auch überliefert ist, ist die 750-Jahr-Feier von 1934. Dann kam die 775-Jahr-Feier 1959 und die 800-Jahr-Feier 1984. Diese Tradition haben wir fortgesetzt, und das ist nicht falsch. 1934 ist man aufgrund vorheriger Chroniken vom "Geburtsjahr" 1184 ausgegangen. Später hat sich herausgestellt, dass das wohl nicht stimmt. Die erste uns bekannte Erwähnung der Stadt Herzberg stammt sogar erst aus dem Jahr 1239. Wir haben das Glück, diese Urkunde zu besitzen und haben sie in der Ausstellung des Heimatvereins zum Fest im Rathaus gezeigt. Ich bin mir sicher, dass das nicht die letzten Erkenntnisse sein werden. Wir haben in den vergangenen Tagen ein schönes Jubiläumsfest gefeiert. Und daran sollte die Stadt Herzberg im 25-Jahresrhytmus ruhig weiter festhalten.
Mit Martina Heidrich sprach Birgit Rudow.


Vier Ehrenbürger der Stadt Herzberg ernannt (Elbe-Elster-Rundschau, 18.07.2009)
Herzberg Es waren die bewegendsten Momente der Festsitzung, als sich alle Anwesenden bei jedem der vier zum Ehrenbürger der Stadt Herzberg ernannten Herren erhoben und ihm mit langem Applaus ihre Hochachtung zollte. Damit wurden vier Menschen geehrt, die nicht nur Außergewöhnliches für Herzberg geleistet haben, sondern auch Bleibendes.

Ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vor erst einer Woche hatte es ermöglicht, dass diese Ehrung zum ersten Mal nach der Wende vergeben wurde. Ehrenbürger der Stadt Herzberg sind seit Donnerstagabend Horst Gutsche, Helmut Knuppe, Jules-August Schröder und Paul Sellmann.
Horst Gutsche hat sich vor allem um die Erforschung der Heimatgeschichte und mit seinen Veröffentlichungen zu Münzfunden verdient gemacht. Helmut Knuppe ist allseits geschätzt als Stadtchronist und Autor seines Buches "Ein Riese unter Riesen" über den legendären Deutschlandsender III.
Die beiden anderen Ehrenbürgerschaften gingen an bisher Nicht-Herzberger. Jules-August Schröder aus Büdingen erhielt sie für seine besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaft und sein Engagement für den Jugendaustausch. Paul Sellmann, ehemaliger Oberkreisdirektor des Kreises Höxter, wurde so für seine Unterstützung bei der Neustrukturierung der Verwaltung und der Polizei sowie dem Neubau des Krankenhauses geehrt.

Mit stehendem Applaus zollten die Anwesenden in der Elsterlandhalle jedem der vier Ehrenbürger ihre Hochachtung.
Von Birgit Rudow


Museumschef korrigiert Gründungsdatum der Stadt Herzberg (Elbe-Elster-Rundschau, 16.07.2009)
Herzberg. Neuigkeiten versprach Ralf Uschner seinem Publikum. Mitteilungen, die Stadt Herzberg betreffend. Mit einem solchen Paukenschlag hatte aber niemand gerechnet. Seinen Worten nach sei das angebliche Gründungsjahr 1184 absolut nicht haltbar.

Ralf Uschner stellte die Geschichte Herzbergs gründlich auf den Kopf. Foto: Sven Gückel

Auf Einladung des Heimatvereins referierte der Leiter des Kreismuseums Bad Liebenwerda am Dienstagabend in der Aula der Johannes-Clajus-Oberschule, wobei er den Schwerpunkt seiner Ausführungen auf das Alter der Stadt legte. Es sei Zeit, sich vom Sagenhaften zu lösen und die Geschichte Herzbergs wissenschaftlich belegbar zu ergründen, forderte er. Die Ursache für diese Datierung sieht Ralf Uschner unter anderem in der Arbeit früherer Historiker begründet.
Die hätten auf der berechtigten Suche nach den Wurzeln der Stadt nicht nur Urkunden falsch gelesen, sondern bestehende Daten fraglos in weitere Forschungen einfließen lassen. Ein gutes Beispiel falscher Lesung sei die Urkunde der Ersterwähnung. Statt 1238, wie es über Generationen lautete, belegt das Papier eindeutig das Jahr 1239. Doch dieses eine Jahr ist längst nicht das Hauptproblem. Vielmehr muss die gesamte Ursprungshistorie neu hinterfragt werden. Graf Friedrich von Brehna, immer wieder als Gründer Herzbergs benannt, hat diesen Flecken Erde nie betreten. Zudem, so Uschner weiter, führte er in allen Wappen seiner Städte ein Herz. Herzberg aber ziert der Hirsch. Der wiederum ist Wappentier der Familie von Pack. Ulrich von Pack, auch Olricus genannt, war um 1220 Vormund der minderjährigen Söhne von Brehnas nach dessen Tod. "Die Vermutung liegt deshalb nahe, dass die von Packs die wahren Initiatoren der Gründung sind."

Das mit Spannung erwartete Datum der wirklichen Geburtsstunde bezifferte Uschner auf 1215/16. In seiner Beweisführung berief er sich auf drei, in den letzten 15 Jahren getätigte Ausgrabungen in Herzbergs Innenstadt: beim Sparkassenneubau, am Markt sowie an der Kreisverwaltung. Hierbei seien Hölzer geborgen worden, die man dendrologisch untersuchte. Ermittelt wurde dabei die erwähnte Jahreszahl. "In wissenschaftlichen Kreisen kommt die Datierung mittels Dendrologie einer Urkunde gleich", betonte er. Darüber hinaus konnten bei den archäologischen Arbeiten gefundene Scherben und Krüge beweisen, dass die These 1215 durchaus realistisch ist. "1184 wird bei weiterer Recherche zweifelsfrei der Geschichte zum Opfer fallen", glaubt der studierte Geologe. Und ergänzt: Schön für Herzberg. So kann sich die Stadt demnächst auf eine 800-Jahr-Feier freuen.
Uschner forderte in seinem äußerst kurzweiligen Referat die Herzberger auf, sich "der neuen Wahrheit" zu stellen. Belege für 1184 werden sie definitiv nicht finden", sagte er und raubte den Zuhörern damit auch den letzten Hoffnungsfunken. Auf die Frage aus dem Publikum, was denn aber mit dem Kloster sei, winkte er ab. "Historisch nicht haltbar, urkundlich nie belegt. Hier sind die alten Chronisten, unter anderem der Ortsgeschichtler Karl Pallas, ihren Vorgängern auf den Leim gegangen." Das Fehlen bedeutender Handelswege um 1200, die damalige Bedeutungslosigkeit der Kirche Herzbergs oder das Fehlen einer Burg sind für ihn weitere Belege der Richtigkeit seiner Ausführungen. An Herzbergs Aufstieg im Mittelalter gibt es aber nichts zu deuteln. Darauf solle man sich künftig berufen und diese für die Region bedeutsame Epoche verstärkt hervorkehren oder dem für Brandenburg einmaligen Fundus historischer Urkunden mehr Aufmerksamkeit schenken.
Von Sven Gückel


Einzigartig und original (Elbe-Elster-Rundschau, 14.07.2009)
Herzberg. Die historische Bedeutsamkeit der 825-Jahrfeier der Stadt Herzberg wird gegenwärtig an keinem Ort deutlicher dargestellt als im Trauzimmer des Rathauses. In ihm präsentieren die Herzberger Münzfreunde und der Heimatverein Herzberg im Rahmen einer Gemeinschaftsausstellung wichtige Dokumente, die Aufschluss über das Alter der Stadt und deren Bedeutung in früheren Epochen zulassen.

Als Münzexperte wusste sich Professor Hans-Dieter Dannenberg auch für die Postkartensammlung zu begeistern. Foto: Sven Gückel

Dabei bekommen die Besucher Exponate zu sehen, die "in dieser Gesamtheit noch nicht gezeigt wurden", betonte Kulturamtsleiterin Karin Jage zu Ausstellungsbeginn am Samstag. Historisch besonders bedeutungsvoll sind vor allem zwei originale Urkunden, die sowohl die Ersterwähnung Herzbergs im Jahr 1239, sowie die früheste Ersterwähnung Herzbergs als Stadt im Jahr 1271 dokumentieren. Beide Ausstellungsstücke wurden zuvor noch nie der Öffentlichkeit gezeigt.

Nicht minder spannend gestaltet sich ein Blick auf die unzähligen Münzen. Echte Taler, Nachbildungen des Frauenhorster Münzschatzes oder eine durch Ulf Lehmann zusammen getragene Sammlung von Notgeldscheinen lenkten vielfach das Interesse der Ausstellungsbesucher auf sich. Münzen bieten jedoch nicht nur einen Blick in weit entfernte Zeitregionen, sondern sind auch in der Moderne ein spannendes Thema. Beispiele hierfür konnte Jörg Böning beisteuern, dessen Sondervitrinen sich ausschließlich der Verewigung des Tennissports auf Münzen sowie der Thematik "Münze und Pferd" widmen.
Fasziniert vom Ausstellungsfundus zeigte sich Professor Hans-Dieter Dannenberg. Der Spezialist für Münzen des Mittelalters weilte auf Einladung der Herzberger Münzfreunde in der Stadt und lobte besonders dem Vereinsvorsitzenden Horst Gutsche für dessen Engagement.
Außergewöhnliche Zeugnisse der Zeitgeschichte offeriert zudem die vom Heimatverein präsentierte Postkartenausstellung. Diese beinhaltet einzelne Exponate aus dem Nachlass von Dr. Joachim Prüfer, der unter anderem durch finanzielle Zuschüsse des Kreismuseum Bad Liebenwerda der Region erhalten blieb. Im Trauzimmer zu sehen sind ausschließlich Ansichten aus Herzberg. Ob Ähnliches auch in ferner Zukunft noch möglich ist, darf im Zeitalter von E-Mail und SMS stark bezweifelt werden. Die Ausstellung kann bis Sonntag jeden Tag besichtigt werden.
Von Sven Gückel


Herzberger Archiv hat ein neues Domizil (Elbe-Elster-Rundschau, 15.06.2009)
Herzberg. Umzugkartons packen hieß es Samstag für die Mitglieder des Herzberger Heimatvereins. Das Archiv des Vereins - Möbel, Inventar und vor allem die historischen Schätze - traten den Weg vom Dienstgebäude der Stadtverwaltung in der Uferstraße in die Marxsche Villa im Botanischen Garten an.

Die Mitglieder des Heimatvereins und deren Helfer hatten beim Umzug nicht nur viel Arbeit sondern auch Spaß. Foto: Dieter Müller

Zahlreiche Helfer hatten sich eingefunden. Am Gebäude Uferstraße beginnt nach dem Stadtjubiläum der Umbau zum Bürgerzentrum. Lange hatte der Heimatverein ein neues Domizil gesucht und mit Hilfe der Stadt an einem für Herzberg geschichtsträchtigen Ort nun auch gefunden. Jetzt kann sich der Verein zum Stadtfest ohne Sorgen ins Zeug legen. ru


Herzberger Stadtverwaltung hat doch noch eine Lösung gefunden (Elbe-Elster-Rundschau, 08.06.2009)
Herzberg. Aufatmen beim Herzberger Heimatverein. Mithilfe der Stadt Herzberg konnte nun doch ein Raum für das Vereinsarchiv gefunden werden. Die alten Räumlichkeiten in der Uferstraße musste die Stadt dem Verein wegen Bauarbeiten kündigen (RUNDSCHAU berichtete).
"Wir freuen uns sehr darüber, dass sich für unser Problem doch noch eine Lösung gefunden hat und möchten uns bei der Stadt herzlich bedanken", sagt Vereinschefin Martina Heidrich. "Am Samstag zieht unser Archiv in die Marrxsche Villa im Botanischen Garten. Der Raum im Obergeschoss reicht völlig aus."
Auf den Hilferuf in der RUNDSCHAU Mitte Mai hat der Heimatverein eine breite Resonanz und viele Hilfsangebote erfahren. "So haben uns Matthias Hensel und Dirk Laurig aus Osteroda Hilfe angeboten. Ein weiteres Angebot kam von Dr. Camillo von Palombini aus Rahnisdorf. Auch dafür recht herzlichen Dank, ebenso an Thea Kirchhöfer", sagt Martina Heidrich. Die Herzbergerin schrieb dem Kultur- und Heimatverein einen Brief, in dem sie bedauerte, dass die Archivräume des Vereins gekündigt wurden. Gleichzeitig lobte sie die Aktivitäten des Vereins.
In dem neuen Raum in der Marxschen Villa haben bereits viele fleißige Helfer Hand angelegt. In dieser Woche werden noch Maler- und Reinigungsarbeiten durchgeführt. Am Sonnabend kann der Umzug dann starten. Viele Mitglieder aus dem Verein haben sich schon gemeldet. "Auf diesem Wege möchte ich mich bei allen fleißigen Helfern schon jetzt bedanken. Nach erfolgtem Umzug kann die Forschungsarbeit über die Geschichte unserer Stadt dann ungehindert weitergehen", freut sich die Vereinsvorsitzende.
red/ru

Buch "kann man mit allen Sinnen ergreifen" (Elbe-Elster-Rundschau, 08.06.2009)
Einen reichlichen Monat vor dem 825-jährigen Stadtjubiläum ist das Buch "Geschichte der Stadt Herzberg in Bildern" in einer Auflage von 1000 Stück erschienen.


Ulf Lehmann (l.) und Sven Gückel mit dem neuen Buch und alten Festschriften zu vorherigen Stadtjubiläen in Herzberg. Foto: Christian Nitsche
Vor wenigen Tagen wurde es erstmals vorgestellt. Bürgermeister Michael Oecknigk entschuldigte seinen knappen Gastauftritt, den er zwischen weiteren Terminen kurzfristig ermöglichen konnte. Ohne lange Rede betonte er, wie froh er darüber sei, das Buch in den Händen halten zu können und dankte den Autoren für ihre geleistete Arbeit.
"Zusammenkommen ist ein Anfang", bemerkte die Vorsitzende der Herzberger Stadtverordnetenversammlung Kornelia Graßmann in ihrer Einführungsrede wohlwollend und fügte an, "Das ist hier geschehen, und das Resultat ist ein Buch, das man mit allen Sinnen ergreifen kann."
Zusammengekommen waren dafür Ulf Lehmann, passionierter Stadthistoriker, und der Journalist Sven Gückel, die ihre Idee farbenreich in die Tat umgesetzt haben. "Schon seit Kindertagen habe ich mich für die Geschichte unserer Stadt brennend interessiert", reflektierte Ulf Lehmann zu Beginn seines Bildervortrags. Aber eine neue Stadtchronik zu schreiben lag ihm fern, zumal so ein umfangreiches Werk aus dem Jahre 1901 schon vorliegt. Stattdessen lag der Fokus darauf, Bildzeugnisse zusammenzutragen und damit die vorhandenen Chroniken um diesen fehlenden Punkt zu ergänzen.
Das Buch nimmt den Betrachter mit auf eine Zeitreise, die über die Ersterwähnung durch Kriegs-, Friedens- und Reformationszeiten durch zahlreiche Epochen bis in die Gegenwart führt. So wie die Stadt ihr Gesicht immer wieder gewandelt hat, so wandelten sich auch die Darstellungen der diversen Künstler, die sich mal streng an der Realität orientierten, mal aber auch ihre künstlerische Freiheit auslebten.
Neuere Zeitzeugnisse in Bildform steuerte Sven Gückel bei. Mit Kamera und Schreibblock ist er schon seit 2003 für die Herzberger RUNDSCHAU-Ausgabe unterwegs. "Ich will die Herzberger mit meinen Fotos anregen, die Schönheit ihrer eigenen Region zu entdecken", stellte er seinem Bildervortrag voran. Vielleicht ist es der Blick von Außenstehenden, denen die besagte Schönheit besonders ins Auge sticht.
Dies konnte Hans Kneiphof aus Arnsnesta nur unterstreichen: "Ich bin nach der Wende aus Berlin hergezogen und noch heute begeistert, wie schön es hier geworden ist."
Ulrike Sauck ist von Herzberg nach Hamburg gegangen und war über Pfingsten zu Besuch bei den Eltern. "Mich zieht es immer wieder in die Heimat.", so die junge Frau, die an diesem Abend nach eigenem Bekunden einiges über die Geschichte dazugelernt hat. Ebenso wie Gunter Gesper aus Falkenberg, der feststellte: "Ich dachte, ich wisse schon viel über Herzberg, aber heute Abend gab es einige Dinge, von denen ich zuvor noch nichts gehört hatte."
Von Christian Nitsche


Drei Medaillen und ein informatives Buch (Elbe-Elster-Rundschau, 06.06.2009)
Herzberg. Mit sechs Projekten beteiligen sich die Herzberger Münzfreunde an den Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum "825 Jahre Herzberg". Vier davon sind gegenständlich in Form von Medaillen und einem Buch. Zwei betreffen Veranstaltungen und Ausstellungen. Seit Monaten sind die Münzfreunde mit den Vorbereitungen und Ausarbeitungen beschäftigt.


Foto: Die Gussmedaille, entworfen vom Dresdner Künstler Peter Götz Güttler.

Die Beteiligung am großen Festumzug am Samstag, dem 18. Juli, ist für die Münzfreunde eine Selbstverständlichkeit. "Wir werden uns mit historischer Münztechnik präsentieren", verrät Vereinsvorsitzender Horst Gutsche. Ein weiteres Vorhaben ist eine gemeinsame große Ausstellung mit dem Kultur- und Heimatverein Herzberg im Trauzimmer des Rathauses. Gezeigt werden Postkarten aus der Sammlung von Dr. Prüfer, die Ausstellung von Ulf Lehmann "Als alle Millionäre waren" mit Notgeld der Region und Inflationsscheinen und die Ausstellung des Münzvereins mit Münzen, die zu verschiedenen geschichtlichen Epochen in der Region Herzberg gültig waren, und mit schönen Medaillen.
Im Jahr des Herzberger Stadtjubiläums gibt der Münzverein drei Medaillen heraus. Dazu gehört eine traditionelle Prägemedaille. Es ist bereits die sechste für Herzberg seit 1997, die der Münzverein erstellt hat. Sie zeigt ein Schmuckwappen der Stadt von 1927 (das Logo der 800-Jahr-Feier) sowie eine Ansicht mit Rathaus und Kirche. Die Medaille ist aus Zinn und wird mit Etui und Textblatt für 5 Euro angeboten. Ein Schauprägen führen die Münzfreunde auf dem Mittelaltermarkt am 11. und 12. Juli am Rathaus durch. Diese Medaille wurde auch in Edelmetall (Feinsilber und 333er Gold) geprägt. Sie musste aber vorbestellt werden.
Ein weiteres Projekt ist eine Gussmedaille. Auf deren Vorderseite erkennt man oben einen Ausschnitt aus den Deckengemälden der Stadtkirche, unten einen Dilich-Stich von Herzberg aus dem Jahr 1626 und dazwischen einen Gurtbogen aus St. Marien mit einer Serie von Wappen, deren dazugehörige Herrscher für Herzberg bedeutsam waren. Die Rückseite zieren Hinterlassenschaften aus allen geschichtlichen Epochen der Stadt von der Kirche St. Marien und dem Rathaus über den Wasserturm und das Mischfutterwerk bis zum neuen Krankenhaus. Diese Gussmedaille wiegt 300 Gramm und hat einen Durchmesser von zehn Zentimetern. 66 Stück werden davon gegossen, fast alle sind vorbestellt. Geschaffen hat sie der Dresdener Peter Götz Güttler. "Er ist ein renommierter Künstler, und wir sind stolz darauf, dass er die Medaille für uns gemacht hat", so Horst Gutsche.
Auch das Jubiläum "60 Jahre Abitur" ist für die Münzfreunde Anlass, eine Medaille herauszugeben. Es handelt sich um eine Zwitterprägung mit Stempeln von zwei bereits existierenden Medaillen, nämlich der Vorderseite der Gymnasiumsmedaille von 1997 und der Wappenseite der Festmedaille zum Stadtjubiläum 2009. Zum großen Abiturtreffen im September wird an der Elsterlandhalle ein Schauprägen stattfinden. Die Zinnmedaille kann dann käuflich erworben werben.
Ein besonderer Beitrag zum Stadtjubiläum ist eine 300 Seiten umfassende numismatische Festschrift von Horst Gutsche. Es handelt sich dabei um eine Fachveröffentlichung, die schon jetzt unter den Numismatikern deutschlandweit auf Interesse stößt. Bestellungen liegen vor aus München bis zum Saarland. Erstmalig veröffentlicht Horst Gutsche hier den Fund im Turmknauf der Stadtkirche von Herzberg, der mit 205 Münzen der bisher größte Knauffund in Deutschland ist. Weitere Kapitel des Buches beinhalten Münzfunde der Region, Geld für die Herzberger Region, Medaillen der Herzberger Münzfreunde und Beiträge aus der Vereinsgeschichte. Ein Jahr lang hat Horst Gutsche daran gearbeitet. Am Freitag soll das Buch erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert werden. "Es ist eine heimatkundliche Materialsammlung. Ich habe nicht den Anspruch gehabt, damit mein Lebenswerk zu krönen, aber ich wollte alles zusammentragen, was der Verein in den 40 Jahren seines Bestehens getan, erdacht und erforscht hat. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht", so Horst Gutsche.


Foto:Die Prägemedaille zum Stadtjubiläum mit dem Schmuckwappen, das vor 25 Jahren Logo der 800-Jahr-Feier war.
Foto:Rathaus, Kirche und das Signum der Herzberger Münzfreunde prägen die Rückseite der Medaille. Fotos: gü

Von Birgit Rudow


Vortrag beim Heimatverein (Elbe-Elster-Rundschau, 01.06.2009)
Die Veranstaltungsreihe des Herzberger Heimatvereins wird 19 Uhr mit einem Vortrag "Bausteine der Geschichte Osteroda" fortgesetzt. Referent ist Harald Süßenbecker. Treffpunkt ist im Vereinszimmer in der "Wolfsschlucht". Auch andere Interessierte sind dabei gern gesehen. Der Verein freut sich auf Gäste.

Herzberger Bilderchronik wird am Freitag vorgestellt (Elbe-Elster-Rundschau, 23.05.2009)
Herzberg. Mit diesem Buch in der Hand wird man bestens auf die bevorstehende 825-Jahr-Feier in der Kreisstadt vorbereitet. Die Herzberger Bilderchronik zeichnet nach, wie sich die Stadt in den vergangenen Jahrhunderten verändert hat, wie sich ihr Bild wandelte, was neu dazu kam, was dafür an anderer Stelle verschwand. Sie ist jedoch auch ein Blick in das Heute.
Vorgestellt wird die Herzberger Bilderchronik, gemeinsam erarbeitet vom Heimatfreund Ulf Lehmann und dem freien RUNDSCHAU-Mitarbeiter Sven Gückel, am kommenden Freitag ab 19 Uhr im Saal der Uferstraße 6. Die Gäste können sich auf einen stadtgeschichtlichen Vortrag und einen reich bebilderten Spaziergang durch Herzberg und die umliegenden Gemeinden freuen. red/sk

Herzberger Heimatverein braucht Hilfe (Elbe-Elster-Rundschau, 19.05.2009)
Herzberg. Der Vorstand des Kultur- und Heimatvereins Herzberg e.V. hat sich am Sonntag mit einem Hilferuf an die RUNDSCHAU gewandt.
Seit Jahren stellt die Stadt Herzberg dem Verein im Keller des Dienstgebäudes in der Uferstraße zwei Räume für das Archiv zur Verfügung. Da die Stadt das Gebäude zu einem Bürgerzentrum umbauen lassen will, und die Bauarbeiten nach dem Stadtfest beginnen sollen (wir berichteten), hat die Verwaltung dem Verein das Mietverhältnis zum 30. Juni dieses Jahres gekündigt. "Wegen der Kündigung haben wir uns schriftlich an den Bürgermeister gewandt und um Hilfe gebeten. Am vergangenen Freitag bekamen wir die Antwort aus dem Rathaus. Die Stadt kann dem Heimatverein keine Räumlichkeiten, auch nicht vorübergehend, zur Verfügung stellen. Es bestehen auch keine freien Kapazitäten in den Nachfolgeeinrichtungen, sprich dem Bürgerzen-trum", schreibt Vereinsvorsitzende Martina Heid rich im Namen des Vorstandes an die RUNDSCHAU.
Über diese Entscheidung sind die Vereinsmitglieder sehr enttäuscht.
"Der Heimatverein ist stets bemüht, durch seine Aktivitäten die Stadt interessanter und schöner zu gestalten. Bei der Vorbereitung und Durchführung des Stadtjubiläums sind wir sehr engagiert", so Martina Heidrich.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Vereine neue Räumlichkeiten für sein Archiv finden muss. "Wer kann uns einen Raum unentgeltlich zur Verfügung stellen?", fragt der Vorstand. Findet sich kein passender Raum, sei der Verein gezwungen, sein Archiv aufzulösen. "Das hätte zur Folge, dass unser Anliegen, mit Exponaten aus dem Archiv eventuell eine Heimatstube zu errichten oder häufigere Ausstellungen zu organisieren, gescheitert wäre", schreibt der Vorstand.
red/ru

Vortrag beim Heimatverein (Elbe-Elster-Rundschau, 29.04.2009)
Herzberg Der Kultur- und Heimatverein Herzberg lädt auch im Mai wieder zu einer Veranstaltung ein. Am 5. Mai wird Klaus Schmidt um 19 Uhr im Vereinszimmer der "Wolfsschlucht" einen Vortrag zum Thema "50 Jahre Wetterbeobachtung in Herzberg" halten. Klaus Schmidt übermittelt seit 50 Jahren dem Staatlichen Wetterdienst in Potsdam die Herzberger Wetterwerte und versorgt auch die RUNDSCHAU-Leser regelmäßig mit Rückblicken und Wetterinformationen. Zu dem Vortrag sind auch Interessierte, die nicht Mitglied im Verein sind, eingeladen. ru

50 Jahre Wetterbeobachtung in Herzberg
Vortrag durch StR i.R. Klaus Schmidt am 5. Mai. 2009 um 19 Uhr im Vereinszimmer Wolfsschlucht.
Wetter

Herzberg auf der Leinwand (Blickpunkt, 04.04.2009)
Zu einer Schmalfilmvorführung mit Wolfgang Klee lädt der Kultur- und Heimatverein Herzberg e. V. am Dienstag, 7. April, in das Vereinszimmer der Gaststätte "Wolfsschlucht" ein. Beginn ist um 19 Uhr. Der Film zeigt Herzberg in der Vergangenheit mit Impressionen vom Teichfahren in Grochwitz, der 800-Jahr-Feier, Motocross Bahnsdorf und vielen anderen mehr.
red

Herzberger Heimatkalenderthema: Denk mal zurück! (Elbe-Elster-Rundschau, 24.03.2009)
Herzberg. Die Arbeit für den neuen Herzberger Heimatkalender hat längst begonnen. Neue Artikel sind nun gefragt.
"Denkbar sind Geschichten, die sich um ein Denkmal oder um eine öffentliche Stätte ranken, aber auch um rein private Erinnerungen an ungewöhnliche Geschehnisse oder Kuriositäten. Vielleicht ist der eine oder andere im Besitz eines besonderen Erinnerungsstückes, dessen Geschichte festgehalten werden soll", lädt die "Kalenderfrau" Stefanie Kammer alle Interessierten zum Mitmachen ein.
Der Umfang der aus ihrer Sicht hoffentlich reich bebilderten Beiträge sollte fünf Seiten nicht übersteigen. Redaktionsschluss ist der 30 April. Wer Fragen hat, kann sich gern an die Kalendermacher in der Herzberger BücherKammer (Tel. 03535 248779) wenden.
red/sk

Felix Mendelssohn Bartholdy - Ein unbekanntes Genie

Der Kultur- und Heimatverein Herzberg e.V. lädt am Dienstag um 19.00 Uhr in die "Wolfsschlucht" zu einem Vortrag über Felix Mendelssohn Bartholdy ein. Damit soll dem 200. Geburtstag dieses bedeutenden Komponisten gedacht werden, der am 3. Februar des Jahres gefeiert werden konnte.
Mit einem Monat Verspätung sozusagen widmet sich Vereinsmitglied Christopher Lichtenstein diesem Thema. Der in Herzberg geborene Organist studierte selbst mehrere Jahre an dem von Mendelssohn 1843 in Leipzig gegründeten Conservatorium, der ersten Musikhochschule Deutschlands.
Schwerpunkte des Referats werden Leben und Wirken des Komponisten sowie dessen bis in die heutige Zeit kontroverse Rezeption sein.



Herzberger Heimatverein ist auf Jubiläumskurs (Elbe-Elster-Rundschau, 23.02.2009)
Herzberg Das Jubiläum "825 Jahre Herzberg" stellt auch den Kultur- und Heimatverein Herzberg e.V. vor große Herausforderungen. In jedem Monat haben sich die Vereinsmitglieder, die das Jubiläumsjahr Anfang Februar mit einer Mitgliederversammlung eröffnet haben, eine besondere Veranstaltung in ihren Arbeitsplan geschrieben. So wird der Herzberger Musiker Christopher Lichtenstein, der ein Orgelstudium in Leipzig absolviert, am 3. März einen Vortrag zum 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy halten.
Eine Schmalfilmvorführung zu dem Thema "Herzberg in der Vergangenheit" präsentiert Wolfgang Klee im April. Hier werden die 800 Jahrfeier, das Teichfahren in Grochwitz oder das Sommerbad wieder lebendig. Zu 50 Jahren Wetterbeobachtung in Herzberg spricht im Mai Klaus Schmidt, und im Juni nimmt sich Harald Süßenbecker "Bausteine der Geschichte" vor.
Während der Festwoche im Juli zeigt Dr. Prüfer in Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Bad Liebenwerda im Rathaus eine Ausstellung mit alten Postkarten der Stadt (*). Am 14. Juli hält Ralf Uschner vom Kreismuseum sozusagen als Geburtstagsgruß den Vortrag "825 Jahre Herzberg - ein verkanntes Ortsjubiläum?".
Eine Fahrt nach Soest, ein Vortrag zum Grochwitzer Schloss und ein Rückblick auf die 825-Jahrfeier vervollkommnen das Programm. ru
*Anmerkung der Redaktion: Zur Festwoche wird die Postkartensammlung des verstorbenen Dr. Prüfer ausgestellt!

 

Herzberger Quader erlebt Neuauflage zu den Jubiläen (Elbe-Elster-Rundschau, 24.02.2009)
Herzberg Auf eine weitere Initiative zum Herzberger Stadtjubiläum macht der Kultur- und Heimatverein aufmerksam. Der Herzberger Mathematiklehrer Oberstudienrat Gerhard Schulze - bei vielen Schülergenerationen unter "Mathe-Schulze" bekannt - hatte einst ein räumliches Puzzle erdacht.
Es war sein persönlicher Beitrag zu Herzbergs 800-Jahr-Feier.
Als man das Jubiläum "50 Jahre Abitur in Herzberg" im Jahre 1999 vorbereitete, hat der Förderverein des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums den Quader, vermehrt um ein Anleitungsheft, neu herausgebracht. Der Zeitpunkt war auch der 80. Geburtstag seines inzwischen verstorbenen Erfinders. Mehrere Sätze gingen zunächst an einige Herzberger Schulen, doch die größere Zahl der durch die Elsterwerkstätten produzierten 200 Stück wurde beim Schultreffen der ehemaligen Abiturienten frei verkauft. Viele Teilnehmer der großen Herzberger Delegation, die der Partnerstadt Dixon (USA) einen Besuch abstatteten, hatten den Quader als besonderes Gastgeschenk in ihre Koffer gepackt, und dafür war das Anleitungsheft extra ins Englische übertragen worden. Selbst ein Gymnasium in Achern bei Baden-Baden hatte das geistreiche Beschäftigungsmaterial 1999 im Internet entdeckt und einen Satz für den Mathematik-Leistungskurs geordert.
Die verbliebenen Restexemplare wurden auf dem Weihnachtsmarkt verkauft, und seitdem gibt es immer wieder Nachfragen bei den Initiatoren.
Warum soll zur Herzberger 825-Jahr-Feier der Quader nicht neu aufgelegt werden, zumal in diesem Jahr auch zum Jubiläum "60 Jahre Abitur in Herzberg" eingeladen wird? Diese Frage stellte man sich kürzlich im Kultur- und Heimatverein, und das Ergebnis dieser Initiative ist die Neuauflage mit einer Stückzahl von mindestens 100 Exemplaren. Das soll ein weiterer Beitrag des Vereins zum Jubiläumsjahr sein, und das geschmackvoll aufgemachte Holzkästchen wird aus diesem Anlass auch das Stadtfest-Logo tragen. Wird es in wiederum zehn Jahren eine weitere Auflage geben, wenn der 100. Geburtstag von Gerhard Schulze ins Haus steht?
red/ru

Wer kennt Fräulein Rohrscheidt? (Elbe-Elster-Rundschau, 14.02.2009)
Nachdem der Herzberger Bürgermeister das Festjahr "825 Jahre Stadt Herzberg" zum Neujahrsempfang würdig eröffnet hat, gilt es auch die vielen kleinen Höhepunkte auszugestalten. Einer von ihnen soll die Herausgabe einer großen Festschrift sein.


Ulf Lehmann dankt jedem, der helfen kann. Foto: Sven Gückel Foto: Sven Gückel
Diese Aufgabe wurde Ulf Lehmann, langjähriges Mitglied des Herzberger Heimatvereins, übertragen. Nach vielen schnellen Ideen und einem ebenso schnellen Einsehen über die Nichtdurchführbarkeit des Projektes einigten sich Lehmann und die Stadt Herzberg auf die Erarbeitung einer kleineren Form mit dem Titel "Bilder zur Geschichte der Stadt Herzberg".
Illustration
Ausgehend von der Feststellung, dass die einhundert Jahre alte Herzberger Stadtchronik von Pallas auch heute noch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, soll diese nun sozusagen im Nachhinein illus-triert werden. Einem Zeitstrahl gleich werden dabei die wichtigsten Eckdaten aus der Stadtgeschichte mit Bildern unterlegt. Beginnend mit einem Siegel Albrecht des Bären, der Sage nach der Gründer Herzbergs, bis hin zu Fotos aus den Wendejahren 1989/90. Ulf Lehmann hat es sich zum Ziel gesetzt, sämtliche Stadt- und Einzelansichten bis etwa 1900, deren er habhaft werden konnte zu veröffentlichen. Beginnend mit Dilich von 1626, bis zum Souvenirblatt von 1891. Darunter befinden sich auch elf bisher unveröffentlichte Stadtansichten vor 1850 sowie eine Vielzahl weiterer, die man zumindest in der geplanten Druckqualität noch nicht gesehen hat.
Bei seiner Recherche stieß Lehmann jedoch unweigerlich auch auf Probleme und bittet in diesem Zusammenhang die Leser der Elbe-Elster-Rundschau um Mithilfe. Im Rahmen der 750-Jahrfeier 1934 gab es eine heimatkundliche Ausstellung, für welche auch ein Fräulein Rohrscheidt einige Exponate beigesteuerte. Darunter befanden sich zwei Ansichten von Herzberg, auf denen die noch stehenden Ruinen der Tortürme abgebildet waren. Diese waren seinerzeit (1934) selbst dem Heimatforscher Voegler "gänzlich unbekannt". Auch Ulf Lehmann weiß bis heute nicht, welche Ansichten das gewesen sein könnten.
Wendezeit
Doch nicht nur diesen Abbildungen ist der Herzberger auf der Spur. "Ich danke jedem, der mir hilft und interessante Bilder zur Geschichte beisteuern kann", erläutert er. Zudem möchte er abschließend noch auf einen weiteren Suchschwerpunkt hinweisen. Laut seiner Aussage gibt es kaum Fotos aus der Zeit der Wende in Herzberg, einschließlich dem Wahlkampf zur Volkskammerwahl 1990. Bislang liegen nur Aufnahmen der Auftritte von Hans-Dietrich Genscher und Johannes Rau in Herzberg vor, hingegen Fotos von Christian Schwarz-Schilling und Gregor Gysi zur Vervollständigung fehlen.
Wer diesbezüglich helfen kann, erreicht Ulf Lehmann telefonisch unter 03535 248778 oder in der Buchhandlung BücherKammer. red

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