Archiv 2013

Herzberger Weihnachtsmarkt mit vielen Angeboten (Herzberger Rundschau, 06.12.2013)
Fotos, Urkunden und ein Blick auf 20 Jahre Vereinsgeschichte
Herzberg: Es ist längst zur Tradition geworden, dass der Kultur- und Heimatverein der Stadt zum Weihnachtsmarkt die Herzberger ins Turmzimmer einlädt. "Nur in den Jahren, als das Bürgerzentrum gebaut und die Räume im Rathaus anderweitig benötigt wurden, gab es eine Pause", erinnerte sich Vereinsvorsitzende Martina Heidrich.

Die Ausstellungen des Heimatvereins im Turmzimmer des Herzberger Rathauses sind immer beliebter Anlaufpunkt. Foto: sni1

In diesem Jahr rücken die Mitglieder am morgigen Samstag und am Sonntag das 20. Vereinsjubiläum, in den Mittelpunkt. Sie möchten nicht nur interessante Urkunden und altes Bildmaterial ausstellen, sondern an die vielen Projekte erinnern.
Zu erwähnen wäre da die Mitarbeit am Kriegerdenkmal im Stadtpark oder das aktuelle Urkundenbuch. Vorgestellt werden sollen aber auch die nächsten Ziele und Aktivitäten der 35 Mitglieder. Außerdem gibt es den neuen Heimatkalender und den zweiten Teil der Schulze-Chronik zu kaufen.
Vor und hinter dem Rathaus wird sich vom heutigen Freitagnachmittag bis zum Sonntagabend das bunte Weihnachtsmarktgeschehen abspielen. Auf dem Programm stehen heute Abend der Glühweintreff und das Weihnachtskonzert (im Bürgerzentrum), am Samstag der Stollenanschnitt und das Plätzchenbacken und viel Musik sowie am Sonntag Adventsmusik in der Kirche und Adventsblasen zum Abschluss des Wochenendes. Der Weihnachtsmann und seine Engel werden bestimmt auch einmal vorbeischauen und über den Markt bummeln.
Das Adventskonzert der Herzberger Chöre am Sonntagnachmittag ab 16 Uhr in der Kirche verspricht übrigens auch dieses Jahr wieder zu einem Höhepunkt zu werden.
Seit vielen Jahren organisiert der Männergesangverein 1836 Herzberg dieses musikalische Beisammensein. Es bietet zwischen Einkaufsbummel und kulinarischen Genüssen eine willkommene Gelegenheit zur Besinnung und Einstimmung auf die Weihnachtszeit. Bereits ab 15.30 Uhr stimmen Bläser mit weihnachtlichen Melodien auf dieses Ereignis ein.
Das Programm gestalten danach die Herzberger Grundschulspatzen, der gemischte Chor "pro musica", der Chor der evangelischen Kirchgemeinde Herzberg, der Chor der Neuapostolischen Kirche Herzberg, der Chor des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums und der gastgebende Chor. Alle Sänger haben sich sehr intensiv vorbereitet. Neben bekannten Weisen wird auch manche neue Melodie erklingen.
Der Eintritt ist frei, aber nach dem Konzert wird um eine Kollekte für die weitere Restaurierung der Kirche gebeten.
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Geschichtslücke ist geschlossen (Herzberger Rundschau, 19.11.2013)
Herzbergs Stadtchroniken um den Abschnitt von 1835 bis 1873 komplettiert
Zur Herzberger Stadtverordnetenversammlung am 28. November stellt Heimatforscher und Ehrenbürger Horst Gutsche die von ihm herausgegebene Biltz-Chronik vor. Die RUNDSCHAU fragte ihn, was es damit auf sich hat.

Der Herzberger Chronist Horst Gutsche hat die Bürgermeister- Biltz-Chronik herausgegeben. Foto: LR

Herr Gutsche, die Herzberger kennen die Standardwerke der städtischen Geschichtsschreibung - die Schulze-Caspar-Chronik und die Pallas-Chronik. Was hat es jetzt mit der Bürgermeister-Biltz-Chronik auf sich?
1835 endet die Schulze-Caspar-Chronik, und erst 1873 setzt Herzbergs historische Schulchronik ein. 1901 ist dann die Chronik von Karl Pallas erschienen. In der Landschaft der Herzberger Stadtchroniken gab es zwischen 1835 und 1873 also eine Lücke.
Und die konnte jetzt geschlossen werden?
Ja. Ulf Lehmann, Stadtverordneter und aktiver Freund seiner Heimatstadt, ist bei seinen Recherchen zum Augustiner-Eremiten-Kloster in Herzberg im Kreisarchiv auf ein handschriftlich geführtes Buch unter dem Titel "1. Fortsetzung der vormaligen Chur- und jetzigen Kreis-Stadt Herzberg vom Jahr 1835 an" gestoßen. Es wurde mittlerweile in heute lesbare Schrift übertragen wird. Mit Redaktionsschluss der alten Stadt-Chronik hat der damals waltende Bürgermeister Biltz persönlich die Fortschreibung vorgenommen bzw. zwischendurch auch anonym gebliebene Chronisten beauftragt. Die 121 Seiten sind oft klein und eng beschrieben.
Wovon berichten Bürgermeister Biltz und seine Helfer?
Die Eintragungen bis 1856 betreffen Kirchen- und Schulwesen, Gemeindewesen, Verfassung der Stadt, Stadtschulden, öffentliche Bauten, Armenwesen, Gesundheitszustand von Mensch und Tier, Unglücksfälle, Witterung, Fruchtbarkeit und Ernte, Preise von Getreide und Fleisch, statistische Nachrichten und allgemeine Nachrichten.
Bis 1873 fehlten aber noch einige Jahre.
Um die Lücke zwischen 1835 und 1873 noch besser zu schließen, haben wir auch die von Herzbergs Wohltäter Dr. Franz verfassten Aufzeichnungen für die Kirchturmkugel in den Anhang gebracht sowie die Erklärung damaliger Fremdwörter und alter Münzen, Maße und Gewichte. Dazu kommen Schriftproben aller fünf Chronisten sowie die Biografien von Caspar, Bürgermeister Biltz und Dr. Franz. Zur Abrundung und zum besseren Verständnis der damaligen Geschehnisse hat uns der Herzberger Historiker Prof. Dr. Horst Diere ein Nachwort geschrieben.
Der Heimatverein hat in den vergangenen Jahren viel dafür getan, die Herzberger Heimatgeschichte wieder vielen Bürgern zugänglich zu machen.
Die Verlegerin Stephanie Kammer hat 2003 einen prachtvollen unveränderten Neudruck der Pallas-Chronik herausgebracht. Die Schulchronik wurde 2005 neu gestaltet und aufgelegt. Seit 2011 liegt die Schulze-Caspar-Chronik als unveränderter Nachdruck vor. Das neue Büchlein, die Biltz-Chronik, ist sozusagen die Fortsetzung der legendären Schulze-Casper-Chronik. Sie ähnelt dem gewichtigen Vorgänger vortrefflich.
Und wo gibt's die Chronik?
Wir stellen sie am 28. November um 19.30 Uhr zu Beginn der Stadtverordnetenversammlung im Bürgerzentrum vor. Danach ist sie - solange der Vorrat reicht - in der Buchhandlung BücherKammer erhältlich.
Mit Horst Gutsche sprach
Birgit Rudow.


Ida Kunze am Sonntag verstorben(Herzberger Rundschau, 18.12.2013)
Herzberg: Die Herzbergerin Ida Kunze ist am Sonntag im Alter von 100 Jahren verstorben. Sie sei friedlich eingeschlafen, so ihre Enkelin Madlen Kellner.

Ida Kunze, wie sie viele Herzberger kannten. Foto: svg1
Ida Kunze war eines der wenigen Herzberger Originale mit einer tiefen Liebe zu ihrer Heimatstadt. Noch bis ins hohe Alter demonstrierte sie ihre Verbundenheit, so auch zur 825-Jahrfeier der Stadt 2009. Ida Kunze hat sich viel mit der Heimatgeschichte befasst. Sie wurde zu ihrem 100. Geburtstag am 3. Mai dieses Jahres zum Ehrenmitglied des Heimatvereins ernannt. "Sie hat ihre Geschichten und Erfahrungen mit uns geteilt und immer so bodenständig erzählt", sagt Vereinsmitglied Stephanie Kammer. Mit dem Tod von Ida Kunze verliert Herzberg eine wunderbare und unnachahmliche Persönlichkeit. Ida Kunze wird am Samstag um 11 Uhr auf dem Friedhof in Herzberg beigesetzt.
B. Rudow

(Herzberger Rundschau, 15.11.2013)
Urkunden erzählen Stadtgeschichte
Historikerin des Landesarchivs hat zahlreiche Herzberger Dokumente analysiert

HERZBERG Was steht in den Herzberger Schriftstücken vergangener Jahrhunderte? Die Stadt Herzberg hat das Landesarchiv in Potsdam beauftragt, das herauszufinden. Erste Ergebnisse stellten die Historiker am Mittwochabend vor.

Zahlreiche Besucher der Veranstaltung am Mittwochabend im Bürgerzentrum begutachteten die Urkunden in den Vitrinen. Klaus Neitmann (l.) musste viele Fragen beantworten. Foto: Rudow

81 historische Urkunden der Stadt Herzberg aus den Jahren 1239 bis 1735 hatten der Leiter des Brandenburgischen Landesarchivs Dr. Klaus Neitmann und seine Mitarbeiterin, die Doktorandin Bianca Else, am 15. März dieses Jahres gut verstaut mit nach Potsdam genommen. Einige dieser Exemplare haben sie am Mittwochabend wieder in das Herzberger Bürgerzentrum mitgebracht, in Vitrinen ausgestellt und in einem Vortrag erläutert, was es mit Inhalt und Form der alten Herzberger Schriften auf sich hat.
Querschnitt präsentiert
Den Großteil der historischen Facharbeit hat Bianca Else geleistet. Ihrem Vortrag gab sie den Titel "Von tatkräftigen Müllern, Jahrmärkten, Bürgermeister- und Ratswahlen" und beschrieb damit schon inhaltliche Schwerpunkte der von ihr analysierten Dokumente. Für ihren Vortrag hatte sie einen thematischen Querschnitt ausgewählt. "Sie beschreiben den Herzberger Alltag vor einigen Jahrhunderten. In den alten Urkunden sind Veränderungen, Schenkungen, Käufe und vieles mehr festgehalten", sagt sie.
Schlaue Herzberger
Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1239. In ihr wird Herzberg erstmals urkundlich erwähnt, obwohl es als Stadt schon geraume Zeit bestanden haben muss. Was sich daraus ableiten lässt, dass Graf Dietrich I von Brehna, der damals über Herzberg herrschte, der Bürgerschaft Wald und Zinseinnahmen vermachte. Die erste Verfassung der Stadt war in einer Urkunde von 1398 festgeschrieben.
Ein paar Jahre später, so schildert Bianca Else, hat sich sogar König Siegesmund mit dem kleinen Herzberg befasst. Der Reichslehen war gestorben, und die Herrschaft fiel zurück an den König. Die Herzberger waren schlau genug, sich von diesem erworbene Rechte wie zum Beispiel die Wahl eines Rates und die eines Bürgermeisters urkundlich bestätigen zu lassen.
Die Urkunden, die Bianca Else im Bürgerzentrum vorstellte, belegen weiter, dass es oft Streit zwischen Herzbergern und Kaxdorfern gegeben hat, dass Bauen ohne Genehmigung schon im Mittelalter bestraft wurde, und dass der Landesherr Friedrich der Weise den ersten Jahrmarkt der Herzberger förderte, indem er den Kaufleuten Zinszölle erließ und seine Untertanen aufforderte, die Kaufleute während des Marktes in Ruhe zu lassen.
Er sei fasziniert davon, wie Zeitgenossen von damals die Herausforderungen ihrer Zeit angenommen hätten, sagt Dr. Neitmann. Alle Urkunden aus dem Herzberger Bestand, die von den Historikern analysiert werden, werden in einem Urkundenbuch aufgelistet. Das Buch enthält Abbildungen der Urkunden und gibt Aufschluss über den Inhalt sowie über die innere und äußere Form. Geplant ist für das nächste Jahr auch eine Ausstellung mit ausgewählten Dokumenten.
Birgit Rudow

(Herzberger Rundschau, 07.11.2013)
Urkunden bergen aufsehenerregende Entdeckungen - Direktor des Landesarchivs stellt Ergebnisse der Untersuchung Jahrhunderte alter Herzberger Dokumente vor

HERZBERG. Am Mittwoch, dem 13. November, stellen der Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Dr. Klaus Neitmann und seine Mitarbeiterin Bianca Else um 17 Uhr im Bürgerzentrum Herzberg erste Ergebnisse der Begutachtung des Urkundenbestandes der Stadt Herzberg vor.

Im März haben die Doktorandin Bianca Else und Landeshauptarchivdirektor Dr. Klaus Neitmann (r.) 76 Urkunden aus den Herzberger Beständen mit nach Potsdam genommen. Foto: Rudow
Beim Erschließen der Urkunden seien einige aufsehenerregende Entdeckungen gemacht worden, die so nicht zu erwarten waren, heißt es aus dem Herzberger Rathaus.
Im März dieses Jahres hat Bürgermeister Michael Oecknigk (CDU) dem Archiv 76 Urkunden der Stadt aus dem 13. bis zum 17. Jahrhundert übergeben. Dr. Klaus Neitmann erläuterte damals, dass der Inhalt der Urkunden vor allem rechtliche Regelungen betrifft. Aufgabe der Theologin und Doktorandin für mittelalterliche Geschichte Bianca Else war es, die Texte zu erfassen und die Inhalte in heute gebräuchlicher Sprache wiederzugeben. Zur Präsentation am kommenden Mittwoch werden ausgesuchte Dokumente in Vitrinen gezeigt. Zu der Veranstaltung sind alle interessierten Bürger eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Angeschoben hat das Projekt der junge Herzberger Heimatforscher Ulf Lehmann. Obwohl schon vor 170 Jahren vom damaligen Bürgermeister Karl-Friedrich Biltz angeregt, hat sich bisher noch niemand intensiv mit dem Urkundenschatz befasst. Ulf Lehmann hofft, dass man aus den Dokumenten noch viel über die Stadtgeschichte lernen kann. ru

Alte Herzberger Urkunden begutachtet (Herzberger Rundschau, 06.11.2013)
HERZBERG. Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv wurden in den vergangenen Monaten Urkunden der Stadt Herzberg aus dem 13. bis zum 17.Jahrhundert untersucht und die Texte inhaltlich erfasst.
Die Stadt Herzberg hat dem Archiv im März dieses Jahres 76 Urkunden übergeben. Beim Erschließen der Urkunden sind einige aufsehenerregende Entdeckungen gemacht worden, die so nicht zu erwarten waren, heißt es aus dem Herzberger Rathaus. Archivdirektor Dr. Klaus Neitmann und seine Mitarbeiterin Bianca Else werden erste Ergebnisse der Begutachtung des Urkundenbestandes am 13. November um 17 Uhr im Bürgerzentrum Herzberg vorstellen.


Vortrag (SonntagsWochenBlatt, 29.09.2013)
HERZBERG. Der Heimatverein Herzberg lädt alle Mitglieder und Interessierten zu seiner nächsten Veranstaltung am 8. Oktober um 19 Uhr in die Gaststätte Wolfsschlucht, Herzberg, R.-Luxemburg-Str. ein. Prof. Dr. Horst Diere, Halle, spricht zum 200. Jahrestag des Befreiungskriegs zum Thema "Das Volk stand auf, der Sturm brach los" unsere Heimat in den Jahren 1813 bis 1815. Der Eintritt ist frei.

Ginkgo-Bilder auf Facebook lösen Spendenaktion aus (Herzberger Rundschau, 24.08.2013)
350 Euro für neue Bäume schon zusammengekommen
HERZBERG. 350 Euro sind mittlerweile für neue Ginkgo-Bäume in Herzberg zusammengekommen. Vor zwei Wochen hatten Unbekannte am Parkplatz am ehemaligen Kreiskulturhaus in Herzberg sieben, mittlerweile über zwei Meter hohe Ginkgos abgeknickt.
In dieser Woche hat Ulf Lehmann die Schadstellen an den Ginkgo-Bäumen geschlossen. Foto: Kammer
Der Schaden beträgt mehr als 10 000 Euro. Die Bäume waren 2006 auf Initiative des Herzberger Heimatvereins gepflanzt worden. Der Verein hatte 1200 Euro für die Ginkgos dazugegeben. Vereinsvorsitzender war damals der Herzberger Lutz Lehmann.
Seine Lebensgefährtin, die Verlegerin Stephanie Kammer, hatte Fotos der abgeknickten Bäume auf die Facebook-Seite der Buchhandlung BücherKammer gestellt und vermerkt, dass Ulf Lehmann bereit wäre, 100 Euro für sachdienliche Hinweise zum Ergreifen der Baumschänder zur Verfügung zu stellen. "Das war Ausdruck der ersten großen Empörung, hat aber zu einer spontanen ungeplanten Spendenbereitschaft geführt", sagt Stephanie Kammer. In den folgenden Tagen haben sich etliche Bürger gemeldet, die diesem Beispiel gefolgt sind. "Inzwischen haben wir 350 Euro zusammen, teilweise mit dem Zweck einer Neuanschaffung", so Stephanie Kammer.

Ulf Lehmann hat am Mittwoch abgestorbene Zweige notdürftig verschnitten, und die Baumschadstellen geschlossen. Foto: Kammer

Sieben Ginkgos in Herzberg abgeknickt - 10 000 Euro Schaden (Herzberger Rundschau, 14.08.2013)
2006 gepflanzte Bäume von Heimatverein mitfinanziert
HERZBERG. Unbekannte haben am Wochenende - wahrscheinlich in der Nacht von Freitag zu Samstag - am Parkplatz am ehemaligen Kreiskulturhaus in Herzberg sieben Ginkgo-Bäume abgeknickt. "Der Schaden beträgt etwa 10 000 Euro", sagt Herzbergs Ordnungsamtsleiter Sven Ziehe.

Die Ginkgo-Bäume am Parkplatz beim ehemaligen Kulturhaus wurden regelrecht abgeknickt. Foto: Kammer

Bürger hätten das Ordnungsamt über die beschädigten Bäume informiert. Am Dienstag hat die Stadt Anzeige gegen unbekannt erstattet.
Als eine riesengroße Schweinerei bezeichnet Ulf Lehmann diesen Vorfall. Die Ginkgos wurden im Juni 2006 auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung von 1200 Euro des Heimatvereins an dem Parkplatz gepflanzt. Lehmann war damals Vereinsvorsitzender. "Wir wollten etwas Bleibendes für die Stadt schaffen, wie vor etwa 100 Jahren der Herzberger Verschönerungsverein mit den Eichen an der Uferstraße", so Ulf Lehmann.
An den Eichen kann man sich immer noch erfreuen, an den Ginkgos nicht mehr. Die Bäume waren mittlerweile zwei bis 2,50 Meter hoch gewachsen. Laut Lehmann soll jetzt eine Fachfrau schauen, ob wenigstens noch ein Rettungsschnitt gemacht werden kann. Auch am Neumarkt haben die Randalierer Blumenanpflanzungen an Gehwegen zerstört. "Ich verstehe nicht, wie man so etwas machen kann", sagt Ordnungsamtsleiter Sven Ziehe.


Kunterbunte Geschichten für neuen Kalender (Herzberger Rundschau, 30.07.2013)
Heimatgeschichte zum Thema Freizeit und Reisen aufgearbeitet / Platz für Überraschungen gibt es auch
HERZBERG. Das Thema des nächsten Herzberger Heimatkalenders passt gut zum Sommer. Freizeit, Urlaub, Leben umreißt es in Schlagworten. Und inzwischen liegt der Redaktion um Stephanie Kammer ein kunterbuntes Sammelsurium von Kalendergeschichten vor.

Kalenderredakteurin Regina Nauck hat viele Quellen gefunden und erzählt von den Anfängen der Kinderbetreuung in Herzberg. Foto: Sven Gückel/svg1
Stephanie Kammer und ihr Team sind mitten drin in der Kalendervorbereitung. "Ich freue mich, dass das diesjährige Thema bei unseren Autoren und Gastschreibern auf so viel Gegenliebe gestoßen ist", gibt sie sich zufrieden. "Wir haben viele schöne Beiträge erhalten, sodass wir in der Vorweihnachtszeit wieder reichlich regionalen Lesestoff liefern können."
Auch wenn die redaktionelle Feinarbeit noch nicht begonnen hat, laufen die Vorbereitungen bereits. Die eingegangenen Artikel werden gesichtet, Bildmaterial wird angeschaut und zusätzlich beschafft, hier und da wird recherchiert, geprüft und nachgefragt. "Unsere Autoren wissen nach all den Jahren, dass unser Redaktionsschluss nur der groben Orientierung dient. Häufig treffen Beiträge noch Monate später ein. Manchmal entstehen auch während der Bearbeitung der Texte neue Ideen, die wir noch umzusetzen versuchen. Jede Kalenderausgabe ist somit ein Unikat. Kein festgelegtes Muster, sondern Platz für Überraschungen und für Neues", skizziert Stephanie Kammer die Abläufe in der Redaktionsstube.
Die Hintergrundarbeit, die derzeit einen Großteil ausmacht, bleibt für den Leser der Jahresschrift gewöhnlich unsichtbar. Vielmehr interessieren die Inhalte - eine Mischung aus Unterhaltung und neuen Erkenntnissen der Heimatgeschichte. Auch im neuen Heimatkalender wird dies der Fall sein.
Peter Raschig aus Jessen beschreibt die Afrikareise des Storches Priesi, der mit einem GPS-Sender ausgestattet worden ist. Gisela Gutsche erinnert sich daran, wie sie einst in die Lüfte ging. Regina Nauck, Heimatkalenderredakteurin, plaudert über eine Fußballerrunde und erzählt von den Anfängen der Kinderbetreuung in Herzberg.
Kunzen Peter, Mundartkenner aus Knippelsdorf, berichtet von den gewitzten alten Schliebenern, die ihr marodes Wachtmeisterhäuschen entsorgten und gleichzeitig die Stadtkasse mit Zahlungen der Feuerversicherung auffüllten. Schliebens Ortschronist Hans-Dieter Lehmann beleuchtet die sächsische Zeit von Lebusa, der Cottbuser Dieter Leubauer erzählt die Familiengeschichte seiner Herzberger Vorfahren und streift sogar das Thema Auswanderung. Ein Personenporträt über den Afrika-Autor Julius Steinhardt wird im Kalender zu lesen sein und mehrere Beiträge mit naturkundlichem Schwerpunkt.
Präsentiert wird der Heimatkalender in diesem Jahr in Großrössen, in Zschiesches Landgasthof, dessen Geschichte auch Teil des Kalenders ist. Zum 13. November laden die Kalenderfreunde alle Interessierten herzlich zur Buchvorstellung ein.
red/ru


Amtsblatt Für die Stadt Herzberg 26.07.2013 30/13
20 Jahre Kultur- und Heimatverein Herzberg/E. e. V.
Festveranstaltung vom 01.06.2013
Um das kulturelle Geschehen in unserer Kreisstadt zu beleben, fanden sich 1993 heimatverbundenen Bürger zusammen und gründeten am 13. Mai des gleichen Jahres den Kultur- und Heimatverein Herzberg/E. e. V.

Wir haben uns das Ziel gesetzt, uns mit unserer Heimat, ihrer Geschichte und Kultur zu befassen und sie weiteren Bürgern nahe zu bringen. Im Laufe der Jahre lenkten mehrere Vorsitzende das Vereinsleben so waren Frau Dr. Heike Drobner-Dechering, Frau Brigitta Lang, Herr Klaus Deininger und Herr Ulf Lehmann Vorsitzende. Derzeitige Vorsitzende ist Frau Martina Heidrich.
So ist es seit 1997 unsere Aufgabe, den Heimatkalender für die Region Herzberg zu erstellen und zu verkaufen. Nach Anfangsschwierigkeiten hat sich nun ein stabiles Radaktionskollegium herausgebildet, dem die Arbeit am Kalender viel Freude bereitet, zumal das Echo aus der Bevölkerung den schönsten Dank darstellt. Der Heimatverein präsentiert jährlich zum Weihnachtsmarkt eine Ausstellung im Turmzimmer des Rathauses. Die Vereinsabende werden einmal im Monat durchgeführt. Hier finden oftmals Vorträge statt, welche auch Nichtmitglieder anlocken. Im November 1999 wurde der Heimatkalender des Jahres 2000 erstmals in einer Präsentationsveranstaltung der Bücherkammer der Öffentlichkeit vorgestellt. Dies entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer Tradition.
Seit dem Jahr 1999 ist eine enge Freundschaft mit dem Geschichtsverein in Soest entstanden. Diese Beziehung wird durch Kontakte und gegenseitige Besuche gepflegt.
Im Jahr 2000 wurde durch den Heimatverein die Restaurierung der Bismarckplakette im Stadtpark veranlasst. Die Einweihung erfolgte im Jahr 2001. Im Jahr 2005 wurde auf Initiative des Heimatvereins am Gutshaus in Rahnisdorf eine Gedenktafel für den im Hitler-Widerstand aktiv mitwirkenden Dr. Carl Goerdeler angebracht. Eine weitere Gedenktafel wurde im gleichen Jahr in der Torgauer Str. für Eugen Rahnenführer angebracht. Der Heimatverein gewährt einen Zuschuss für die Herzberger Schulchronik. Im Jahr 2007 erfolgte die Eröffnung des historischen Schulzimmers im Gutshaus Kolochau. Hier werden die historischen Schulbänke ausgestellt, welche eine Dauerleihgabe des Heimatvereins darstellen. Im gleichen Jahr unterstützte der Verein mit einer Spende den Ankauf der Postkartensammlung des Dr. Prüfer. Im Jahr 2008 wurde mir die große Ehre zu teil, im Zuge der Wiedereinweihung des Denkmals der Gefallenen des I. Weltkrieges, gemeinsam mit dem Bürgermeister Herrn Oecknigk die Hülse zu befüllen und zu versenken. Die Restaurierung des Denkmals wurde möglich durch eine gute Zusammenarbeit der Stadt Herzberg mit dem Heimatverein. Der Verein konnte die Arbeiten mit seinem Wissen und einer Spende unterstützen. Im Jahr 2009 erfolgte die Wiederauflage des "Herzberger Quader". Im gleichen Jahr wurde die 825-Jahr-Feier der Stadt Herzberg begangen. Der Heimatverein arbeitete aktiv an der Gestaltung des Festumzuges mit. Viele Mitglieder des Vereins gemeinsam mit dem Kaxdorfer Gesinde gestalteten ein eigenes Bild im Umzug. Während der Festwoche präsentierte der Heimatverein gemeinsam mit den Herzberger Münzfreunden und dem Kreismuseum Bad Liebenwerda eine Ausstellung im Trauzimmer des Rathauses. Im Jahr 2013 wurden im Rahmen der Präsentation des geschichtlichen Schulprojektes der Clajusschule Herzberg 10 Exemplare des Buches "Johannes Clajus" von Dr. Heike Drobner-Dechering übergeben. Des Weiteren erfolgt eine finanzielle Unterstützung des Heimatvereins für die wissenschaftliche Bearbeitung der im Besitz der Stadt Herzberg (Elster) befindlichen Urkunden. Ich habe hier nur einige Höhepunkte in der Vereinsarbeit benannt. Man kann dies unendlich fortführen. Es gab unzählige Vorträge, Exkursionen, Veröffentlichungen und natürlich auch gemütliche Feiern. All dies macht ein Vereinsleben aus. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitgliedern des Vereins für ihr Engagement bedanken. Für diesen Abend wünsche ich uns allen viel Spaß. Lasst uns gemeinsam anstoßen auf die nächsten 20 Jahre des Heimatvereins.
Martina Heidrich - Vorsitzende


Kurz notiert (Herzberger Rundschau, 29.06.2013)
Heimatkundevortrag
Am Dienstag gibt es den nächsten heimatkundlichen Vortrag. Der Herzberger Heimat- und Kulturverein lädt dazu um 19 Uhr in die Herzberger Gaststätte "Wolfsschlucht" ein. In der Reihe "Bausteine der Geschichte" geht es diesmal um den Ort Buckau.


Amtsblatt für die Stadt Herzberg (Elster) KW 26/13 | Freitag, 28. Juni 2013
Kultur- und Heimatverein Herzberg/E. e. V.
Der Heimatverein Herzberg lädt alle Mitglieder und Interessierten zu seiner nächsten Veranstaltung am 02.07.2013 um 19 Uhr Gaststätte Wolfsschlucht Herzberg, R.-Luxemburg-Str.
Vortrag "Bausteine der Geschichte - Buckau" ein. Eintritt frei.
Der Vorstand


Kurz notiert (Herzberger Rundschau, 03.06.2013)
Vortrag. Zum Vortrag "Entstehung von Namen und Wappen" lädt der Herzberger Kultur- und Heimatverein am morgigen Dienstag ein. Er beginnt 19 Uhr in der Herzberger Gaststätte "Wolfsschlucht".



Herzberger Kultur- und Heimatverein feiert 20-jähriges Bestehen (Herzberger Rundschau, 29.05.2013)
Kinder von Fachwerk fasziniert
Geschichtsinteressierte Herzberger Mädchen und Jungen stellten Projektergebnisse vor
Herzberg. Auch in diesem Schuljahr haben sich Mädchen und Jungen der Herzberger Johannes-Clajus-Schule an dem bundesweiten Projekt "Denkmal aktiv" beteiligt. Diesmal spielten dabei Fachwerkhäuser die Hauptrolle.

Olga, Danil, Max, David, Laurin, Eddi und Jasmin zeigen die Fachwerkhäuser, die sie gemeinsam mit Lehrlingen des Oberstufenzentrums im Rahmen ihres Projektes gebaut haben. Foto: Rudow

Wie viele Fachwerkhäuser es in Herzberg gibt, kann niemand ganz genau sagen. "Nicht alle Hüllen geben heute noch darüber Aufschluss, aber es ist mindestens eine zweistellige Anzahl", sagt Horst Gutsche vom Heimatverein. Mit einigen von diesen Häusern haben sich die sieben Mädchen und Jungen des Neigungskurses "Geschichte" der 5. und 6. Klasse der Johannes-Clajus-Schule in Herzberg in den vergangenen Monaten intensiver beschäftigt. Sie haben sich an dem vom Bund geförderten Projekt "Historische Ecken - Geschichte entdecken" beteiligt und die Ergebnisse ihrer Arbeit von einem Schuljahr im evangelischen Gemeindezentrum vorgestellt. Entsprechend des Projekttitels "Wir entdecken Fachwerkhäuser" sollte die Präsentation eigentlich im Fachwerkinnenhof der Kirchengemeinde stattfinden. Doch das Wetter machte nicht mit.
Zu Beginn des Schuljahres führte der Weg der Kinder als erstes zu Gerd Günther von der unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises. "Er hat uns erklärt, was man unter einem Denkmal versteht, und dass der Lubwartturm in Bad Liebenwerda das älteste und das Planetarium in Herzberg das jüngste Denkmal im Elbe-Elster-Kreis sind", berichtete Jasmin.
Dann suchten die Schüler das Gespräch mit Menschen, die in einem Fachwerkhaus gelebt haben. Die Zahnärztin Karin Mauer erzählte ihnen, wie sie ihre Kindheit in einem Fachwerkhaus in der Herzberger Apothekergasse verbracht hat, und wie schwer es war, ein Klavier durch die schmale Tür zu bekommen.
Als nächsten Schritt machten sich die Kinder auf Fotosafari in Herzberg und fotografierten einige Objekte. Sie stellten fest, dass viele Fachwerkhäuser vor mehr als 100 Jahren verputzt worden sind, und man schon ganz genau hinsehen musste, sie zu erkennen. Manche sind auch erst im Hof oder an den Giebeln bei Baulücken zu entdecken, erzählten die Kinder.
Besonders viel Spaß hat ihnen die Arbeit mit angehenden Zimmerern am Oberstufenzentrum gemacht. Gemeinsam haben sie Modelle von Fachwerkhäusern gebaut. Den Abschluss des Projektes bildete ein Workshop und Erfahrungsaustausch in Aschersleben mit Kindern aus anderen Schulen, die sich an dem Bundesprojekt beteiligt haben.
Um ihre Arbeit nachhaltig zu gestalten, haben die Mädchen und Jungen einen Flyer vorrangig für ihre Mitschüler erstellt. Diese können sich damit auf die Suche nach den auf dem Flyer abgebildeten Fachwerkhäusern in Herzberg begeben und diese genauer kennenlernen.
Nicht nur Lehrer, Eltern und Schüler waren von dem Projekt der Clajus-Schüler beeindruckt. Der Heimatverein Herzberg schenkte der Schule zehn Exemplare eines Buches über den Namensgeber ihrer Schule Johannes Clajus im Wert von 500 Euro. Das Buch hat die Herzberger Lehrerin Dr. Heike Drobner-Dechering geschrieben. Auch sie war zur Projektpräsentation anwesend und erklärte den Kindern, dass Johannes Clajus in Herzberg in einem Fachwerkhaus zur Schule gegangen ist. Der Pädagoge und Grammatiker, der 1535 in Herzberg geboren wurde, habe stets das Handwerk gelobt und Sprüche für Fachwerkhäuser in deutscher Sprache geschrieben, erklärte sie den Kindern.
Zum Thema:
Im vergangenen Schuljahr haben sich Schüler im Neigungskurs Geschichte unter Leitung von Ines Jacobi an der Bundesaktion "Denkmal aktiv - Schüler machen Geschichte" beteiligt. Sie brachten Herzberger Geschichte auf die Bühne und wurden zu Kinderstadtführern ausgebildet. Auch im nächsten Jahr will sich die Schule um eine geförderte Teilnahme bewerben, bei der die Mädchen und Jungen die Herzberger Kirche erkunden und zu diesem Thema ein historisches Quartettspiel für Kinder entwickeln.


Großes Interesse für Mittelalter-Münzen (Herzberger Rundschau, 07.05.2013)
Fachmann Dr. Manfred Mehl aus Hamburg zu Gast in Herzberg
HERZBERG. Fachleute staunten und beneideten die Herzberger Münzfreunde dieser Tage, einen so prominenten Gast wie Dr. Manfred Mehl aus Hamburg für einen Vortrag gewonnen zu haben.
Die Sammler des einladenden Vereins selbst freuten sich, dass viel Interessantes und für jeden von ihnen etwas Neues zu hören war. Unter den Besuchern waren eine Reihe von Mitgliedern des Herzberger Kultur- und Heimatvereins.
Die Laien unter den Besuchern waren dankbar, dass der Referent sehr anschaulich sprach und einzelne Münzen ausführlich und so verständlich erläutert hat. Und der Vortragende selbst? Manfred Mehl war begeistert über die interessierte Zuhörerschaft - die 47 Besucher kamen bis aus Jüterbog, Torgau und Massen - teils allein auf Grund der Einladung über die Presse. Außerdem dankte er für die vielfältige ideenreiche Betreuung durch Vereinsmitglieder. Über St. Marien und den Kirchturm ging es zum Botanischen Garten und zum Wunderstein. Ebenfalls der Fundort des Münzschatzes Frauenhorst, Schloss Grochwitz, das Sendergelände, die Hügelgräber im Schweinert und die Gedenksteine auf die Schlacht bei Mühlberg wurden besucht.
Zum Abschied überreichte der Vereinsvorsitzende Horst Gutsche Manfred Mehl die Güttlermedaille 825 Jahre Herzberg (Elster) als Dank und zur Erinnerung an ein schönes Wochenende, das allen Beteiligten lange im Gedächtnis bleiben wird.
red/gb


Vereinsfahrt in den Friedrichstadtpalast Berlin
Besuch der Revue "SHOW ME"


Herzberg arbeitet Geschichte auf (Herzberger Rundschau, 15.03.2013)
Landeshauptarchiv begutachtet 76 Urkunden aus dem 13. bis 17. Jahrhundert /
Publikation und Ausstellung geplant
Herzberg. Herzberg gibt seinen Urkundenbestand in professionelle Hände. 76 Urkunden sollen im Brandenburgischen Hauptarchiv wissenschaftlich erschlossen werden. Archivdirektor Dr. Klaus Neitmann und Bürgermeister Michael Oecknigk unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung.


Die Doktorandin Bianca Else, Bürgermeister Michael Oecknigk und Landeshauptarchivdirektor Dr. Klaus Neitmann (v.l.) diskutieren über eine der 76 Urkunden aus den Herzberger Bestände Foto: Rudow

76 Urkunden aus dem 13. bis zum 17. Jahrhundert hat die Stadt Herzberg am Mittwoch dem Brandenburgischen Hauptarchiv übergeben. Die Älteste stammt aus dem Jahr 1239. Wie der Leiter des Hauptarchives, Dr. Klaus Neitmann erläutert, betrifft der Inhalt der Urkunden vor allem rechtliche Regelungen. So habe der Graf Dietrich von Brehna 1239 der Stadt ein Grundstück überlassen. Dies sei in der Urkunde von 1239 festgeschrieben. Einige Urkunden enthielten auch Festlegungen, die sich zum Beispiel im frühen 15. Jahrhundert aus Auseinandersetzungen zwischen dem Rat der Stadt und den Zünften ergeben haben. "Die waren sich damals auch nicht immer einig", so Dr. Neitmann. Genaueres zum Inhalt der Urkunden könne man aber noch nicht sagen. 1830 sei mal eine Liste erstellt worden, in der der Inhalt der Urkunden in ein, zwei Zeilen beschrieben wurde. Mehr wisse man nicht, so der Archivleiter.
Das herauszufinden, ist in den kommenden Monaten Aufgabe der Theologin und Doktorandin für mittelalterliche Geschichte, Bianca Else. Sie wird die Texte erfassen und die Inhalte in heute gebräuchlicher Sprache wiedergeben, damit sie auch dem Laien verständlich sind. Bianca Else zeigte sich sehr erstaunt über den guten Zustand und das gute Schriftbild der Urkunden. "Ich bin sehr neugierig und werde mein Bestes geben, die alte Schrift zu entziffern", sagte sie.

Aus Dokumenten lernen
Die vergangenen Jahre haben die Urkunden wohlbehütet in einer großen "Schatzkiste" im Bürgermeisterzimmer im Rathaus verbracht. Dass sie jetzt Wissenschaftlern in die Hände kommen und in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, haben sie vor allem dem engagierten jungen Herzberger Heimatforscher Ulf Lehmann zu verdanken. Der hat herausgefunden, dass ein gewisser Karl-Friedrich Biltz, von 1832 bis 1848 Bürgermeister der Stadt Herzberg, vor 170 Jahren schon angeregt hat, sich intensiver mit den Urkunden zu beschäftigen. "60 Jahre später hat das noch mal ein Pfarrer versucht. Aber ohne Ergebnis. Ich bin froh und glücklich, dass es uns jetzt endlich gelingt, die Urkunden zu ergründen. Wir können auch aus diesen zum Teil an die 800 Jahre alten Dokumenten viel über unsere Stadt lernen", so Ulf Lehmann.

Buch und Ausstellung
Das Engagement des jungen Herzbergers nötigt auch Bürgermeister Michael Oecknigk Respekt ab. "Unser Dank geht an die Heimatforscher Ulf Lehmann und Horst Gutsche. Sie haben das Projekt aus der Taufe gehoben, die Verbindungen zum Landesarchiv hergestellt und schon im Vorfeld mehrfach darüber berichtet", so der Bürgermeister.

Nicht viele Städte in Brandenburg arbeiten so eng mit dem Landeshauptarchiv zusammen wie Herzberg, lässt Klaus Neitmann durchblicken. "Deshalb haben wir uns sehr gefreut, als die Stadt auf uns zugekommen ist. Wir sehen die Perspektive dieses Projektes bis ins Jahr 2017 zum Reformationsjubiläum", sagt er.
Alle 76 Urkunden haben (sorgfältig einzeln verpackt) am Mittwoch den Weg nach Potsdam angetreten. Ihren Wert kann und will der Archivdirektor nicht benennen oder schätzen. "Sie sind unveräußerlich, das ist klar. Aber ich kann mir vorstellen, dass man rein theoretisch für die Urkunde von 1239 bei einer Auktion mehrere 10 000 Euro bekommen würde", so Klaus Neitmann.
Doch um Geld (abgesehen von den Kosten für das Projekt, die sich beide Seiten teilen) geht es niemandem. Vielmehr gilt es, weitere Einblicke in die Herzberger Historie zu erhalten und sie für die Nachwelt zu bewahren. "Vielleicht", so der Direktor, "muss der eine oder andere Teil der Stadtgeschichte sogar umgeschrieben werden."
Die Ergebnisse der archivtechnischen Bearbeitung des Urkundenbestandes durch Bianca Else wird in der vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv (BLHA) herausgegebenen Schriftenreihe "Quellen, Findbücher und Inventare des BLHA" veröffentlicht. Des Weiteren konzipiert und erstellt das Archiv eine Ausstellung in Herzberg für die Öffentlichkeit.

Wie im abgeschlossenen Vertrag zwischen der Stadt und dem Archiv festgelegt, wird sie mit einem Vortrag über die neu gewonnenen Erkenntnisse zur Stadtgeschichte eröffnet. Die Ausstellung ist für das kommende Jahr vorgesehen. Bürgermeister Michael Oecknigk hat am Mittwoch auch gleich angefragt, ob es möglich sei, mit einer kleinen Gruppe von interessierten Bürgern Bianca Else bei ihrer Arbeit an den Herzberger Urkunden in Potsdam mal über die Schulter zu schauen. Klaus Neitmann hatte nichts dagegen.

Birgit Rudow


In Kürze (Herzberger Rundschau, 01.03.2013)
Fotoshow. Der Herzberger Heimatverein lädt am kommenden Dienstag, den 5. März, um 19 Uhr zu einer Fotoshow in die Gaststätte "Wolfsschlucht" in der Rosa-Luxemburg-Straße ein. Wolfgang Klee zeigt seine Sammlung "100 Ansichten aus Herzberg von gestern und heute". Sie umfasst Fotos aus den Jahren von 1901 bis 2012. An der Veranstaltung können alle interessierten Bürger teilnehmen.


Herzberger Kultur- und Heimatverein feiert 20-jähriges Bestehen (Herzberger Rundschau, 12.02.2013)
HERZBERG. Der Kultur- und Heimatverein Herzberg feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Vereinsbestehen. Am 13. Mai 1993 haben sich heimatverbundene Bürger zur Vereinsgründung zusammengefunden mit dem Ziel, sich mit der Heimat, ihrer Geschichte und ihrer Kultur zu befassen und sie den Menschen näherzubringen. "Wir unterstützen monatliche Vorträge, Exkursionen oder Buchlesungen und veröffentlichen jährlich den Heimatkalender. Der Verein hat die Restaurierungen von Denkmälern unterstützt und Vereinsmitglieder veröffentlichten ihre Forschungsarbeiten. Wir pflegen eine feste Freundschaft mit dem Geschichtsverein Soest und unterstützen Projekte der Johannes-Clajus-Schule Herzberg", so die Vereinsvorsitzende Martina Heidrich.
Höhepunkt des Vereinsjubiläums wird Ende des Jahres eine Ausstellung zur Vereinsgeschichte sein. Vier Vorträge sind für die kommenden Monate vorgesehen.
red/ru



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