Archiv 2012

Weihnachtsmarkt in neuem Gewand kommt gut an (Herzberger Rundschau, 10.12.2012)
Viele Herzberger bummeln bei Lichterglanz und Glühweinduft

HERZBERG. Die Befürchtungen einiger Organisatoren, der neu gestaltete Weihnachtsmarkt in Herzberg würde nicht den Nerv der Herzberger treffen, waren unnötig. Die Besucher kamen vor allem am Samstag zahlreich, und viele fanden das neue Ambiente zwischen Rathaus, Kirche und Gymnasium passend.

Foto: B. Rudow

Am Freitagabend zum Glühweinfest war der Ansturm noch überschaubar. Einige Besucher haben um die Glühweinstände und die Schwedenfeuer erste Weihnachtsmarktluft geschnuppert. Bis Mitternacht hielt es aber wegen der Kälte niemand aus. Volles Haus konnte hingegen die Bibliothek am Samstagvormittag melden. 125 Kinder und Erwachsene füllten den Saal im Bürgerzentrum zur Vorstellung des Dresdener Figurentheaters.
Dicht umringt war dann auch am Nachmittag der lange Christstollen der Bäckerei Klaus, den traditionell Bürgermeister Michael Oecknigk angeschnitten hat, und von dem die Besucher ein oder gleich mehrere Stücken abhaben wollten. Viele Herzberger hatten zuvor schon einmal geschaut, in welchem Rahmen sich der diesjährige Weihnachtsmarkt präsentiert. Martina Schwarzer aus Rahnisdorf fand ihn viel schöner als in den vergangenen Jahren. Und auch Heimatvereinsvorsitzende Martina Heidrich war angetan. "Er ist gemütlicher und hat mehr weihnachtliches Flair", sagt sie.
Auf dem Markt, in der Kirchstraße und in der Rosa-Luxemburg-Straße waren die Stände diesmal aufgebaut. Von Glühwein, Kaffee und anderen raffinierten Weihnachtsmarktgetränken über Suppe, Würstchen und Kuchen bis zur heißen Waffel war alles im Angebot. An vielen Ständen gab es auch regionale Produkte. Der Weihnachtsmann und seine beiden Engel verteilten kleine Geschenke an die Kinder, und "Pfiffis Musikanten" pendelten über den Markt und überbrachten musikalische Weihnachtsständchen. Die Bühne vor der Kirche war am Nachmittag zum Programm der Kita "Spatzennest" und der Gräfendorfer Kita dicht umringt
Auf dem Schulhof des Gymnasiums boten die Abiturienten Glühwein, Crepes und Tombola-Lose an. Nicht nur, um sich etwas aufzuwärmen, drängten die Besucher auch in das Rathaus, in dem die Bibliothek Bücher anbot und der Heimatverein eine Ausstellung zeigte. Von Schmuck über Kerzen, Stricksachen bis zum Haugeschlachteten reichte das Angebot auf dem Dachboden. Die Händler zeigten sich zufrieden. Schade, dass die Soester wegen Krankheit in diesem Jahr kurzfristig absagen mussten.
Höhepunkte des Weihnachtsmarktes waren die Feuershow am Samstagabend und das Konzert der Herzberger Chöre am Sonntag. Carmen Schulz vom Gewerbeverein, die maßgeblichen Anteil an dem neuen Weihnachtsmarktkonzept hat, zeigte sich zufrieden. "Wichtig war, dass so viele mitgemacht haben. Die Händler haben ihre Buden schön geschmückt. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hat sehr gut geklappt, und jeder hat sich Mühe gegeben. Dafür wollen wir uns bedanken", sagt sie.
Birgit Rudow


Herzberger Weihnachts-Neuigkeiten (Herzberger Rundschau, 07.12.2012)
Heute 17 Uhr Glühweintreff auf dem Weihnachtsmarkt / Stollenanschnitt Samstag

HERZBERG. So neugierig wie in diesem Jahr waren die Herzberger auf ihren Weihnachtsmarkt lange nicht mehr. Wie werden Flair und Stimmung sein zwischen Kirche, Rathaus und Gymnasium? War es richtig, auf viele der "üblichen" Markthändler zu verzichten und lieber auf Genüssliches und die Innenstadthändler zu setzen? Wird das Wetter mitspielen? Auf diese Fragen gibt es spätestens Sonntagabend eine Antwort.

Ganz in Weiß wünschen sich die Herzberger ihren Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr. Foto: Günter Schulze

Glühwein- und Musikfreunde können sich am heutigen Freitagabend bereits auf dem Weihnachtsmarkt treffen. Offiziell wird der Markt am Samstag um 15 Uhr mit dem traditionellen Stollenanschnitt eröffnet. Ab 15.30 Uhr schmücken die Kita-Kinder wieder Weihnachtsbäumchen. Schon um 10 Uhr gibt es für die Kinder im Bürgerzentrum die Vorstellung "Ein Feuerwerk für den Fuchs" mit Pettersoon und Findus vom Dresdener Figurentheater.
Gespannt sein dürfen die Besucher auch auf die Feuershow am Samstagabend um 20 Uhr. Am Sonntag erklingt um 16 Uhr die festliche Adventsmusik der Herzberger Chöre in der Stadtkirche St. Marien. Wie schon am vergangenen Adventssonntag und auch an den noch kommenden Adventsonntagen findet um 18 Uhr das Turmblasen des Herzberger Brass-Ensembles statt.
Reges Treiben herrscht zum Weihnachtsmarkt im Rathaus und vor allem auf dem Dachboden. Geschliffenes Glas, Keramik, der Stand der Freunde aus der Partnerstadt Soest, viele Leckereien, ein Bücherbasar der Bibliothek oder die Bastelstraße der ASE erwarten die Besucher. Der Herzberger Heimatverein zeigt im Turmzimmer eine kleine Ausstellung aus dem Nachlass von Gerhard Tennstedt. Seine Tochter Christel Hobler hat dafür viele Ausstellungsstücke des 2011 verstorbenen Heimatforschers zur Verfügung gestellt. Dazu gehören Reproduktionen historischer Fotos, Teile einer Ansichtskartensammlung oder Ausschnitte aus der 1969 und 1970 in der Lausitzer Rundschau erschienenen Artikelserie "In der Chronik geblättert", teilt der Heimatverein mit.
Am Sonntag gibt es anlässlich des Herzberger Weihnachtsmarktes auch wieder Kino in der beheizten Seitenkapelle der Kirche. Um 15 Uhr und gegen 17.30 Uhr werden "historische" 8-Millimeter-Filme des Hobbyfilmers Wolfgang Klee vom Herzberger Weihnachtsmarkt der Jahre 1985, 1989, 1993 und 1995 gezeigt, informiert Günter Schulze von der Herzberger Interessengruppe Film.
Etwas Besonderes hat sich auch der Schmied Dennis Ludwig zum Weihnachtsmarkt ausgedacht. Er wird auf dem Hof des Burgerladens "Collards" in der Mönchstraße am Samstag ab 15 Uhr mit Kindern gemeinsam schmieden und Schmiedevorführungen zeigen.
Birgit Rudow


Genuss und Geselligkeit im Herzberger Kalender (Herzberger Rundschau, 06.12.2012)
Kalendarium mit Rezepten aus dem Landkochbuch von Elisabeth Kleemann

HERZBERG. In der Aufmachung etwas lockerer als sonst kommt der Herzberger Heimatkalender 2013 daher. Zu seiner Präsentation vor wenigen Tagen in Malitschkendorf waren 130 Heimatfreunde gekommen, und sie wurden nicht enttäuscht.
"Genuss und Geselligkeit" lautet das Hauptthema des aktuellen Kalenders, der im Verlag BücherKammer in Herzberg erschienen ist. Das Kalendarium für das 180 Seiten umfassende Buch hat diesmal der Gastwirt Ralf Zwiebel gestaltet und dafür Rezepte aus dem 1913 erschienenen Landkochbuch der Herzbergerin Elisabeth Kleemann mit eigenen Tipps versehen.
In zahlreichen Beiträgen des Heimatkalenders geht es dann auch genüsslich zu. So schreibt Wolfgang Hauß über die geselligen Polzener und ihr musikalisches Dorf. Wie der Tanzstundenball in Falkenberg wieder Einzug hielt, schildert Heinz Schwarick, und Gert Wille gibt Dorfgeschichten aus der Proßmarker Schankstube preis, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch ein Fotoblick in die Kultur der 70er Jahre wird gestattet.
Der Kalender widmet sich aber auch ernsten Themen aus der Geschichte der Herzberger Region. Stephanie Kammer schreibt über den Schliebener Pfarrer Alexander Centgraf, der viele Spiegelbilder hatte und im Dritten Reich "von deutschem Nationalismus beseelt war". Der Herzberger Pfarrer Helmut Giersch hingegen war ein Vertreter der Bekennenden Kirche. Über dessen Leben berichten sein Sohn Georg Giersch und Olaf Meier.
Mehr als 30 Geschichten zur Geschichte finden die Leser in dem reichlich bebilderten Kalender. Er kostet zehn Euro und ist hier erhältlich: BücherKammer Herzberg, Buchhandlung Jachalke Herzberg, Schreibwaren Friedrich und Schreibwaren Weber in Herzberg, Geschenkartikel Madel in Schlieben, Buchhandlung Voigt in Falkenberg, Schreibwaren Schaffer in Uebigau, Buchhandlung Fischer in Jessen, Familie Weißbrodt in Körba sowie Stadtbibliothek und Rathaus Schönewalde.
ru


Geschichte mit einem Schuss Esprit (Herzberger Rundschau, 26.11.2012)
Verlegerin Stephanie Kammer über den neuen Herzberger Heimatkalender

Am kommenden Mittwoch wird der Heimatkalender 2013 für die Region Herzberg der Öffentlichkeit präsentiert. Zuvor kam er aber erst mal in den Suppentopf, wie auf dem Foto zu sehen. Und das nicht ohne Grund. Die RUNDSCHAU sprach mit der Kalendermacherin und Verlegerin Stephanie Kammer.
Frau Kammer, warum ist der Heimatkalender für das Foto in den Suppentopf gewandert?
Das ist symbolisch gemeint. Der Herzberger Gastronom Ralf Zwiebel von der "Grillhütte" hat in diesem Jahr das Kalendarium erstellt. Er hat das 1913 erschienene Landkochbuch der Herzbergerin Elisabeth Kleemann aufgestöbert, Rezepte für das Kalendarium ausgewählt und sie mit eigenen Tipps versehen. Ich finde, das ist eine sehr schöne Idee, zumal das Thema des 2013er Kalenders "Genuss und Geselligkeit" heißt.
Überhaupt macht das äußere Bild des Heimatkalenders einen sehr frischen und lebendigen Eindruck.
Wir haben uns bemüht, das Erscheinungsbild zu verjüngen, ihn dem Magazinstil anzunähern. Viele Bilder und Illustrationen gehören dazu. So wirkt er weniger altbacken. Fotos von den Autoren lockern die Beiträge auf. Das gibt ihm auch eine persönlichere Note. Mir gefällt er so besser, und ich will ja auch mit meiner Arbeit zufrieden sein. Man muss dem Kalender ansehen, dass die Arbeit Spaß gemacht hat.
Kommen wir zum Inhalt. "Genuss und Geselligkeit" ist ein sehr breit gefächertes Thema.
Das ist auch so gewollt. Die Beiträge erzählen vom Karneval, von den Tanzstunden, den Anfängen des Oma- und Opa-Tages in der Region bis hin zum ersten Cocktail namens Mitschurin. Es sind ganz einfache Dinge, die jeder kennt, mit denen jeder auf dem Land seine Erfahrungen gemacht hat. Wir haben aber selbstverständlich auch sehr ernste Themen im Kalender.
Die da wären?
Diesmal widmen wir uns der Kirche im Dritten Reich in Form von zwei Porträts. Eines über den Schliebener Pfarrer Alexander Centgraf, der eine enorme Systemnähe aufwies. Er war überzeugter Nationalist, aber kein Menschenverachter. Diese Fakten sprechen für sich. Das zweite Porträt von Olaf Meier widmet sich dem Herzberger Pfarrer Helmut Giersch, einem Vertreter der Bekennenden Kirche. In diesen Rahmen passt auch die unglaubliche Geschichte einer 94-jährigen Herzbergerin, die aus ihrem Leben erzählt.
Sind die Stammautoren Ihnen auch diesmal treu geblieben?
Ja, das sind sie. Insgesamt haben 22 Autoren an diesem Heimatkalender mitgewirkt. Rechnet man diejenigen hinzu, die Zuarbeiten geliefert, Gespräche geführt oder Fotoalben durchforstet haben, so kann man sagen, dass etwa 50 bis 60 Leute an dem Kalender beteiligt waren.
Kann man auch etwas von neuen Autoren lesen?
Auch die sind im Kalender vertreten, wie zum Beispiel Mario Huth aus Jeßnigk. Er ist 33 Jahre alt, schreibt gerade an seiner Doktorarbeit und hat den Hof seiner Großmutter übernommen. Wie er erzählt, hat er sie mal gebeten, alles aufzuschreiben, was sie über die Höfe in Jeßnigk weiß. Er wusste aber nicht, dass sie das tatsächlich getan hat, und hat diese Aufzeichnungen nach ihrem Tod im Nachlass gefunden. Daraus sind die "Familiengeschichten us Jeßnigk" entstanden. Auch Victor Niklas aus Naundorf ist ein noch junger Autor, der sehr gut schreiben kann.
Wie hoch ist die Auflage des Kalenders?
1400 Stück, wie in den vergangenen Jahren auch. Die werden auch verkauft. Wir haben aus den vergangenen Jahren nur noch wenige Restexemplare. Der Kalender kostet 10 Euro, und man muss auch mal sagen, dass er ohne die Unterstützung der Inserenten 4 Euro teurer wäre.
Was erwarten Sie von der Präsentation am Mittwoch?
Dass um 19 Uhr viele interessierte Zuhörer im Gasthof "Kremitzgrund" in Malitschkendorf sind. Es gibt auch einen Vortrag zur Geschichte von Malitschkendorf, der nicht im Kalender steht.
Mit Stephanie Kammer sprach Birgit Rudow.


Heimatkalender 2013 wird in Malitschkendorf vorgestellt (Herzberger Rundschau, 21.11.2012)
Präsentation am 28. November im "Kremitzgrund"

MALITSCHKENDORF. Wenn sich das Jahr langsam zu Ende neigt, warten viele Heimatfreunde schon sehnsüchtig auf den neuen Heimatkalender. "Der Heimatkalender für die Region Herzberg hat sich in den vergangenen Jahren als Vorbote der Adventszeit einen guten Namen gemacht", sagt Herausgeberin Stefanie Kammer.

Chronist Hans-Dieter Lehmann hat sich in Malitschkendorf umgesehen. Auch er ist bei der Präsentation dabei. Foto: Kammer

Am Mittwoch, den 28. November, wird er Kalender 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt. Ort des Geschehens ist nach Züllsdorf im vergangenen Jahr diesmal Malitschkendorf. "Während das regionalgeschichtliche Jahrbuch Seite für Seite gedruckt, geleimt und geschnitten wird und schließlich seinen stabilen Umschlag verpasst bekommt, laufen die Vorbereitungen für den Präsentationsabend auf Hochtouren", so Stefanie Kammer.
Wie immer soll auch der Veranstaltungsort im Rampenlicht stehen. So werden Kindheitserinnerungen aus Malitschkendorf und Mundartliches vorgetragen, Sensationen aus der Pressewelt verkündet und historische Bilder gezeigt. Wie in jedem Jahr gehören auch Musik und Geselligkeit zu den Hauptzutaten des Abendprogramms. "Wir laden alle Heimatfreunde aus nah und fern ein, am 28. November in den Gasthof "Kremitzgrund" zu kommen. Um 19 Uhr geht es los", sagt die Verlegerin.
red/ru


Themenänderung
Der für Dienstag, den 02.10.2012 angekündigte Vortrag von Prof. Dr. Diere entfällt.
Hierfür gibt es einen Lichtbildervortrag zum Thema: "Straßensanierungszeit in Herzberg 1995 bis 2000"
von Wolfgang Klee in der Wolfsschlucht Herzberg - Beginn 19 Uhr.

Straßenbau Rosa-Luxemburg-Straße 2006


Der Heimatverein lädt alle Interessierten zu einer Buchlesung am 11. September 2012 um 19 Uhr in die Gaststätte "Wolfsschlucht" in der Rosa-Luxemburg-Str. in Herzberg ein.

Es wird das Buch von Henrik Schulze "19 Tage Krieg" vorgestellt.
20 Jahre Forschungsarbeit des Jüterboger Ortschronisten haben ihren Abschluss gefunden. Die Geschichte der Endkämpfe im Fläming und im Havelland am Beispiel des Kampfweges der Division "Friedrich Ludwig Jahn" liegt nun vor. Das rund 600 Seiten umfassende Werk zeigt bis ins Detail die kriegerischen Auseinandersetzungen, welche sich in der Zeit vom 20. April bis zum 8. Mai 1945 von Jüterbog bis hin zum Elbübergang der 12. Armee bei Tangermünde abspielten. Offen und schonungslos werden nicht nur die Kampfhandlungen der gegnerischen Parteien aufgezeigt, sondern auch das Leid der Zivilbevölkerung, wie auch der Zwangsarbeiter wird thematisiert. 26 farbige Karten zeigen in einer bisher noch nicht dagewesenen Genauigkeit die tägliche Lage der Truppen bei den Kämpfen zwischen der Armee Wenck und der Armeegruppe Spree mit verschiedenen sowjetischen Armeeverbänden der 1. Ukrainischen Front und der 1. Weißrussischen Front. Rund 800 Dörfer und Städte haben im Text Erwähnung gefunden.
23 Überlebende der Division "Jahn" schildern im 4. Abschnitt in weitgehend bisher unveröffentlichten Erlebnisberichten ihre persönlichen Eindrücke von der Einberufung bis zur Gefangennahme.
Das letzte Kapitel beinhaltet Orte der Erinnerung und Traditionspflege. Dabei werden exemplarisch deutsche und sowjetische Kriegsgräberstätten vorgestellt - wie sie entstanden sind und wie man mit Ihnen umgeht.
Der Vorstand


Vortrag: Bausteine der Geschichte - Borken
3. Juli 2012, 19 Uhr, Wolfsschlucht, Harald Süßenbeckerf

Kranzreiten in Borken Anfang der 50er Jahre



Leserbrief (Elbe-Elster-Rundschau, 14.06.2012)
Mitglieder des Heimatverein Herzberg waren am 09.06.2012 in der Gedenkstätte "KZ-Außenlager Schlieben-Berga". Die Führung durch Herrn Dannhauer war sehr informativ und beeindruckend. Wir waren erstaunt, wie viele Gebäude und Bunker erhalten geblieben sind. Herr Dannhauer schilderte eindrucksvoll den Alltag im Lager, die unmenschlichen Lebensbedingungen und die unglaubliche Ausbeutung der Arbeitskraft der Häftlinge. Er erklärte die einzelnen Gebäude und ihre Funktion.
Die Ausstellungsräume haben uns sehr beeindruckt. Hier merkt man ganz besonders mit wie viel Engagement von den Vereinsmitgliedern gearbeitet wird.
Es ist wichtig, auch diesen dunklen Teil der Heimatgeschichte aufzuarbeiten und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Wir wünschen den Mitgliedern des Vereins weiterhin viel Erfolgt in ihrer Arbeit und viele Besucher der Gedenkstätte.
Martina Heidrich
Vorsitzende



Was Falkenberg mit Mühlberg und Lochau verbindet (Elbe-Elster-Rundschau, 23.04.2012)
Geschichtssymposium thematisiert Schlacht des Schmalkaldischen Krieges
FALKENBERG. Klaus Wackernagel, Falkenberger Ortschronist und Mitglied des städtischen Kultur- und Tourismusvereins, hat anlässlich des 465. Jahrestages der Entscheidungsschlacht des Schmalkaldischen Krieges ein Symposium zu diesem Thema in Falkenberg organisiert. Schließlich arbeitet er schon seit Jahren daran, deutlich werden zu lassen, welche Ereignisse sich in diesem Zusammenhang in Falkenberg abspielten. Geschichtsinteressierte und Lehrer folgten seiner Einladung.
Der Organisator ist relativ zufrieden mit der Besucherresonanz, kann aber seinen Ärger darüber nicht verhehlen, dass zeitgleich in Elsterwerda der Ortschronistentag Elbe-Elster stattgefunden hat. "Dass ich das Symposium organisiere, war beim Landkreis seit einem Jahr bekannt. Diese Doppelung hätte nicht sein müssen", äußert er sich enttäuscht.
Wackernagel hat schon seit Monaten auf diesen Nachmittag hingearbeitet, was sich letztlich auch daran zeigt, dass namhafte Referenten seiner Einladung gefolgt sind. Unter ihnen zum Beispiel der Schlachtfeldarchäologe Andre Schürger aus Leipzig, "eine Koryphäe auf seinem Gebiet", versichert der Organisator. Aber auch alle anderen Referenten sind auf ihrem Fachgebiet Spezialisten und machen dies in ihren sachkundigen Beiträgen zum Thema deutlich.
"Das ist eine ausgezeichnete Veranstaltung", loben zum Beispiel die Mitglieder des Torgauer Geschichtsvereins. Sieben von ihnen haben sich zusammengengeschlossen und sind gemeinsam nach Falkenberg gekommen. "Torgau - das ist ohne Zweifel ein Zentrum der Reformation. Da ist es sehr interessant, was in den umliegenden Orten so alles geschah. Dass Falkenberg eine so enge Verbindung zur Schlacht bei Mühlberg oder auch zur Schlacht in der Lochauer Heide, wie sie vielmals bezeichnet wird, hat, war uns bisher noch gar nicht so bekannt", berichtet Anita Baier. "Die Schlacht bei Falkenberg - das ist ein völlig neues Vokabular, an das man sich erst gewöhnen muss", pflichten ihr ihre Vereinsfreunde bei.
Die Herzberger Heimatfreunde stecken da schon tiefer im Detail. "Nach einer Führung im Vorjahr waren wir nun sehr interessiert, noch mehr zu erfahren", sagt Vorsitzende Martina Heidrich.
Sylvia Kunze


Geschichten für den Herzberger Heimatkalender gesucht (Elbe-Elster-Rundschau, 12.03.2012)
HERZBERG Das Redaktionsteam des Herzberger Heimatkalenders um Stephanie Kammer sucht Beiträge, Fotos und Material für den Heimatkalender 2013. Das Thema des neuen Jahrbuchs heißt "Genuss und Geselligkeit".
Auch themenfremde Geschichten sind willkommen. Sie können jederzeit in der BücherKammer in der Torgauer Straße 21 in Herzberg abgegeben oder zugeschickt werden. Einsendeschluss ist der 30. April. Nachfragen bitte per Telefon unter der Nummer 03535 248779 oder per E-Mail unter buecherkammer@t-online.de
red/ru


Herzberger Kunstkreis feiert ersten Jahrestag mit Visionen statt Illusionen
(Elbe-Elster-Rundschau, 05.03.2012)
HERZBERG Seit etwa einem Jahr treffen sich 13 an Kunst interessierte Herzberger jeden ersten Mittwoch im Monat zumeist im Schloss Grochwitz. Ihr Anliegen ist es, ihre Hobbys - dazu gehören Malen, Musizieren, Theaterspiel und Literatur - auf eine Weise zu vereinen, die nicht nur ihnen selbst Erfüllung bringt. Sie wollen damit auch das kulturelle Leben der Stadt bereichern.


Gut aufgelegt feiern (sitzend) Heike Drobner-Dechering, Christian Poser, (v.l.n.r.) Ines Jakobi, Günther Unterkofler, Gabi Lang und Annerose Schmidt den ersten Jahrestag des Herzberger Kunstkreises. Foto: Gabi Zahn (HER)
Möglicherweise ist in der Stadt noch gar nicht so bekannt, dass es einen Kunstkreis in Herzberg gibt. "Offiziell haben wir uns bisher nur während der Theatervorführung ,Die Weihnachtsgans Auguste' in der Kirche im Dezember präsentiert", sagt Heike Drobner-Dechering. Doch auch zur Einweihung des Bürgerzentrums im Herbst war der Kunstkreis schon aktiv und hat die Besucher zum kreativen Gestalten von Inchies - das sind kleine Vierecke - eingeladen. Mehr als 100 Bürger haben diese bemalt. Alle Teile zusammen ergeben ein farbenfrohes Bild, das demnächst im Bürgerzentrum einen Ehrenplatz erhält.

"Dieses Inchie-Mosaik ist das Sinnbild dessen, was wir wollen: Jeder bringt sich mit seinem Talent ein, sodass alle Freude daran haben", sagt Ines Jakobi. Sie ist von Beruf Lehrer, ebenso wie Constanze Mailick, Heike Drobner-Dechering sowie Gustav Ulrich (im Ruhestand). Gabi Lang ist in der Kreisstadt Herzberg zuständig für Wirtschaftsförderung und Stadtmanagement. Christian Poser arbeitet als Buchhändler, Reinhard Straach ist Stadtgärtner und bekannt als einer der beiden "Herzberger Comedians". Der Grochwitzer Schlossherr Günter Unterkofler führt eine mittelständische Firma. Dem Kunstkreis gehören auch Kantor Gerhard Noetzel und der Organist Christopher Lichtenstein an. Annerose Schmidt leitet ein Internat, und Regina Schulze arbeitet im Management des Schlosses Grochwitz.

"Wir stehen alle mit beiden Beinen im Leben. Wir treffen uns nicht, weil es uns sonst langweilig wäre. Wir wollen jedoch hin und wieder kreativ verschnaufen, mit Gleichgesinnten zusammen sein und - so wie es Picasso einst sinngemäß sagte - mit Kunst den Staub des Alltags von der Seele waschen", bekundet Gabi Lang.

Keinesfalls solle dem Kultur- und Heimatverein Konkurrenz gemacht werden. Aber: "Es gibt Chöre, Orchester und Einzelpersonen, die künstlerisch tätig sind. Und wir haben ein rege arbeitendes Kulturamt in der Stadt", sagt Reinhard Straach. "Auch die Liste der hiesigen Veranstaltungsorte kann sich sehen lassen: Buchgeschäfte, Bürgerzentrum, Kirchen, Schulen, das Schloss Grochwitz, die Elsterlandhalle und anderes mehr. Vielleicht ist es sinnvoll, diese Gegebenheiten noch sichtbarer zu machen", so Reinhard Straach.

Auch wenn alle in der Runde künstlerisch begabte und frei denkende Menschen sind, gibt es einen Plan: Erstens werden Jugendliche in den Osterferien zum Workshop "Tag der Kunst" eingeladen. Zweitens präsentiert sich der Kunstkreis zum Tierparkfest wieder mit einem turbulenten Märchenschauspiel. Drittens soll es im Schloss Grochwitz - nach der großen Resonanz im Vorjahr - erneut einen "Italienischen Abend" mit musikalischen und kulinarischen Genüssen geben. Viertens sind Reinhard Straach und Günther Unterkofler in Kontakt mit dem Büdinger Pianisten Roland Schlick. Dieser begeisterte schon einmal die Herzberger und möchte nun mit den "Metamorphosen eines Gassenhauers im Stil berühmter Komponisten" das Publikum erfreuen. Alle Termine werden in Kürze festgemacht. Und es gibt schon weitere Ideen. "Wir haben keine Illusionen, stattdessen aber Visionen, mit denen wir andere Menschen und uns selbst begeistern möchten", sagt Gabi Lang.

Ein gemeinsamer Wunsch könnte schon beim Treffen am Mittwoch in Erfüllung gehen: Der Kunstkreis, das einjährige "Kind", soll einen Namen bekommen.

Der Herzberger Kunstkreis versteht sich nicht als fertig gezimmertes Gremium. Seine Mitglieder sind kreative und anspruchsvolle Menschen, die gern mal über "Gott und die Welt" philosophieren. Die Runde ist offen für jene, die das auch gern tun und gleichfalls ihre künstlerischen Talente in die Gemeinschaft einbringen möchten. Telefon: 03535 21950.
Von Gabi Zahn


Vortragsabend "Zum 250. Todestag von Georg Christian Schemelli" -
ein Herzberger im Kreise Johann Sebastian Bachs


Dem gebürtigen Herzberger Kirchenmusiker und Komponisten Georg Christian Schemelli ist bislang in seiner Geburtsstadt recht wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Aus Anlass seines Todestages, der sich am 5. März zum 250. Mal jährt, soll dem Wirken dieses Mannes, der einst im Kreise des großen Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach verkehrte, Rechnung getragen werden. Daher lädt die Kirchengemeinde Herzberg zu einer Veranstaltung am 6. März in die Seitenkapelle der St.-Marienkirche ein. Beginn ist 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Spende am Ausgang wird gebeten. Unterstützt wird diese Veranstaltung vom Kultur- und Heimatverein Herzberg e. V.
Alle Interessierten erwartet ein Mix aus Vortrag, der sich dem Leben und Wirken Georg Christian Schemellis widmet, und musikalischen Darbietungen. Gestaltet wird dieser Vortragsabend von Jasmin Reball (Sopran) aus Berlin und dem gebürtigen Herzberger Organisten und Cembalisten Christopher Lichtenstein (Vortrag und Cembalo).
Musikgeschichtliche Bedeutung erlangte Schemelli durch die Veröffentlichung seines "Musicalischen Gesang-Buches", an der auch Johann Sebastian Bach beteiligt war. Dieses Gesangbuch enthält insgesamt 954 geistliche Lieder, von denen größtenteils lediglich die Texte abgedruckt, jedoch auch 69 Gesänge mit Noten versehen wurden. Dabei ist stets die Melodiestimme sowie ein Bass notiert. Die von ihrer Form her an kleine Arien erinnernden geistlichen Lieder gehören zum absoluten Standardrepertoire der protestantischen Kirchenmusik weltweit.
Georg Christian Schemelli, dessen genauer Geburtstag im Übrigen unbekannt ist, besuchte von 1695 bis 1700 die Thomasschule in Leipzig und hatte später Kantorenstellen in Treuenbrietzen und Zeitz inne. In Zeitz starb er auch am 5. März 1762.
Sowohl allen Liebhabern von Kirchenmusik und Liedgesang als auch jenen, die sich für die Kultur- und Heimatgeschichte der Stadt Herzberg interessieren ist hier mit Sicherheit Information und Genuss zugleich geboten!
Christopher Lichtenstein



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