Archiv 2011

Heimat im Rampenlicht (Blickpunkt, 08.12.2011 )


Die Kalenderredaktion: Helga Pelz, Regina Nauck und Kalenderfrau Stephanie Kammer mit ihrem Mitarbeiter Christian Poser (v. l. n. r.) Foto: privat

Züllsdorf. Wenn die Graugänse über den Herbsthimmel ziehen, wenn die kühle Abendluft in alle Poren kriecht, dann beginnt das leise Sehnen nach der warmen Stube. Das ist sie, die Heimatkalenderzeit. Das ist sie, die Einladung an alle Heimatfreunde, sich zurückzulehnen, zu entspannen und zu schmökern.
Der Heimatkalender 2012 für die Region Herzberg ist kürzlich erschienen. Fest gebunden, bunt und durch viel Bildmaterial anschaulich gemacht, zeigt er sich in diesem Jahr. Ein erstes Blättern verrät: Hier stecken viele bekannte Gesichter drin, hier packen viele Hände mit an. Und tatsächlich: Wenn das Gemeinschaftswerk am Jahresende erscheint, liegen monatelange Arbeit vieler einsatzfreudiger Autoren, Fotografen und Kalendermacher zurück. Sie alle haben eines gemeinsam: die innere Verbundenheit zur Region.
Deutlich wurde dies auch während der diesjährigen Heimatkalenderpräsentation in Züllsdorf. Mit knapp 200 Besuchern begann der Abend im Gasthof "Zur Tanne" mit leichten Turbulenzen. Das Programm jedoch tröstete den einen oder anderen stehenden Heimatfreund über die Unbequemlichkeiten schnell hinweg. Da gab es Einblicke in die frühe Zeit der Geburtshilfe. Man hörte vom Liebeszauber, von Landhebammen und schlagkräftigen Volksmedizinern, vom ersten dokumentierten Schwangerschaftsabbruch in der Region und etlichen anderen Anekdoten. Beispielsweise über den Beilroder Landarzt Dr. Friedrich Rolle. Ein seltener Schmalspurfilm zeigt ihn bei seiner Arbeit: Rezeptausstellen auf dem Motorhaube, Ohrenspülen unter freiem Himmel gleich neben dem Hühnerhof.
Nicht selten wurden die begleitenden Kommentare von Kalenderautorin Regina Nauck vom fröhlichen Staunen der Zuschauer, die sich oder andere Zeitgenossen aus Züllsdorf und Löhsten erkannten, unterbrochen. Weitere Entdeckungen sollte der Abend darüber hinaus noch bereithalten. Herzbergs Stadtkämmerer Mathias Krüger, der ebenso Kalenderautor ist, machte mit einer naturkundlichen Plauderei die Besucher mit vielen heimischen (Klein-)Tieren bekannt. Er ließ mit seiner umfangreichen Fotoschau all jene heimischen Bewohner sichtbar werden, die scheu und verborgen in unseren Gefilden leben. Andere weniger scheue Tierchen standen im Anschluss im Rampenlicht. Herzbergs Zirkusmann Nummer eins, Roland Krämer, präsentierte in frischer Showmastermanier seine quirlige Hundeschule. Brutus & Co. hüpften, parierten und rutschten geradewegs hinein in die Herzen der Gäste. Auch diese Showeinlage war ein Ausblick auf den Kalender 2012, der die Herzberger Zeit des Zirkus' Rolandos beleuchtet. Drüber hinaus gäbe es noch viele Lese-Empfehlungen aus dem Heimat-Jahrbuch Herzbergs.
Die nun angebrochene gemütliche Jahreszeit bietet ideale Bedingungen für einen Blick in den Kalender. Also nur hinein in die warme Stube! red


Klugen Frauen ein Denkmal gesetzt (Elbe-Elster-Rundschau, 18.11.2011)
Züllsdorf. Die Präsentation des Herzberger Heimatkalenders als einen kulturellen Höhepunkt in der Region zu bezeichnen, ist nicht übertrieben, vor allem seit der kleine Regionalverlag BücherKammer sich seiner angenommen hat. Mit fast 200 Besuchern hatte bei der Vorstellung der Ausgabe 2012 aber dennoch niemand gerechnet.

Die richtigen Worte zu finden, fällt Verlegerin Stephanie Kammer nur selten schwer. Der Andrang, der Mittwochabend in der Züllsdorfer Gaststätte "Zur Tanne" herrschte, brachte sie allerdings etwas aus dem Konzept. Fast 200 Gäste drängten in den Saal. "Bei diesem Anblick muss man sich schon fragen, wo die Kreisstadt liegt", begrüßte sie sie.

"Beruf und Berufung" lautet das Thema des Kalenders 2012. Für Stephanie Kammer eine logische Fortsetzung der Ausgabe des vergangenen Jahres, bei dem es um Kinder, Kindheit, Kindereien ging. Im Verlaufe der Arbeit zu dem Buch 2011 sei ihr aufgefallen, so die Verlegerin, dass in den bisherigen Kalendern zum Thema Geburtshilfe eine große Lücke klafft. Trotz dünner Quellenlage sei das Redaktionsteam um Stephanie Kammer, Helga Pelz und Regina Nauck deshalb bestrebt gewesen, diese zu schließen. Eine Überlegung, die vor allem den Frauen den verdienten Respekt einbringen soll, die Stephanie Kammer als "die klugen Frauen" bezeichnete. Gemeint waren jene, die seit dem Mittelalter auserkoren waren, das Leiden vieler Menschen zu lindern. Geburtshilfe, Krankenpflege, Seelsorge - das Betätigungsfeld dieser Wehemütter war umfangreich. Doch auch die Neuzeit hat Personen aufzuweisen, deren Engagement dauerhaft in Erinnerung bleiben wird. Im Kalender besonders gewürdigt wird deshalb das Wirken der Hebamme Hedwig Künze (aufgeschrieben von Bert Jachmann), die in den 1950er Jahren in der Region Herzberg mehr als 5000 Kindern auf die Welt geholfen hat, und die junge Mütter und ihren Nachwuchs in den Tagen nach der Geburt betreute.
Ein Denkmal setzt der Kalender auch dem Mediziner Dr. Rudolf Müller und dem Landarzt Dr. Friedrich Rolle (beide Beiträge von Regina Nauck). Letzterer betreute in seiner aktiven Zeit bis zu 7000 Patienten, vom Kleinkind bis zum Greis. Wie sich diese Arbeit gestaltete, spiegelt ein Filmdokument wieder, das Rolles Sohn der BücherKammer zur Verfügung gestellt hat. Rezeptverschreibung auf der Straße, ein Plausch am Gartenzaun, Sprechstunden im Kindergarten. Viele Besucher entdeckten auf dem Streifen Menschen wieder, die in Vergessenheit geraten waren.
"Friedrich Rolle hat wirklich Spuren hinterlassen", betonte Regina Nauck. Eine Bewertung, die Dr. Katrin Heinecke, Kinder- und Jugendärztin im Krankenhaus Herzberg, mit Fakten belegen konnte. Ihre Schwester, so die Medizinerin, sei an einem Silvesterabend drei Monate zu früh auf die Welt gekommen und schon aufgegeben worden. Einzig Dr. Rolle sei es zu verdanken, dass sie in wenigen Tagen ihren 46. Geburtstag feiern kann.
Ein Bilderstreifzug mit Herzbergs Kämmerer Mathias Krüger durch die Annaburger Heide, das Klavierspiel von Christopher Lichtenstein und eine Hundedressur des Zirkus Rolandos rundeten den Abend ab. Der Heimatkalender 2012 hat eine Auflage von 1400 Exemplaren und liegt zum Verkauf bereit.
Von Sven Gückel


Heimatkalender wird in Züllsdorf vorgestellt (Elbe-Elster-Rundschau, 14.11.2011)
Herzberg. Der Herzberger Heimatkalender 2012 ist da - druckfrisch und gut gefüllt mit vergnüglichen Geschichten und Episoden. Das Werk, das auch auf die Geschichte des Heilwesens in der Region zurückblickt, wird am Mittwoch, 16. November, ab 19 Uhr im Landgasthof "Zur Tanne" in Züllsdorf vorgestellt. Ein jeder ist eingeladen, sich auf Spurensuche in die Zeit der Wehemütter und klugen Frauen zu begeben. Auch vom legendären Dr. Rolle, der als Landarzt etwa 7000 Menschen betreute, wird zu hören sein. Ein Amateurfilmer hat die Arbeit von Dr. Rolle festgehalten - eine Kostbarkeit, die am Abend gezeigt werden soll. Man darf sich darüber hinaus auf eine bildreiche Stippvisite in der Natur, etwas Musik und ein wenig Zirkus freuen.
red/sk


Ausflug des Herzberger Heimatvereins (Elbe-Elster-Rundschau, 13.10.2011)
Martina Heidrich, Vorsitzende des Heimatvereins Herzberg schreibt über einen Ausflug der Vereinsmitglieder:
Im Rahmen des Jahresprogrammes des Heimatverein Herzberg besuchten wir den "Waldpark Schweinert". Die Führung übernahm Klaus Wackernagel. Wir trafen uns am Haus des Gastes und begannen die Führung mit Erläuterungen zum Rittergut und zur Familien von Schönberg ("Hans Friedrich von Schönberg, der Verfasser des Schildbürgerbuches und des Grillenvertreibers" Buchtitel von Ernst Jeep 1890).
Wir fuhren dann mit dem Bus zum Gedenkstein für die Entscheidungsschlacht des Schmalkaldischen Krieges vom 24. April 1547 an der alten Straße vor dem Tunnel in Falkenberg-Nord. Hier wurde durch den Kultur- und Tourismusverein Falkenberg eine Gedenkstätte errichtet. Wir waren von der Gedenkstätte und den Ausführungen von Herrn Wackernagel sehr beeindruckt. Anschließend fuhren wir in den "Waldpark Schweinert" und besichtigten Teile des Naturlehrpfades und die Hügelgräberanlage. Es war sehr beeindruckend zu hören und zu sehen mit welchem Engagement und Elan Herr Wackernagel und seine Mitstreiter an die Umsetzung ihrer Ideen herangehen und auch welche Unterstützung Sie durch die Stadt und interessierte Bürger erhalten. Für alle Interessierten können wir den "Waldpark Schweinert" und den Rundgang durch die alte Stadt Falkenberg mit dem Gedenkstein nur empfehlen. Eine gute Gelegenheit hierfür wäre der Volkswandertag welcher am 31. Oktober in Falkenberg stattfindet. Auf diesem Wege möchten wir uns bei Herrn Wackernagel bedanken.


Historische Stippvisite bei Heilkundigen (Elbe-Elster-Rundschau, 10.10.2011)
Herzberg. Ein letztes Mal wird in diesen Tagen das Manuskript des Herzberger Heimatkalenders 2012 in der Herzberger BücherKammer überarbeitet. Bald soll es in Druck gehen, sagt Herausgeberin Stephanie Kammer.


Christian Poser arbeitet am Heimatkalender. Foto: Gabi Zahn/gzn1

Wegen der regen Nachfrage in den Vorjahren sind diesmal nicht mehr "nur" 1300, sondern 1400 Exemplare vorgesehen. Die Leser dürfen sich auf 24 kurzweilige Geschichten, umrahmt von vielen Fotos, freuen, die an Menschen und Ereignisse aus vergangenen Zeiten erinnern. Unter der Thematik "Berufe und Berufung" haben sich einige Autoren auf medizinische Spurensuche begeben. So ist von vielen Heilkundigen zu lesen, die mit ihrem Wissen und mancherlei Gaben in den Städten und Dörfern zwischen Elbe und Elster wirkten. Dabei werden in berührender Weise auch Einblicke in die Geschichte der Geburtshilfe im Raum Herzberg gewährt.
Die Texte in dem 180 Seiten umfassende Büchlein stammen von altbekannten Heimatkalender-Schreibern wie Helmut Knuppe, Gert Wille, Hans-Dieter Lehmann, Horst Diere, Mathias Krüger, Martina Heidrich, Regina Naugk, Wolfgang Hauß und anderen. Aber auch diesmal stehen Neulinge in der Autorenliste, so etwa der 28-jährige Bert Jachmann aus Uebigau, der heute in Wien lebt und die Hebamme Hedwig Künze aus seiner Heimatstadt porträtiert, die in vier Jahrzehnten mehr als 5000 Babys ins Leben verhalf.
Wer neugierig ist auf das Büchlein, der sollte sich den 16. November vormerken. Dann wird der Heimatkalender 2012 um 19 Uhr in der Züllsdorfer Gaststätte "Zur Tanne" feierlich präsentiert.
Gabi Zahn/gzn1


Elster-Hochwasser in vergangener Zeit (Elbe-Elster-Rundschau, 01.10.2011)
Der Herzberger Heimatverein lädt alle Interessierten zu Mittwoch, den 4. Oktober, um 19 Uhr in die Gaststätte "Wolfsschlucht" in Herzberg zu seiner Oktoberveranstaltung ein. Zu Gast ist der Historiker Prof. Dr. Horst Diere aus Halle. Das Thema des Abends lautet "Elster-Hochwasser in vergangener Zeit".


Schüler engagieren sich im Sozialen (Elbe-Elster-Rundschau, 17.09.2011)
Herzberg. Für die Bewohner des Seniorenzentrums "Albert Schweitzer" in Herzberg war es ein besonderer Tag: Elf Schülerinnen und Schüler der Grund- und Oberschule "Johannes Clajus" fanden sich im Rahmen des Projektes "Helping Hands" in der Einrichtung ein, um einen ersten Eindruck von der Arbeit in einem Altenpflegeheim zu bekommen.

Bewohnerin Lucie Proxa und Schülerin Vivian Pfeiffer lesen das Gedicht "Der Herbstwind rüttelt die Bäume" von Heinrich Heine. Foto: rng1

Weg von der Schulbank und rein in das Berufsleben heißt es in diesem Schuljahr alle 14 Tage für die 9. und 10. Klassen der Clajus-Schule. Grundlage dafür ist das Projekt "Helping Hands" (zu Deutsch: "Helfende Hände") - ein Konzept, das Jugendliche an eine ehrenamtliche, soziale Tätigkeit annähern soll, welche am Ende sogar mit einem Zertifikat belohnt wird.
Um so etwas in Herzberg realisieren zu können, arbeitet die Clajus-Schule mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen, die sich bereiterklärt haben, Schülern einen Einblick in ihre Arbeitsabläufe zu gewähren. Dazu zählen neben dem Seniorenzentrum unter anderem verschiedene Kindertagesstätten, der Herzberger Jugendclub, die Stadtbibliothek, der Heimatverein. Immerhin gilt es, vier Schulklassen jeden zweiten Mittwoch für eineinhalb Stunden zu beschäftigen.
"Ich halte es für sehr wichtig, dass man Schülern in den Klassenstufen neun und zehn die Möglichkeit gibt, sich in einem Beruf auszutesten", erklärt Ines Gebauer, Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Ganztag" an der Schule, das Ziel hinter dem neu eingeführten Projekt. Um dem wahren Arbeitsmarkt dabei so nah wie möglich zu kommen, mussten sich die Jugendlichen bei den Einrichtungen bewerben und wurden daraufhin anhand ihrer beruflichen Orientierung ausgewählt.
So auch Vivian Pfeiffer aus Herzberg: Die 16-jährige Schülerin plant, später vielleicht einen sozialen Beruf zu erlernen und hat sich daher bei der Wahl ihres Projektplatzes für das Herzberger Altenpflegeheim entschieden. "Ich habe bereits ein Praktikum an einer Schule absolviert und wollte nun einfach mal schauen, was man noch so in der sozialen Richtung machen kann", begründet sie ihre Wahl. Für Vivian und ihre Mitschüler war es am Mittwoch der erste Tag im Seniorenzentrum und damit auch das erste Zusammentreffen mit den Bewohnern. "Zunächst ist es wichtig, sich auf den Zimmern gegenseitig kennenzulernen. Danach geht es in die Cafeteria und eventuell zu einem Spaziergang nach draußen", beschreibt Daniela Große, Koordinatorin für Ehrenamtliches im Seniorenheim, den Tagesplan. Um den Schülern dabei behilflich zu sein, hat sie Materialien zusammengestellt, mit denen sowohl die Jugendlichen als auch die Senioren etwas anfangen können.
Bei aller Begeisterung für das Projekt "Helping Hands" darf aber nicht vergessen werden, dass es auch für die Schüler der 7. und 8. Klassen an den Mittwochnachmittagen einiges zu erleben gibt. Für sie wurden unter dem Titel "Individuelle Lernzeit" 19 Arbeitsgemeinschaften eingerichtet, die von einem "Erste-Hilfe"-Kurs über den Förderunterricht bis hin zum Kreativen Gestalten in der Schülerfirma reichen.
"Vielfalt ist bei uns eben angesagt", bringt es Lehrerin Ines Gebauer auf den Punkt.
Von Markus Reiniger


Besondere Geburtstagspost wartet im Briefkasten (Elbe-Elster-Rundschau, 10.05.2011)
Herzberg. Wenn Horst Gutsche am heutigen Dienstagmorgen zum Briefkasten geht, wird er darin eine ganz besondere Geburtstagspost finden: ein druckfrisches Exemplar des heimatgeschichtlichen Büchleins von Ulf Lehmann mit dem Titel:

Seit vielen Jahren führt Horst Gutsche die Chronik der Herzberger Münzfreunde, die mittlerweile mehrere Bände umfasst.
Foto: gzn1

"Das Augustiner-Eremiten-Kloster in Herzberg (Elster)". Einen Tag vor der offiziellen Präsentation widmet Ulf Lehmann es "seinem lieben Freund, Förderer, Numismatiker, Heimatforscher und Lehrer" zum 75. Geburtstag.
Gratulieren werden natürlich auch die Herzberger Münzfreunde, deren Vorsitzender Horst Gutsche ist, die Mitstreiter aus dem Heimatverein und die Freunde des Tiergeheges sowie viele Weggefährten. Sie alle wissen: Nach wie vor ist Horst Gutsche von einer Schaffenskraft beseelt, die für diese Herzberger Vereine unschätzbar ist. Er fühlt sich unter anderem auch immer wieder in die Pflicht genommen, wenn es darum geht, dem Inhalt alter Handschriften auf die Spur zu kommen, um die Heimatgeschichte vervollständigen zu können. Dabei "schreibt" er beständig selbst an einem Buch, das mittlerweile viele dicke Bände hat: Es ist die Chronik der Herzberger Münzfreunde.
Seit 2009 ist Horst Gutsche Ehrenbürger der Stadt Herzberg, weil er sich wie kaum ein anderer um die Erforschung der Heimatgeschichte und mit seinen Veröffentlichungen zu verschiedenen Münzfunden verdient gemacht hat. Herzlichen Glückwunsch, Horst Gutsche!
gzn1


Vortrag über Kinderheim in Züllsdorf (Elbe-Elster-Rundschau, 30.04.2011)
Der Heimatverein Herzberg lädt zu kommenden Dienstag um 19 Uhr in die "Wolfsschlucht" ein. Regina Nauck hält einen Vortrag über das ehemalige Kinderheim in Züllsdorf.


Leser schreiben für Leser (Elbe-Elster-Rundschau, 14.04.2011)
Begeistert von der Lebusaer Orgel
Von einem Ausflug der Mitglieder des Herzberger Heimatvereins nach Lebusa berichtet Vereinsvorsitzende Martina Heidrich:Im Rahmen des Jahresprogrammes besuchten die Mitglieder des Heimatvereins Herzberg den Förderverein Orgel- und Kulturzentrum Lebusa. Der Vorsitzendes Fördervereins Christopher Lichtenstein erläuterte uns die Ziele des Vereins. In dem barocken Ensemble mit der Pöppelmannkirche, der Silbermannorgel und dem Oberlaubenstall sollen internationale Meisterkurse und Seminare zum Orgelspiel stattfinden. Es sollen Erläuterungen zum Orgelspiel für Kinder, Laien und Fortgeschrittene geben werden.
Christopher Lichtenstein zeigte uns voller Stolz die Fortschritte der Restaurierung des Oberlaubenstalls. Anschließend erläuterte er uns, wie eine Orgel funktioniert und was alles beachtet werden muss, um diese zu spielen. Wir waren begeistert. Es hatte noch keiner von uns eine Orgel so nah gesehen und konnte beim Spielen dem Organisten über die Schulter schauen. Im Anschluss an die Erläuterungen spielte Herr Lichtenstein noch ein Stück von Bach.
Auf dem Heimweg waren wir uns alle einig, dass der Abend ein Erlebnis war. Wir wünschen dem Projekt viel Erfolg und können allen Interessierten nur sagen: "Besucht Lebusa!".


Kurz notiert (Elbe-Elster-Rundschau, 26.02.2011)
Filmvorführung. Die Eröffnung der 50. Karnevalssaison in Herzberg 1995 und das närrische Treiben auf dem Markt im Jahr 1998 sind Gegenstand einer Filmvorführung von Wolfgang Klee am Dienstag, den 1. März, um 19 Uhr im Vereinszimmer der "Wolfsschlucht". Zu dieser Veranstaltung lädt der Kultur- und Heimatverein Herzberg ein. ru


Heimatverein Herzberg mit neuem Vorstand (Elbe-Elster-Rundschau, 08.02.2011)
Herzberg. Martina Heidrich wurde in der Mitgliederversammlung des Herzberger Heimatvereins als Vorsitzende wiedergewählt, ebenso Harald Süßenbecker als ihr Stellvertreter. Kassenwart ist weiterhin Steffi Krug. Neuer Schriftführer ist Mirko Mauersberger. Als Kassenprüfer fungieren jetzt Brigitte Kant und Roswitha Klee.
ru

Martina Heidrich Archivfoto: svg1


Herzberger Stadtchronist auf Zeit (Elbe-Elster-Rundschau, 14.01.2011)
Herzberg. Mirko Mauersberger ist für drei Jahre Herzbergs Stadtchronist und hat so eine ganz besondere Aufgabe in der Stadtverwaltung zu bewältigen. Im Rahmen einer Kommunal-Kombi-Stelle beschäftigt sich der 32-Jährige mit der jüngeren Herzberger Geschichte ab dem Jahr 1989.


Stadtchronist Mirko Mauersberger muss für seine Arbeit viele Unterlagen wälzen. Foto: Rudow

Eigentlich ist die Geologie das Spezialgebiet von Mirko Mauersberger, denn von Beruf ist er Diplom-Geologe. Doch nach seinem Studium an der Freien Universität Berlin war es schwierig für den jungen Mann, in seiner Fachrichtung einen Job zu bekommen. Und weil er sich nebenher auch noch für Geschichte interessiert, hat er sich auf die von der Stadtverwaltung Herzberg ausgeschriebene auf drei Jahre befristete Kommunal-Kombi-Stelle als Stadtchronist beworben und diese Stelle auch erhalten. Das war im Mai 2009. Mittlerweile hat sich Mirko Mauersberger gut in seinen neuen Job eingearbeitet und beschäftigt sich gerade mit dem Werdegang von DDR-Betrieben in Herzberg nach der Wende.

Genauso spannend

Die 1901 erschienene "Geschichte der Stadt Herzberg im Schweinitzer Kreise" von Karl Pallas - die sogenannte Pallas-Chronik über die Herzberger Geschichte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts - hat der Stadtchronist von heute immer griffbereit. Die findet der junge Mann höchst interessant. Sie adäquat weiterzuführen hat sich Mirko Mauersberger allerdings nicht zur Aufgabe gemacht. Er betrachtet vielmehr den Zeitraum von 1989 bis zur Gegenwart. "Die jüngere Geschichte zur Zeit der Wende und danach ist genauso spannend, vor allem für Leute wie mich, die damals noch Kind waren und die Wendezeit noch nicht bewusst miterlebt haben", sagt Mirko Mauersberger.

Viele Bereiche

Herzbergs Kulturamtsleiterin Karin Jage ist froh, dass es über das Kommunal-Kombi-Programm möglich ist, über mehrere Jahre an der Aufarbeitung der Stadtgeschichte zu arbeiten. "Der Heimatverein und Chronisten wie Helmut Knuppe oder Horst Gutsche leisten auf diesem Gebiet eine sehr gute Arbeit. Mirko Mauersberger widmet sich der aktuellen Zeitgeschichte. Die 20 Jahre nach der Wende sind so schnell vergangen, und sie waren so reich an Ereignissen in der Stadt, dass es an der Zeit ist, sie in ihrer Kompaktheit zu erfassen", sagt Karin Jage.
Seit Monaten wälzt der 32-Jährige im Stadtarchiv, im Kreisarchiv oder in Ämtern und Einrichtungen Zeitungen, Dokumente und andere Unterlagen, um die Geschehnisse in der Stadt seit 1989 zu ordnen und zusammenzufassen. "Ich habe die Recherchen nach verschiedenen Bereichen aufgeteilt wie politische Ereignisse, Baugeschehen, Wirtschaft und Gewerbe, Vereinsleben oder Kultur. Damit baue ich mir einen Grundstock auf, den man später durch persönliche Gespräche noch untermauern kann", sagt Mirko Mauersberger. Die Arbeit macht ihm Spaß, sie wird ihm auch nicht langweilig. "Dafür ist die Fülle an Informationen viel zu interessant", sagt er.
In diesen Tagen finden sich auf seinem Computerbildschirm zum Beispiel solche Namen wie VEB Großhandel Obst und Gemüse oder Futtermittelmischwerk. Der Stadtchronist verfolgt den Weg einstiger DDR-Betriebe, die es noch gibt, bis in die heutige Zeit.
Wie das umfangreiche Material einmal verwertet wird, wenn Mirko Mauersberger seine Arbeit abgeschlossen hat, steht noch nicht fest. "Wichtig für die Stadt und die Nachwelt ist erstmal, dass wir es zusammengefasst und gesichert haben", so Karin Jage.
Von Birgit Rudow

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