Archiv 2004

Herzberg 26.11.2004 (Quelle: lr-online)
Alte und neue Ein-Blicke von hoch oben auf die Häuser der Stadt
An die großen Erfolge der Vorjahre möchte der Herzberger Heimatverein im Rahmen des Weihnachtsmarkt-Geschehens mit der mittlerweile siebenten Ausstellung im Turmzimmer des Rathauses anknüpfen.
"Wir wollen mit unserer Ausstellung das Thema des Herzberger Heimatkalenders 2005 'Neue Heimat, Alte Heimat' aufgreifen", erklärt Vereinsmitglied Jürgen Schulze, der für die Präsentation verantwortlich ist.
Vorgestellt werden Luftbilder - einst und heute - von Herzberg und den umliegenden Dörfern sowie den Städten Schlieben, Schönewalde und Falkenberg. Sie werden anschaulich belegen, was sich alles schon verändert hat. Der Verein kann auch auf den Fundus vom ehemaligen Vereinsmitglied Kurt Hartwich zurückgreifen, der sogar in den 30er Jahren die Region mehrfach überflogen hat und dabei fleißig fotografierte.
Außerdem gibt es vergleichende Abbildungen Herzberger Gebäude und Straßenzüge. Ergänzt wird das Ganze mit historischen Landkarten vom ehemaligen Kreis Schweinitz.
"Ich plane auch eine Multimedia-Show", verrät Jürgen Schulze und hält darüber hinaus wieder einen zur Ausstellung passenden Wandkalender für das Jahr 2005 bereit. Er beinhaltet colorierte Ansichtskarten um die Jahrhundertwende, denen annähernd aktuelle Fotos des gleichen Areals gegenübergestellt sind.
Serena Nittmann

Herzberg 20.11.2004 (Quelle: lr-online)
Heimatkalender wird vorgestellt
Herzberg. Zur Präsentationsveranstaltung des Heimatkalenders 2005 laden der Herzberger Kultur- und Heimatverein sowie die BücherKammer alle Freunde des Kalenders für Mittwoch um 19 Uhr in die Aula des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums ein. Im Programm des Abends wird Dr. jur.
Olaf Meier über die Geschichte von Hexenverbrennungen und die Inquisition in unseren Breiten sprechen. Einblicke in die Familiengeschichte der Baronsfamilie von Palombini gewährt Dr. jur. Camillo Freiherr von Palombini. Für musikalische Abrundung des Abends sorgt die Falkenberger Big-Band unter Heike Drobner-Dechering. (red)


Herzberg 02.06.2004 (Quelle: lr-online)
Den Leuten muss es gut gegangen sein
Frauenhorst. Noch immer wissen viele Menschen wenig über die Geschichte kleiner Dörfer. Hingegen gibt es kaum jemanden, der nicht Interessantes zu Entwicklung und Bausubstanz der Städte Herzberg, Finsterwalde oder Bad Liebenwerda erzählen könnte. Doch wie sieht es mit Buckau, Drasdo oder Neudeck aus? Gemeinden, in denen oft nicht mehr als 200 Einwohner leben und die fernab der pulsierenden Welt liegen.

Dabei hat vor Jahrhunderten gerade hier die Zeitgeschichte deutliche Spuren hinterlassen. Nicht zuletzt diesen Gedanken möchte der Kultur- und Heimatverein Herzberg umfassend vermitteln. Regelmäßig lädt er daher Vereinsmitglieder, aber auch interessierte Bürger zu Informationsabenden in Herzberger Stadtteile ein. Einmal jährlich wird das belegte Wissen im Rahmen einer ausgiebigen Besichtigungstour vermittelt.

Ein deutsches Angerdorf
Nach Kaxdorf im vergangenen Jahr, entschied sich der Verein dieses Mal für Frauenhorst. Als sachkundiger Führer hierfür konnte Matthias Krüger gewonnen werden. Der Kämmerer der Stadt Herzberg hat vor einigen Jahren seinen Wohnsitz in das Dorf verlegt und sich seither auch mit dessen Geschichte auseinandergesetzt.
Trotz der für die Region typischen slawischen Wurzeln, kann Frauenhorst als deutsches Angerdorf bezeichnet werden. Kennzeichnend dafür ist die Bebauung, aber auch die roten Backsteinbauten. Deren Ziegel weisen allerdings oft eine schlechte Qualität auf. Für Häuser, die in der Gründerzeit um 1900 errichtet wurden, sei dies durchaus bezeichnend, erläuterte Matthias Krüger seinen Zuhörern. Schuld daran seien die Ziegeleien, deren Produkte mit oft unterschiedlicher Güte den Werkshof verließen. Doch trotz dieser kleinen Makel kann sich Frauenhorst durchaus sehen lassen. Zumal der Dorfanblick heute nicht durch alte "Industrie- und Mastanlagennarben" verunstaltet wird. Ein Manko in der Arbeit der Heimatforscher dürfte hingegen das Fehlen von Karten und Fotos aus früheren Zeiten sein.
Somit ist heute kaum mehr nachvollziehbar, welches Ansehen der Ort früher einmal hatte. Fest steht nur, dass er drei Dorfteiche besaß und zahllose Ebereschen die sicherlich holprige Dorfstraße umsäumten.
Für geschichtlich großes Aufsehen sorgte Frauenhorst im Mai 1996. Bauarbeiter hatten bei Straßenarbeiten einen Silberschatz entdeckt, in dem sich 267 so genannte Halbtaler befanden. Teile des fünf Kilogramm schweren Schatzes waren so selten, dass selbst Vergleichsstücke im Münzkabinett Dresden nicht verfügbar waren. Die Münzen, deren älteste Prägung aus dem Jahre 1510 datierte, wurden höchstwahrscheinlich in den Wirren des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) vergraben. Preußenkönig Friedrich II. hatte 1757 im Schloss Grochwitz sein Feldlager aufgeschlagen und das Gebäude, das seinem sächsischen Intimfeind Brühl gehörte, anschließend plündern lassen. Wahrscheinlich wurde die wertvolle Sammlung in diesem Zusammenhang von Soldaten vergraben, um sie später, bei deren Rückkehr aus dem Krieg, wieder an sich nehmen zu können.
Kriegerdenkmale der Kämpfe von 1870-1871 sowie von 1914-1918 gehören heute ebenso zum unverwechselbaren Dorfbild wie die alte Kirche. Im 14. Jahrhundert aus Raseneisenstein errichtet, überdauerte das Bauwerk gefährliche Zeiten. Dass der Altar von Kriegen und Bilderstürmern verschont blieb, grenzt für Matthias Krüger an ein kleines Wunder. Reich verziert im Inneren, gehört auch eine Lochmannorgel zum Inventar des Gotteshauses. "Den Leuten hier muss es früher einmal gut gegangen sein" , resümierte Krüger daraufhin.

Abschließende Auswertung
Kleinere Geschichten und alte Fotos machten abschließend im Gasthof "Zur Erholung" noch die Runde. In dem als Einzeldenkmal eingestuften Gebäude versammelten sich alle Teilnehmer der Tour nochmals, um das zuvor Gehörte auszuwerten. "Es ist immer wieder interessant, welch vielseitige Geschichte die Region vorzuweisen hat" , zeigte sich Ulf Lehmann vom Kultur- und Heimatverein beeindruckt. Nach seinen Worten bieten die Informationsveranstaltungen des Vereins gute Möglichkeiten, die Stadtteile Herzbergs umfassend kennen zu lernen. Annett Pötsch kann dieser Aussage nur beipflichten. "Ich habe viele Jahre hier im Dorf gelebt. Dennoch habe ich heute einiges Interessantes erfahren, das ich zuvor noch nicht wusste" , zollte sie der Veranstaltung ihren Respekt.
Von Sven Gückel


Herzberg 12.05.2004 (Quelle: lr-online)
"Die Leute sind richtig gierig auf so etwas"
Herzberg. Die Idee war spontan und kühn und eigentlich nur aus einem Zufall heraus entstanden. Nie hätte Reinhard Straach geglaubt, dass sie an einem Montagabend so viele Anhänger findet: Weit über 80 Personen kamen in den Stadtpark.


Mit so großem Interesse hätte Reinhard Straach an einem Montagabend nie gerechnet. Die Bismarck-Ehrung mit Stadtpark-Führung und dem anschließendem kleinen Grillfest war überaus gelungen, und nicht nur die Herzberger wünschen sich mehr solcher Veranstaltungen. Foto: Foto: gz
Vor 100 Jahren wurde dort das Bismarck-Denkmal eingeweiht, und der Herzberger Stadtgärtner hatte mit Hilfe der RUNDSCHAU kurzfristig zu einer Bismarck-Ehrung im Rahmen einer Stadtpark-Führung eingeladen.
Schon kurz nach 18 Uhr kamen die ersten, und es folgten mehr und mehr. Unter ihnen auch Horst Gutsche, der sogleich viele Hände schütteln und manche herzliche Umarmung über sich ergehen lassen musste - das aber recht gern, hatte er doch just am Montag seinen 68. Geburtstag. Statt einer Feier zu Hause zog es den engagierten Herzberger Heimatgeschichtler mit seiner Frau Gisela zur Stadtpark-Führung.
Andere, die zuvor noch arbeiteten, beeilten sich, um pünktlich zur Stelle zu sein: Apotheker Hans-Heinrich Krug und seine Ehefrau zum Beispiel, oder Ilona und Gerd Stäudtner. In aufmerksamer und sichtlich zufriedener Atmosphäre hörten die Gäste, was Reinhard Straach - der sich angesichts des großen Publikums erst einmal kurz sammeln musste - aus Büchern und Erzählungen älterer Menschen erfahren hatte. Am Wunderstein startend, den Hauptweg entlang spazierend, immer wieder an uralten Bäumen, sattgrünen Hecken und natürlich am Bismarck-Denkmal haltend, anschließend bis zum Elsterdamm und wieder zurück zum Botanischen Garten, wanderte die Gruppe.
Erfüllt von dem wunderbaren Naturerlebnis und beeindruckt von Reinhard Straachs und Harald Süßenbeckers vielfältigen Informationen wollte kaum einer nach Hause. Grillwürstchen und Getränke waren vorbereitet und "pro musica" hatte seine Chorprobe in der Marx'schen Villa vorfristig beendet und kam hinzu - freilich nicht ohne noch manches Liedlein anzustimmen. "So etwas Spontanes und Gemütliches wollen die Leute" , resümierte Karin Jage, die Herzberger Kulturchefin.
Selbst, dass am Himmel dunkle Silhouetten aufzogen, trübte die Stimmung nicht. Bis weit nach 21 Uhr war das Bank-Rondell an der Villa dicht besetzt, bevor einige angesichts des nahenden Gewitters doch nach Hause gingen - andere harrten weiter aus. Die Familien Schunack und Pelz hatten einen weiteren Weg. Sie waren aus Falkenberg gekommen, nachdem sie von der Bismarck-Ehrung und Stadtpark-Führung gelesen hatten. "Klasse war das. Macht sowas bald wieder" , hörten Reinhard Straach und sein Team sowie die Herzberger Heimatfreunde viele, viele Male. Hans-Heinrich Krug saß besinnlich in der Runde und kommentierte: "Die Leute sind richtig gierig auf so etwas." Wegen des großen Interesses wird die RUNDSCHAU diesen Abend zum Anlass nehmen und in einer der nächsten Ausgaben eine Themenseite über die Geschichte des Herzberger Stadtparks gestalten.
Gabi Zahn


Herzberg 07.05.2004 (Quelle: lr-online)
Warum am Montag Otto von Bismarck ehren?
Herzberg. Für Montag lädt der Heimatverein in Verbindung mit der Stadtverwaltung zu einer Bismarck-Ehrung in Herzberg ein. Dieser Fakt dürfte manchen verwirren. Wir fragten Reinhard Straach: Was hat es damit auf sich" Sicherlich wird diese Einladung Fragen aufwerfen.

Foto:
Sie hat auch nichts mit Bismarck direkt zu tun, wohl aber mit der Herzberger Heimatgeschichte.

Erzählen Sie . . .
Am 10. Mai vor genau 100 Jahren wurde das Bismarck-Denkmal im Stadtpark eingeweiht. Dieses Stück deutscher Geschichte wollen wir würdigen.

Wie soll dies geschehen"
Wir laden alle interessierten Bürger zu einer kleinen Veranstaltung ein. Treffpunkt ist am kommenden Montag um 18.30 Uhr vor dem Botanischen Garten am Wunderstein.

Auf was können sich die Teilnehmer freuen"
Auf eine Führung durch den Stadtpark, bei dem uns natürlich Graf Otto von Bismarck gedanklich begleiten wird. Der Gründer und erste Kanzler des Deutschen Reiches in den Jahren 1871 bis 1890 hat schließlich unsere Vorfahren in Herzberg dazu bewogen, ihm ein Denkmal zu setzen.

Herr Straach, da Sie ja der Herzberger Stadtgärtner sind, hören die Gäste sicher auch noch andere Dinge"!
Ja natürlich. Ich werde versuchen, geschichtliche und gestalterische Details des Stadtparkes zu vermitteln, die viele Bürger gar nicht so kennen. Und möglicherweise kommen ja auch heimatgeschichtlich motivierte Leute aus anderen Orten. Das würde uns freuen.

Wo endet der Rundgang"
Wieder am Wunderstein. Doch dann muss man noch nicht nach Hause gehen.

... sondern"
Die Veranstalter laden zu einem gemütlichen Beisammensein in den Botanischen Garten ein. Dort gibt es Grillwürstchen und Getränke.

Und sicher noch so manches interessante Gespräch.
Das würden wir uns wünschen.

Es fragte GABI ZAHN.


Herzberg 24.03.2004 (Quelle: lr-online)
"Die Bibel und der Wein"
Herzberg. So lautet das Thema eines Vortrages, den der Schliebener Pfarrer Dr. Schönfeld am Freitag, dem 26. März, um 19 Uhr in der Wolfsschlucht hält. Der Herzberger Kultur- und Heimatverein lädt dazu alle Interessenten recht herzlich ein.
Der reguläre monatliche Vereinsabend beginnt am Mittwoch, dem 31. März, 17.30 Uhr mit einer Führung im Kreisarchiv (in der Kreisverwaltung Ludwig-Jahn-Straße) durch das Mitglied Ingrid Lenk und wird wie üblich 19 Uhr in der Wolfsschlucht fortgesetzt.
Horst Gutsche


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