Archiv 2003

Herzberg 12.12.2003 (Quelle: lr-online)
Heute Vortrag zum Herzberger Sender
Herzberg. Der Heimatforscher Helmut Knuppe stellt heute ab 19.30 Uhr in der Herzberger "Nordklause" sein Buch über die Geschichte des Deutschlandsenders III vor.
In einem Vortrag schildert er den Bau der damals höchsten Antenne Europas und deren Zerstörung zum Ende des zweiten Weltkrieges. Das Büchlein ist bei dieser Gelegenheit auch käuflich zu erwerben. Im Anschluss an die Präsentation trifft sich der Kultur- und Heimatverein Herzberg e.V. an gleichem Ort zu seiner Weihnachtsfeier. Zu beiden Veranstaltungen sind Gäste herzlich willkommen. (lg)

Herzberg 06.12.2003 (Quelle: lr-online)
Mega-Stollen für guten Zweck
Herzberg. Nein, sie frieren nicht, Nadine und Tina. Die beiden Mädchen haben dicke Pullover unter ihren silber glänzenden Engelskostümen und begleiten den Nikolaus auf Schritt und Tritt.
Schließlich sind sie ja nicht alle Tage die Engelchen auf dem Weihnachtsmarkt. Und die Aufregung wärmte wohl auch etwas von innen. Die Erwachsenen haben sich dafür gestern eher des Glühweins bedient. Das tat auch Not, denn als der Herzberger Weihnachtsmarkt mit dem 14 Uhr-Glockenschlag der Kirche eröffnet wurde, war Petrus nicht in allerbester Laune. Davon ließen sich die Besucher aber nicht anstecken. Viel Applaus gab es, als der neue Vorsitzende des Gewerbevereins Frank Zinnow allen Beteiligten für ihr Engagement dankte und Bürgermeister Michael Oecknigk betonte, dass Stadt und Gewerbeverein, beide zuständig für den Weihnachtsmarkt, künftig noch besser zusammen arbeiten wollen. Noch mehr als auf freundliche Worte freute sich das "Marktvolk" aber wieder auf den Weihnachtsstollen. Ein 3,20 Meter langes und 30 Kilogramm schweres Prachtexemplar hatten die Bäcker der Bäckerei Klaus gezaubert. Der Stollen schmeckte hervorragend und ging weg wie die sonst so beliebten Semmeln dieser Zunft. Besonders erfreulich: Der Reinerlös des Verkaufes kommt Kindern zu Gute, deren Eltern arbeitslos sind. Am Dienstag können sie sich bei einer Weihnachtsfeier des Arbeitslosenverbandes über kleine Geschenke freuen.
Ein etwas größeres haben sich die Herzberger gestern schon mal selbst beschert. Denn bevor der Mann mit dem weißen Bart und dem roten Mantel im Mittelpunkt stand, waren es Bauarbeiter, Architekten und Kommunalpolitiker. In kleiner feierlicher Runde wurde die Rosa-Luxemburg-Straße nach ihrer Sanierung wieder frei gegeben. Wenn der Weihnachtsmarktzauber vorbei ist, rollt hier der Verkehr künftig zweispurig. Damit endet übrigens die Herzberger Tradition der Straßenübergabe vor dem Weihnachtsfest. Rund um den Markt sind jetzt alle Straßen saniert. Demnächst wird man zu solchen Anlässen etwas weiter "wegziehen" müssen.
Nur ein paar Schritte weiter dagegen hatte es der Herzberger Heimatverein, auf dessen Initiative hin gestern ebenfalls noch vor dem Markttrubel am Haus Magisterstraße 4 eine Gedenktafel für den Kirchenhistoriker und Stadtchronisten Dr. Karl Pallas eingeweiht wurde. Ihm hat Herzberg schließlich die Erforschung seiner Kirchengeschichte zu verdanken. Nach den vielen Feierlichkeiten war der Bummel über den Weihnachtsmarkt dann eine willkommene Abwechslung. Bei Glühwein natürlich, oder ganz warm angezogen, so wie die Engelchen Nadine und Tina.
Von Birgit Rudow

Finsterwalde 28.11.2003 (Quelle: lr-online)
Im Turmzimmer gibt es Handwerkliches
Herzberg. Mittlerweile ist es die sechste Ausstellung, die der Heimatverein während des Weihnachtsmarktes im Rathaus präsentiert. So dreht sich in diesem Jahr alles um Gewerbe und Handwerk, insbesondere in der Zeit bis zum 2. Weltkrieg, wo das Handwerk im Vordergrund stand.
"Die Ausstellung wird nicht nur mit Fotos bestückt sein, sondern auch alte Anzeigen aus den Heimatkalendern, Bildmaterial von Handwerksbetrieben, wie Darstellungen während der Arbeit, und Ähnliches gibt es zu entdecken" , macht Jürgen Schulze neugierig, der gemeinsam mit Harald Süßenbecker, Ulf Lehmann und anderen Mitgliedern des Herzberger Kultur- und Heimatvereins alles zusammentrug. Natürlich gibt es auch ein paar passende Werkzeuge wie Hobel, Bohrer und Nähmaschine sowie Meisterbriefe zu sehen.
Damit keiner mit leeren Händen die Ausstellung verlassen muss oder vielleicht auch noch nach einem Geschenk auf der Suche ist, stellte Jürgen Schulze passend zum Thema einen Wandkalender zusammen. Zwölf markante Bilder vom Handwerk, wie das der Fleischerinnung der 30er Jahre oder des Herzberger Armaturenwerkes, sind dort abgebildet.

Herzberg 27.11.2003 (Quelle: lr-online)
Hoffnung auf ein Hoch für das Handwerk
Herzberg. Wenn man als Zeitungsmensch noch relativ neu ist in einer Gegend, ist die natürliche Neugier von einer besonders regen Art. Insofern kommt mir der nun vorliegende Heimatkalender der Region Herzberg für das Jahr 2004 gerade jetzt außerordentlich gelegen.

Ob der Schornsteinfeger Glück für alle Zünfte der Region bringt? Foto:
Nein, noch habe ich nicht jeden Beitrag gelesen. Das spare ich mir auf für die vielleicht etwas ruhigeren Advents- und Weihnachtstage, was sich gewiss die alten und neuen Freunde dieser Schriftenreihe ebenfalls vorgenommen haben.

Wechsel in der Federführung ist vollzogen
Dennoch fiel bereits bei einem ersten Durchblättern (und natürlich gelegentlichem "Festlesen" ) einiges Spannende auf: Einmal hat just mit dieser Ausgabe ein Wechsel in der Federführung für den Herzberger Kalender stattgefunden. Der Pädagoge im verdienten Ruhestand Horst Gutsche, der die Reihe vor 14 Jahren wieder ins Leben gerufen hatte, übergab die verantwortungsvolle Rolle des "Kalendermannes" mit der 25-jährigen Studentin Stephanie Kammer an eine junge "Kalenderfrau" . Beide Protagonisten melden sich auch im Heft selbst zu diesem Vorgang zu Wort, und schon diese Zeilen der beiden Heimatfreunde geben dem Leser einen Einblick in die gedankliche Welt, in die Sorgen und Wünsche, vor allem aber die Dankbarkeit den anderen emsigen Mitstreitern gegenüber, kurz: Beleg für inneres Engagement, ohne das eine solche ehrenamtliche Arbeit nicht zu leisten ist.
Besonders angenehm dabei, wenn Horst Gutsche in seinem Vorwort seiner Freude darüber Ausdruck verleiht, dass es nun (auch seine) Schüler sind, die diese Tätigkeit sowohl in seinem Sinne, aber auch mit eigenen Ideen fortzusetzen bereit sind. Und Stephanie Kammer macht in ihrem Nachwort kein Hehl daraus, dass sie eingangs den quantitativen Aufwand ebenso unterschätzt habe wie den qualitativen Anspruch, dem sie freilich auch fürderhin gerecht werden wolle. Beides scheint dem Leitungs-Team Gutsche / Kammer im "Wechseljahr" gelungen zu sein.
Ein Weiteres freut mich als unbefangenen Betrachter der Schrift: Fand ich doch mit dem Jessener Paul Träger auch einen Autor aus meiner bisherigen beruflichen Heimat im Nachbarkreis, ein Mann zudem, der mir in den zurückliegenden Jahren zum väterlichen Freund geworden ist. Man schaut also von Herzberg aus auch bei der Gestaltung des Heimatkalenders über den Gartenzaun hinaus, pflegt die in Jahrzehnten gewachsenen Kontakte zu den territorialen Nachbarn, auch wenn es mittlerweile sogar eine Landesgrenze zwischen Herzberg und Jessen gibt. Die gemeinsame Geschichte der verwandten Regionen ist damit offenbar nicht aufzuheben.
Auch die Rückschau auf 425 Jahre Neugraben von Gerold Glatte aus Gröden ist hier einzuordnen. Wurde dieses wassertechnisch einst bedeutsame Bauwerk doch von der legendären "Mutter Anna" , Frau des sächsischen Kurfürsten Augusts I., maßgeblich initiiert. In erster Linie freilich, um im Jagdschloss der Fürsten im damaligen Lochau - heute Annaburg - die Park- und Gartenanlagen zu bewässern.

Die Regionen bleiben weiter eng verbunden
Dass ich also den Beitrag von Paul Träger über das "Eisernten" als ersten gelesen habe, mögen mir die anderen Autoren des Heimatkalenders verzeihen. Es ist halt der Verbundenheit zu einem Nestor der Heimatforschung geschuldet. Außerdem bedient Paul Träger mit seinem Aufsatz das Grundthema des Herzberger Kalenders in idealer Weise: Es geht wesentlich um die Traditionen des Handwerkes in der Region, die wieder zu beleben heutzutage mehr als nur einen nostalgischen Aspekt hat. Für viele Menschen könnte dieser Wirtschaftszweig auch in der weiteren Zukunft die Existenzgrundlage schlechthin bleiben. Denn an größere Industrieansiedlung - und hier denke ich auch an den hochbrisanten Kalenderbeitrag über die Geschichte der Chemischen Fabrik Altherzberg - ist hier in absehbarer Zeit nicht zu denken. Und im Interesse der besonderen Natur dieses Landstriches ist dies vielleicht auch nicht zwingend wünschenswert.
Die Vielfalt der einstigen hier ansässigen Gewerke und Zünfte könnte gar anregend sein für heutige Innovationen der besonderen Art. Von Schmieden ist da die Rede und von Böttchern, von Ziegelbrennern und Pumpenbauern, von Kürschnern, Stellmachern und Leinewebern. Diese Aufzählung ist bei Weitem nicht vollständig. Und wenn Stephanie Kammer in einem gesonderten Beitrag aus diesen Berufen die in der Region weit verbreiteten Familiennamen ableitet und zuordnen kann, dann liest sich dies so spannend wie ein Krimi.
Zur gediegenen Gestaltung des Heimatkalenders trugen neben dem Kultur- und Heimatverein nicht wenig die Elsterwerkstätten gGmbH bei.
Lothar Günther


Herzberg 25.11.2003 (Quelle: lr-online)
So schmuck präsentiert sich der Kalender
Herzberg. Morgen Abend ist es soweit. Der Heimatkalender 2004 wird in gewohnt feierlichem Rahmen im Saal der Uferstraße 6 ab 19 Uhr vom Heimat- und Kulturverein Herzberg e.V. präsentiert. Aber nicht nur dieser.

Schon das Deckblatt für den neuen Wandkalender macht was her. Viel Mühe haben sich die Gestalter gegeben, um das Anliegen, Handwerk und Gewerbe in unserer Heimat, in seiner Vielfältigkeit deutlich zu machen. Zu sehen sind darauf unter anderem einige Zunftwappen. Foto:

Seit 2003 hat das kleine, feine Büchlein noch einen Begleiter, auf den Jürgen Schulze, der im Verein mitarbeitet, auch für die neue Ausgabe aufmerksam macht. "Nach der gelungenen Premiere des Wandkalenders mit historischen Ansichten von Herzberg im Vorjahr gibt es nun für 2004 eine thematische Fortsetzung im neuem Gewand. Auch dieser ist jedoch nur in limitierter Auflage erhältlich. Und wir haben den Hinweisen und Bitten, die wir in der vergangenen Zeit erhalten haben, Rechnung getragen und ein Begleitmaterial zur Ausstellung anlässlich des Weihnachtsmarktes im Turmzimmer des Rathauses erstellt."
Das heißt, das Thema des Heimatkalenders für den Herzberg 2004, nämlich ,Handwerk und Gewerbe in unserer Heimat' kommt diesmal sogar als "Dreier-Pack" . Wie Jürgen Schulze nämlich verriet, widmen sich auch die Ausstellung zum Weihnachtsmarkt und der Wandkalender diesem zentralen Thema.
Wenn also der Herzberger Weihnachtsmarkt vom 5. bis 7. Dezember seine Pforten öffnet, bietet der Herzberger Kultur- und Heimatverein zu dieser Gelegenheit neben seinem druckfrischen Heimatkalender für das Jahr 2004 auch den Wandkalender an und die Gäste können sich auf die Ausstellung im Turmzimmer freuen. Und dafür hat Jürgen Schulze eine Bitte: "Insbesondere die alteingesessenen Handwerker- und Kaufleutefamilien, aber auch andere Bürger sind aufgerufen, durch ihr persönliches Bild- und Fotodokumente die Präsentation zu bereichern und vervollständigen zu helfen." Wer also solches Material hat und es zur Ausstellung auch anderen zugänglich machen möchte, sollte sich bei Jürgen Schulze, Tel. 0 35 35/62 58 melden.
Auf den Tafeln im Turmzimmer wird auch wieder Platz reserviert, den die Besucher noch während des Weihnachtsmarktes selbst aktiv mitgestalten können. Dazu ist Jürgen Schulze sogar mit der entsprechenden Computertechnik vor Ort, um bei Bedarf Kopien und ähnliche Dinge erstellen zu können. Das kam schon im Vorjahr sehr gut an.
Nach der morgigen Präsentation sind Heimat- und Wandkalender auch beim Herzberger Computer Center und zur Ausstellung zum Weihnachtsmarkt im Turmzimmer zu erhalten. Und natürlich wird der Heimatkalender auch auf den anderen Weihnachtsmärkten der Region wieder mittels des beliebten "Bauchladen-Verkaufs" , den die Vereinsmitglieder durchführen, zu erhalten sein.
Von Gabi Zahn


Herzberg 27.10.2003 (Quelle: lr-online)
Heimatverein lädt zum Geschichtsexkurs ein
Herzberg. Der Herzberger Kultur- und Heimatverein lädt alle Interessenten recht herzlich zu einem neuen Vortrag am Mittwoch um 19 Uhr in der "Wolfsschlucht" ein. Vereinsmitglied Prof. Horst Diere aus Halle setzt seine Vortragsreihe in Sachen Stadtgeschichte fort.
Das neue Thema lautet diesmal "Herzberg zwischen der Revolution 1848/49 und der Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871" . (red/sk)


Herzberg 08.03.2003 (Quelle: lr-online)
Ein duftes Publikum und viele interessante Fakten
Neunaundorf. Harald Sü ßenbecker und Jürgen Schulze von Herzberger Heimatverein staunten nicht schlecht, als sie die Gäste beim heimatkundlichen Abend in Neunaundorf begrüßten.
45 Einwohner des Stadtteils, Ex-Neunaundorfer und Gäste waren gekommen, um mehr über die eigene Geschichte und die Wurzeln zu erfahren. "In unterhaltsamer Weise verstanden es die beiden, einen historischen Abriss von Neunaundorf zu geben" , lobte im Anschluss daran nicht nur Reinhard Boche das Beisammensein.
Da war von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1376 ebenso zu hören wie von den Niederländern, die hier siedelten und der Münze mit Meliorationsmaßnahmen mehr und mehr Land abgewannen. Auszüge aus der Chronik wurden von allen Anwesenden aufmerksam verfolgt. Historisches, Familiäres und Anekdotischen fand offene Ohren. Man erinnerte auch daran, dass Neunaundorf in den 30ern Musterdorf für elektrische Apparate und Aggregate war.
Richtig interessant wurde es dann aber auch noch nach dem offiziellen Teil. Viele Neunaundorfer hatten in ihren privaten Archiven gekramt und einiges Historisches zu Tage befördert. Jürgen Schulze scannte unter anderem viele Fotos und Ansichtskarten ein und konnte sie vergrößert wiedergeben. Da wurde von Traditionen wie dem Pfingstreiten, einer Motorradgang in den 60ern, früheren Erntefesten und vielem mehr berichtet. Ältere Frauen erinnerten sich zudem an Radfahrfeste, die durch den Großbusch nach Dubro führten. (sk)


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