Familie Leopold Schlesinger
Herzberg
12.11.2005 (Quelle: lr-online) Heimatforscher schreibt ausführlich über jüdische Familie Herzberg. Die Geschichte der jüdischen Kaufmannsfamilie von Selma und Leopold Schlesinger stößt in der Stadt auf ein reges Interesse. Der Ortschronist und Heimatforscher Helmut Knuppe hat sich intensiv mit der Familie und ihrem Leben befasst, steht auch in Kontakt mit den Nachfahren in Israel. Regelmäßig berichtet Helmut Knuppe im Herzberger Amtsblatt über die Geschichte der Einwohner und der Häuser der Stadt. Derzeit informiert er über die Siedlung. Danach wird die Torgauer Straße Gegenstand von Knuppes Ausführungen sein. Mit der Torgauer Straße 2 wird der Chronist ausführlich über die Geschichte der Familie Schlesinger schreiben. "Das wird aber bestimmt erst im kommenden Jahr sein" , so Helmut Knuppe. (ru) |
Herzberg
11.11.2005 (Quelle: lr-online) Herzberger weihten Gedenktafel für jüdische Familie ein Herzberg. Im Beisein von Israel und Zohar Eliezri, Enkel und Urenkel von Selma und Leopold Schlesinger, wurde am Mittwochabend eine Tafel, die an die jüdische Kaufmannsfamilie erinnert, an deren ehemaligem Wohnhaus in der Torgauer Straße 2 enthüllt. Rund 150 Herzberger waren gekommen, um mit Kerzen und in stillem Gedenken an das 1942 im KZ Theresienstadt ermordete Ehepaar zu erinnern. Nach der Enthüllung gab es im evangelischen Gemeindezentrum eine szenische Lesung, in der ein fiktives Gespräch zwischen Leopold Schlesinger und seinem Sohn Berthold, der den Vater 1933 nicht überzeugen konnte, Herzberg zu verlassen, im Mittelpunkt stand. Die Gäste aus Israel zeigten sich bewegt über die Ehrung für ihre Familie und über die Aufarbeitung dieses Teils der Geschichte in Herzberg. |
Herzberg
11.11.2005 (Quelle: lr-online) |
Herzberg
11.11.2005 (Quelle: lr-online) Würdevolle Erinnerung Herzberg. Rund 150 Herzberger hatten sich am Mittwochabend vor dem Haus in der Torgauer Straße 2 versammelt. Nach einer Andacht in der St. Marienkirche waren sie gekommen, um mit Lichtern in den Händen an die jüdische Familie Schlesinger, die von 1914 bis 1942 in der Stadt lebte, zu erinnern und an deren Haus eine Erinnerungstafel anzubringen.
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Herzberg
08.11.2005 (Quelle: lr-online) Schlesinger war ihr Name, und Herzberger waren sie Herzberg. Am Mittwoch soll vollendet werden, was sich Schüler des Melanchthon-Gymnasiums im Grundkurs Politische Bildung schon im Jahr 2003 - und darauf aufbauend die Schülerzeitung "Philli's Paper reloaded" vom Gymnasium nach über zwei Jahren Nachforschungen erhofften: Zu Ehren der jüdischen Kaufmannsfamilie von Leopold und Selma Schlesinger, die von 1914 bis 1942 in Herzberg lebte, kann eine Gedenktafel an jenem Haus in der Torgauer Straße angebracht werden, in dem die Schlesingers wohnten und ihr Geschäft hatten.
Nachfahren
aus Israel mit dabei Vergessen
nicht zulassen |
Herzberg
14.02.2005 (Quelle: lr-online) Auf Suche nach Spuren von Herzberger Juden Herzberg. Im Jahre 1914 siedelte der jüdische Kaufmann Leopold Schlesinger mit seiner Familie aus dem Anhaltischen voller Hoffnung nach Herzberg. Seinerzeit war er der einzigste Textilkaufmann in der Stadt. Bereits im Jahre 1920 konnte er eine große Investition tätigen: Er kaufte das Geschäftshaus in der Torgauer Straße 2 in unmittelbarer Nähe des Marktes. Die Kaufleute Schlesinger waren beliebt in der Stadt, auch weil sie auch in Krisenzeiten keine Wucherpreise nahmen.
Eine schwere Zäsur stellte der 1. April 1933 dar. An diesem Tag inszenierten die Nazis unter einem absurden Vorwand einen Boykott gegen jüdische Geschäfte und Einrichtungen in ganz Deutschland. Der Erfolg überraschte die Nazis selbst. Wie in ganz Deutschland kauften auch in Herzberg nur wenige Bürger in jüdischen Geschäften ein. Dieses Ereignis war für die Schlesingers der Beginn einer Odyssee, die Anfang 1943 mit dem gewaltsamen Tod der Eheleute Selma und Leopold Schlesinger im KZ Theresienstadt endete. Auf
die Spurensuche begeben Helmut
Knuppe half Die
Tafel selbst finanzieren Freya
Kliers Mahnung |
Herzberg
12.02.2005 (Quelle: lr-online) Gymnasiasten wollen Gedenktafel für Herzberger Juden Herzberg. Bereits im Herbst des Jahres 2003 begab sich der damalige Grundkurs Politische Bildung des Herzberger Gymnasiums "Philipp Melanchthon" auf die Suche nach Spuren der jüdischen Kaufmannsfamilie Leopold Schlesinger. Diese betrieb bis in die ersten Jahre des II. Weltkrieges in der Torgauer Straße ein Textilgeschäft, bis auch sie von den Nazis 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und vermutlich schon wenig später dort ermordet worden ist. Die Schülerforschungen ergaben auch, dass eines der Schlesinger-Kinder im KZ Buchenwald für medizinische Zwecke missbraucht wurde. Dazu schreiben die Gymnasiasten: "Am 8. Mai 2005 gedenkt die Welt des Kriegsendes. Das Melanchthon-Gymnasium Herzberg möchte sich an der städtischen Ehrung beteiligen. 'Philli's Paper reloaded', die Anfang 2004 reaktivierte Schülerzeitung der Schule, will eine Gedenktafel für die Familie Schlesinger mit den ersten selbst erwirtschafteten Gewinnen finanzieren und damit ein Zeichen gegen Ausgrenzung von Minderheiten und gegen Fremdenfeindlichkeit setzen. Der Entwurf für eine solche Tafel war Bestandteil des Projektes und liegt bereits vor." Und der Chefredakteur der Schülerzeitung, Jöran Reichelt aus der 13. Klasse, fügt hinzu: "Nachdem wir über Fachlehrer Frank Träger von den Schlesingers erfahren hatten, war für uns klar: Das ziehen wir durch. Die Jugend ist nicht nur für den Spaß zuständig." Mehr dazu hier am Montag. (red) |